Lesungen

Dienstag, 14. Oktober, 19.00 Uhr: Lesung in der Sparkassenfiliale Lauffen

Anton Knittel stellt Ernst S. Steffen vor Am Dienstag, 14. Oktober, um 19.00 Uhr, stellt Literaturhausleiter Dr. Anton Knittel im BeratungsCenter der...

Anton Knittel stellt Ernst S. Steffen vor

Am Dienstag, 14. Oktober, um 19.00 Uhr, stellt Literaturhausleiter Dr. Anton Knittel im BeratungsCenter der Kreissparkasse Heilbronn in Lauffen am Neckar die von ihm herausgegebene erweiterte Neuauflage der Gedichte und einiger Prosatexte des Heilbronner Schriftstellers Ernst S. Steffen (1936-1970) vor.

„Ich vermute,/ich bin nur provisorisch gemeint;/irgendwann wird man mich/zu Ende denken und/dann bekomme ich/diese Jahre zurück.“ Sätze, die unter die Haut gehen, wenn man die Lebensgeschichte ihres Verfassers kennt – und wenn man weiß, dass sie im „Männerzuchthaus“ Bruchsal geschrieben wurden. Geschrieben hat diese Sätze der Heilbronner Autor Ernst Siegfried Steffen. Obwohl er nur ein schmales Werk, den Gedichtband „Lebenslänglich auf Raten“ (1969) sowie die posthum erschienene „Rattenjagd. Aufzeichnungen aus dem Zuchthaus“ (1971) hinterlassen hat, gilt Steffen zurecht als einer der renommiertesten deutschen „Gefängnisschriftsteller“ – eine Titulierung, gegen die er sich selbst vehement wehrte.

Mit der erweiterten Ausgabe seiner Gedichte und einiger Prosastücke ist aufs Neue die bewegende Soziografie eines Schriftstellers aus prekären Verhältnissen zu entdecken – und zu würdigen. Entstanden aus dem bloßen „Schmerz“, wie Hilde Domin treffsicher bemerkte, haben seine Gedichte und seine Prosa nichts von ihrer aufwühlenden gesellschaftskritischen und lyrischen Kraft verloren.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Kreissparkasse Heilbronn im BeratungsCenter Lauffen statt. Tickets für 10 € unter: www.pyrahmide.hn. Girokunden der KSK HN zahlen den ermäßigten Eintritt von 8 €.

Ernst Siegfried Steffen, 1936 in Heilbronn geboren, 1970 in Karlsruhe verstorben, verbrachte fast die Hälfte seines Lebens hinter Mauern und Gittern: Nach einer schweren Misshandlung durch den gewalttätigen Vater zunächst mehr als zwei Jahre in einem Erziehungsheim; danach geriet er immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt, lange Haftstrafen waren die Folge. In der Strafanstalt Bruchsal fing er an zu schreiben, gefördert von Rolf Zelter, dem dortigen Direktor, Vater des Schriftstellers Joachim Zelter. Aufgrund eines Gnadengesuchs kam Ernst S. Steffen zu Weihnachten 1967 frei.

Anton Knittel, in Meßkirch geboren, studierte Germanistik und Theologie in Tübingen und Wien. Er ist Autor und Herausgeber mehrerer Bücher und zahlreicher Artikel. Der promovierte Literaturwissenschaftler ist Leiter des Heilbronner Literaturhauses.

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Mitteilungsblatt Frankenbach
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Ausgabe 41/2025
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