Im Hardtwald am „Reilinger Eck“ entsteht ein Löschwasser- und Beregnungsbrunnen
In Zeiten der Klimakrise werden Waldbrände häufiger und vor allem heftiger. Eine von Kiefern geprägte Waldstruktur, wie in den kommunalen Waldflächen am „Reilinger Eck“ anzutreffen, ist einer erhöhten Gefährdung ausgesetzt gegenüber Wäldern, wo Laubhölzer dominieren. Stadt Walldorf und Gemeinde Reilingen lassen deshalb dort, wo ihre Gemarkungen im Hardtwald zusammentreffen, gerade einen Brunnen niederbringen. Er soll im Brandfall eine auskömmliche Löschwasserversorgung für die kommunalen Waldflächen sowie den nördlich angrenzenden Staatswald sicherstellen. Das geförderte Grundwasser kann zugleich als Aufwuchshilfe für junge Forstkulturen im zusammen etwa 274 Hektar großen, kommunalen Forst eingesetzt werden.
„Bei Waldbränden ist die Bereitstellung von ausreichenden Löschwassermengen ein großes Problem, da flächendeckende Wasserentnahmestellen nicht vorhanden sind“, stellt Revierförster Achim Freund fest. Löschfahrzeuge könnten mit ihrem begrenzten Fassungsvermögen allenfalls in stark eingeschränktem Umfang dieses Defizit ausgleichen. Der neu errichtete Löschwasserbrunnen sei daher ein entscheidender Faktor des kommunalen und forstlichen Vorsorgekonzepts.
Aus forstlicher Sicht sei es natürlich erfreulich, so Freund, „wenn der Brunnen darüber hinaus genutzt werden darf, um den Aufwuchs junger Kulturen auch bei Trockenheit zu unterstützen“. Der neue Brunnen verkürze signifikant den seither notwendigen Transportweg, erspare damit Zeit, Energie und Kosten. Der mit Nachdruck verfolgte Waldumbau ist und bleibe eine zentrale Maßnahme für den Klimaschutz und die langfristige Stabilität der Wälder. Er sorge zudem dafür, das Gefahrenpotential für Waldbrände abzumildern.
Das Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis hat die wasserrechtliche Erlaubnis für das Abteufen eines Brunnens bis maximal 20 Meter Tiefe erteilt und die Grundwasserentnahme zu Bewässerungszwecken auf täglich 1.440 Kubikmeter und jährlich maximal 7.500 Kubikmeter begrenzt. Die Einschränkung gilt im Falle eines Katastrophen- oder Brandereignisses selbstverständlich nicht.
Den Brunnenbau führt die Krämer Brunnenbau und Energy GmbH aus Dettenheim-Rußheim aus. Den Kostenaufwand von rund 29.000 Euro brutto teilen sich die Waldeigner Stadt Walldorf und Gemeinde Reilingen. (jd)