Für den Sport und die gute Sache

Dirk Hoffrichter aus Merklingen läuft 24 h für Kinder in Not

Extrem-Laufsport: Dirk Hoffrichter aus Merklingen läuft in Ubstadt-Weiher in 24 Stunden so viele Kilometer wie möglich - für einen guten Zweck.
Dirk Hoffrichter
Dirk Hoffrichter aus Merklingen läuft Stunden für Kinder in Not. Hier mit seinem größten Fan.Foto: Privat

„Ich habe mich einer sportlichen und wohltätigen Challenge gestellt.“ Mit diesen Worten wendete sich Dirk Hoffrichter aus Merklingen vor Kurzem an uns und die Öffentlichkeit. Was der 52-Jährige vorhat, ist wahrlich eine Herausforderung. Und von dieser sollen Kinder in Not profitieren. Wie? In 24 Stunden will er möglichst viele Kilometer laufen und mithilfe von Sponsoren so Geld für eine Kinderhilfsorganisation sammeln.

Am 7. November wird Dirk Hoffrichter an die Startlinie treten. In Weiher nahe Bruchsal laufen er und zahlreiche andere Teilnehmer 24 Stunden lang um den Hardtsee. Was ihn von den anderen unterscheidet, ist der gute Zweck. „Das Spendenprojekt ist mein privates Vergnügen, ob es andere Läufer mit Projekten gibt, weiß ich nicht“, erzählt er. Auf die Idee gekommen sei er über die Kinderhilfsorganisation Deutsche Lebensbrücke, die mehrere Projekte für Kinder betreut. Insbesondere der Mittagstisch hat seine Aufmerksamkeit erregt.

Laufen gegen Hunger

„Jedes fünfte Kind in Deutschland erhält keine warme Mahlzeit am Tag“, erklärt die Hilfsorganisation die Notwendigkeit auf ihrer Webseite. „Viele sind vor und nach der Schule völlig auf sich allein gestellt. Unsere Mittagstische sind da, um diesen Kindern zu helfen und sie zu schützen.“ Unter anderem in Stuttgart existiert das Angebot bereits. Die dortige Jugendeinrichtung KifU steht buchstäblich für eine kinderfreundliche Umwelt. Doch das KifU ist weit mehr als ein Mittagstisch mit warmen Mahlzeiten. Hier finden Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren einen Platz zum Spielen, finden neue Freunde und können für ein paar Stunden alle Sorgen vergessen. Genau da möchte auch Dirk Hoffrichter ansetzen. Dazu hat er sein eigenes Projekt ins Leben gerufen, in welches sein Kilometergeld fließen wird, um den Stuttgarter Mittagstisch zu unterstützen: „Satte Kinder, fitte Kinder“. Für die Jungen und Mädchen ist das warme Mittagessen in der Einrichtung kostenfrei. Von Organisationsseite her werden jedoch 3 Euro pro Mittagessen zur Finanzierung benötigt. Dirk Hoffrichter hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesteckt: Mit seinen Anstrengungen möchte er bis Ende November mindestens 333 Mittagessen finanzieren. „Den 1.000. Euro zahle ich dann selbst.“

Unterstützer gesucht

Die Idee ist so einfach wie genial: Dirk Hoffrichter tauscht seine eigene Zeit und seinen Schweiß gegen Sponsorengelder. Daher ist er aktuell auf der Suche nach Freiwilligen – egal, ob Privatpersonen, Firmen oder Institutionen –, die bereit sind, pro von ihm gelaufenen Kilometer am 7. November einen gewissen Betrag zu spenden. Auch über Einmalspenden für „Satte Kinder, fitte Kinder“ würde sich der gebürtige Hesse freuen. Zudem könnte sich Dirk Hoffrichter kreative Spendenkonzepte vorstellen. Gastronomiebetriebe, Friseure, Werkstätten und Co. könnten ihr Trinkgeld eines Tages spenden. Denkbar wäre auch, dass Schulklassen als Gemeinschaft 1 Euro pro Kilometer dazu geben. „Vielleicht erklären sich auch Betriebe mit Kundenkontakt bereit, ein kleines Spendenkässchen aufzustellen“, hofft der Langstreckenläufer. „Oder wie wäre es, wenn Dönerbuden und Pizzadienste 20 Cent pro verkauftem Döner beziehungsweise verkaufter Pizza dazu geben?“

Bürojobber bei Tag, Langstreckensportler ... auch bei Tag!

Und wer ist nun der Mann hinter dieser Idee? 2008 hat es Dirk Hoffrichter von Hessen nach Baden-Württemberg verschlagen. Mit seiner Frau und seiner Tochter lebt er seither in Merklingen. „Ich habe etwa zehn Marathonläufe und einen Ironman bestritten“, erzählt der begeisterte Ausdauersportler nebenbei, als sei das eine Kleinigkeit. „Für dieses Jahr stand neben dem 24-Stunden-Lauf noch der Ulm-Marathon an. Nächstes Jahr der Marathon in Hamburg, eine halbe Ironman-Distanz in St. Pölten sowie der Marathon beim legendären Challenge-Roth-Langdistanztriathlon als Teil einer Staffel.“ Bei dieser langen Liste an bereits gemeisterten Herausforderungen und noch geplanten sportlichen Spitzenleistungen dürften die meisten erstmal ehrfürchtig schlucken. Dirk Hoffrichter zuckt nur mit den Schultern: „Ich hab mal gelesen, wenn man keinen Sport richtig beherrscht, wird man Triathlet.“

Beruflich genießt Dirk Hoffrichter das absolute Kontrastprogramm zu seiner aktiven Freizeitgestaltung. Im Sanitätshaus Reutter geht er einem „ganz normaler 40-Stunden-Job am Schreibtisch“ nach. „Dort haben wir hauptsächlich mit der älteren Generation Kontakt.“ Weil ihm das aber noch immer nicht genug ist, ist er außerdem noch als Jugendtrainer bei den Faustballern des TV Unterhaugstett aktiv. Doch selbst er hat Respekt vor der geforderten Leistung bei einem 24-Stunden-Lauf. „Bei einem 24-Stunden-Lauf kann man eigentlich nicht von einem Wettkampf reden, es ist ein Überlebenskampf.“ Einmal ist er bereits zu einem solchen angetreten, vergangenes Jahr in Dettenhausen. „Dort war ich mit Frau und Kind zu einem Familienevent.“

Veranstalter des Laufs am 7. Oktober ist die Laufsportgemeinschaft Weiher. In Sachen Infrastruktur dürfte an alles gedacht sein, denn organisiert wird die Veranstaltung von Läufern, für Läufer. Gute Bedingungen dürften hier auch besonders wichtig sein, denn während des Laufs erwartet Dirk Hoffrichter und die anderen Teilnehmer eine außerordentliche körperliche Anstrengung, die ihnen alles abverlangen wird.

Helfen, leicht gemacht

Wer Dirk Hoffrichter unterstützen möchte, kann sich per E-Mail an sattekinderfittekinder@freenet.de wenden.

Erscheinung
exklusiv online
von Redaktion NUSSBAUM
20.10.2025
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