Kerwe & Straßenfeste

Dielheimer Kerwe 2025

Am vorletzten Samstag in Dielheim: Es war 12 Uhr mittags, als ein paar Sonnenstrahlen die Kerwe einläuteten. Rund um das Rathaus-Nebengebäude sah man...
Kerwekomitee
Impressionen vom Kerwe-Montag und Verbrennung der KerweschlumplFoto: Janik

Am vorletzten Samstag in Dielheim: Es war 12 Uhr mittags, als ein paar Sonnenstrahlen die Kerwe einläuteten. Rund um das Rathaus-Nebengebäude sah man Damen und Herren in Frack und Zylinder, zusammen mit den HAKO-Fahrern in Winzerhemden und der „Datschkapp“ uffem Kopf. Nach einem flüssigen Warm-up im Innenhof startete die verschworene Gemeinschaft zur traditionellen Rundfahrt durch den Ort. An verschiedenen Stationen brachten sie den Bürgern die Kerwefreude direkt ins Haus. Bei bester Bewirtung durch die Gastgeber erklang immer wieder das Badnerlied und das Howelied als Dielheimer Ortshymne. Die offizielle Kerweeröffnung erfolgte dann um 18.00 Uhr auf dem Dorfplatz durch Bürgermeister Thomas Glasbrenner. „Zum Fest der Begegnung“, wie er die Kerwe bezeichnete, begrüßte der Rathauschef alle Dielheimer und Dielheimerinnen, die Gäste aus Nah und Fern, sowie die Delegationen von der ungarischen Partnergemeinde Lengyeltóti und dem französischen Saint Nicolas de Port. Er animierte die Gäste zum Flanieren und Schauen, zum Zuhören und Mitmachen, zum Plaudern genauso wie zum Essen und Trinken mit vielen kulinarischen Angeboten. Wie immer haben die Vereine und Organisatoren ein attraktives Programm zusammengestellt und dafür dankte Glasbrenner den Verantwortlichen besonders. Sein Dank galt auch den Anwohnerinnen und Anwohnern an den Straßenumleitungen, die viel Verständnis für die Beeinträchtigungen aufbringen, die ein solches Fest mit sich bringt. Die Begrüßung endete mit dem Appell, für die nächsten drei Tage einen Kerwebürgermeister zu wählen.

Schnell ging die Wahl über die Bühne. Einen zweiten Wahlgang wie im Bundestag bedurfte es nicht und so wurde Nico Wagenblaß gleich mehrheitlich gewählt. Ein Ständchen vom Musikverein unter der Leitung von Heike Holborn war fällig, eher Kerwepräsident Jan-Sören Wipfler zum Treuegelöbnis gegenüber der neuen Kerweschlumpel aufrief. Vom Musikverein und Schützenverein stammend, erhielt sie den Namen „Klarinetta von der Zielscheib“. Kerwepfarrer Benni Greulich taufte standesgemäß mit Dielemer Riesling. Danach präsentierte der Kerwebürgermeister die Kerwered’ in Reim und Vers. Er hatte Augen und Ohren überall, lobte und tadelte gleichermaßen als „Chef im Revier“. Am Ende kam sein Aufruf: „Wir starten die Kerwe, wie soll’s anders sein, mit ‚Achtelbäcker-Brezel‘ und vom ‚Krämer‘ der Wein.“

Es folgte der Rundgang des Kerwe-Komitees mit Erteilung der Schankerlaubnis und der Schlumpel-Präsentation in den Zelten. Die Band „Across the Age“ eröffnete anschließend die Partynacht.

