Bad Herrenalb geht voran:

Digitale Lösung für nachhaltige Gebäudeverwaltung

Bad Herrenalb geht einen entscheidenden Schritt in Richtung Digitalisierung und Nachhaltigkeit.
Klaus Hoffmann, Communal-FM
Bürgermeister Klaus Hoffmann und die kommunale Energiemanagerin Eva Schmidt lassen sich von André Wuckel (2. von links) und Mario Tomiek (ganz rechts) von Communal-FM die Funktionsweise des mobilen 3-D Laserscanners erklären.Foto: Stadt Bad Herrenalb/Christian Siebje

Gemeinsam mit dem Technologiepartner Communal-FM GmbH hat die Stadt ein umfassendes Digitalisierungsprojekt zur Einführung einer modernen CAFM-Software (Computer-Aided Facility Management) gestartet. Ziel ist es, die Energieverbräuche aller städtischen Gebäude zentral zu erfassen, effizient zu analysieren und durch digitale Werkzeuge die operative Verwaltung grundlegend zu verbessern.

Bürgermeister Klaus Hoffmann präsentierte die neue digitale Infrastruktur für die kommunale Gebäudeverwaltung gemeinsam mit der kommunalen Energiemanagerin Eva Schmidt, Communal-FM-Geschäftsführer André Wuckel und Projektleiter Mario Tomiek am vergangenen Freitag vor dem Herrenalber Kurhaus. Der Bürgermeister zeigte sich dabei von den Perspektiven der digitalen Gebäudeverwaltung beeindruckt. "Damit verwalten wir nicht mehr, wir gestalten Zukunft".

Mit der CAFM-Einführung verabschiedet sich Bad Herrenalb von Insellösungen und setzt auf eine vernetzte, durchgängige Systemlandschaft. Von der Energieverbrauchsanalyse über Wartungszyklen und Schadensmeldungen bis hin zum Flächenmanagement, werden alle Gebäudedaten zentral erfasst, visualisiert und nutzbar gemacht. Davon profitiert besonders das operative Personal. Hausmeister und Bauamt erhalten mit Communal-FM künftig strukturierte digitale Workflows und Zugriff auf aktuelle Gebäudedaten und das jederzeit und überall. Für André Wuckel ist die Digitalisierung deshalb auch kein Selbstzweck, sondern „ein Werkzeug zur praktischen Entlastung für diejenigen, die tagtäglich vor Ort arbeiten.“

Im Zentrum steht das neue zentrale Energiemanagement. Verbrauchsdaten aller städtischen Liegenschaften – von der Schule bis zur Friedhofskapelle – fließen in ein digitales Dashboard, werden automatisch analysiert und in Echtzeit ausgewertet. So lassen sich nicht nur Einsparpotenziale systematisch identifizieren, sondern auch Investitionen auf Basis belastbarer Daten planen. "Mit verlässlichen Daten können wir Klimaschutz erstmals strategisch steuern, weg von Bauchgefühl, hin zur datenbasierten Effizienz“, so Energiemanagerin Eva Schmidt.

Erfasst werden die Gebäudedaten mit 3-D Laserscannern sowie einem Tachymeter. Mithilfe dieser Geräte können innerhalb von nur fünf Tagen rund 30.000 Quadratmeter Gebäudefläche präzise erfasst werden. „Kleine Gebäude können wir rein mit den mobilen Scannern vermessen, für größere benötigen wir zusätzlich einen terrestrischen Scanner“, erklärte André Wuckel. Die Gebäude werden dabei von innen und außen erfasst, was nicht ganz einfach ist. „Bei bis zu 2.000.000 Messpunkten pro Sekunde ist es wichtig, den Scanlauf sorgfältig zu planen, damit die Daten später zu einem genauen 3-D-Modell zusammengefügt werden können. Die Wege müssen so gewählt werden, dass sich die einzelnen Messungen überlappen und alle Bereiche des Gebäudes erfasst werden. Die zuvor mittels Tachymeter am Gebäude eingemessenen Kontrollpunkte helfen dabei, die verschiedenen Messungen miteinander zu verbinden und so ein besonders genaues Ergebnis zu erzielen“, so Wuckel weiter.

Ist ein Gebäude komplett erfasst, werden die Daten ausgewertet und bereinigt, was je nach Gebäudegröße und Datenmenge bis zu einer eine Woche dauern kann. Es entstehen dann präzise, interaktive digitale Zwillinge der städtischen Gebäude, die die Basis für künftige Sanierungen, Umbauten und Flächenoptimierungen darstellen und somit als belastbare Plangrundlagen dienen, die alle Beteiligten verlässlich nutzen können.

Obwohl der Einsatz dieser Technologie mit erheblichem Aufwand und Kosten verbunden ist, entstehen Bad Herrenalb dadurch keine finanziellen Belastungen, denn das Projekt wird zu 100 Prozent über die Förderung „Innovationsfond“ vom Landkreis Calw gefördert.

Erscheinung
exklusiv online
von Redaktion NUSSBAUM
23.07.2025
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