Der Sonntag begann mit dem Kerwe-Gottesdienst in der Kirche. Das Mittagessen leitete über zum Kerweumzug. Erwartungsfroh säumten viele Gäste die Umzugsstrecke. Die Stimmung war grandios und die Zugnummern bunt und vielfältig. Allen voran die überdimensional große „Dielemer Hob“ von den Hakofahrern, deren Motiv die Glasfaser-Verlegung im Ort war. Klaus Laier präsentierte die 1. Dielheimer Weinwanderung, begleitet von Oldtimern auf Rädern. Als gute Nachbarn war auch das Gefährt der Kerweborschte aus Tairnbach dabei. Von der Hauptgemeinde Mühlhausen folgten der Musikverein und der „Kraichgau-Fanfarenzug“ als stimmungsvolle Begleiter des Umzuges. Auch die „Baiadla“-Musiker waren über den „Buckel“ gereist und brachten die Jugendkapelle mit. Zu Fuß zogen die beiden Kindergärten durch die bunt geschmückten Ortsstraßen. Als „Insel-Rocker“ zeigten sich die Kinder der gleichnamigen Einrichtung in der Farbe Schwarz, während beim Eckertsberg-Kiga das Motto „Wir machen die Welt, wie sie uns gefällt“ hieß. Schließlich wollen alle auch mal Superhelden werden, wie bei den Schüler/innen der Leimbachtalschule zu sehen war. Viel Erheiterung vermittelten die „Ghostbusters“ der Konkordia. Mit ihren Spritzpistolen feuerten sie viel Nasses in Richtung Zuschauer und ebneten den Weg für den dahinter folgenden „Herz zu Herz“-Verein mit philippinischer Folklore. Dieser Verein zeigte nicht nur landestypisches Outfit, sondern auch viel Herzblut. Der Erlös der regelmäßigen Benefizveranstaltungen des Vereins, auch der des Kerweausschankes, kommt den sozialen wie auch Hilfsprojekten ihrer Heimat zugute. Ebenfalls karitativ waren „physioaktiv“ und Petra Ritz tätig. Beim Umzugsausschank vor der Praxis, kam ein schöner Betrag zusammen, der dem Verein „Fortschritt“ und den spastisch behinderten Kindern zur Verfügung gestellt wird. Im weiteren Zugverlauf zeigten die Jugendlichen des Turnvereins, wie es ohne „Handicap“ gehen kann. Rädchen schlagen oder Trampolin springen, alles zur Freude der Besucher, die aus dem Staunen und Klatschen nicht herauskamen. Großen Eindruck hinterließ auch das Piratenschiff der SG. Die „Rote Flotte“ hatte sich den 1. Wagenpreis redlich verdient. Bei der Fußgruppe waren es die „Hakofahrer“, die den Wanderpreis für die „Glasfaser“-Verlegung überreicht bekamen. Eine Achterbahn gab’s auf der Kerwe nicht, Grund genug für die Ministranten, diese auf dem Umzugsweg nachzubilden. Auch eine Weinkönigin war weit und breit nicht zu sehen. Dafür kam „Bacchus, der Gott des Weines“ persönlich und mit weiblichem Gefolge bei der Sängerrunde vorbei und zeigte sich auf dem Festwagen. „A weng Gugga“, die Musikgruppe machte ihrem Namen alle Ehre und spielte auch auf dem Dorfplatz, wo der Ansturm zur Freude der „Festwirte“ ungebrochen war. Auch eine Delegation aus Lengyeltóti war dabei und bot ungarische Spezialitäten an, während die Freunde aus St. Nicolas de Port französische Confiserie und edle Tropfen kredenzten. Am Montag ging’s weiter mit dem Kerwetreiben. Leider erkrankte die Schlumpel plötzlich. Die Infusionsgabe von Dr. Manfred Laier half auch nicht mehr und so musste „Klarinetta von der Zielscheib“ schon abends unter großem Wehklagen den Flammen übergeben werden. Nach dem Feuerwerk zum Programmabschluss war die Kerwe noch lange nicht zu Ende und die Band „Fate“ machte Stimmung bis tief in die Nacht.

Paul Körner

Erscheinung
Mitteilungsblatt der Gemeinde Dielheim
NUSSBAUM+
Ausgabe 41/2025
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