Dr. Petra Naumann ist neue Leiterin des Freilichtmuseums Beuren
In einer gemeinsamen Sitzung haben der Verwaltungs- und Finanzausschuss sowie der Kulturausschuss des Kreistags des Landkreises Esslingen Dr. Petra Naumann zur neuen Museumsleiterin des Freilichtmuseums Beuren gewählt. Sie übernimmt gleichzeitig die Amtsleitung des Museums in der Kreisverwaltung und folgt auf Steffi Cornelius, die Ende März in den Ruhestand gegangen ist.
Dr. Naumann arbeitete seit Oktober 2020 als Sachgebietsleiterin Forschung und Vermittlung im Freilichtmuseum Beuren. Die Empirische Kulturwissenschaftlerin war von 2010 bis 2020 als wissenschaftliche Leiterin im Freilichtmuseum Hessenpark in Neu-Anspach in verantwortlicher Position tätig. „Mit ihrer langjährigen Erfahrung in der freilichtmusealen Arbeit und ihrem kulturwissenschaftlichen Profil bringt Dr. Naumann beste Voraussetzungen für die Leitung des Freilichtmuseums Beuren mit“, sagt Landrat Marcel Musolf zur Wahl der neuen Museums- und Amtsleitung.
Schon während ihrer Tätigkeit im Freilichtmuseum hatte die neue Leiterin komplexe Projekte im Museum geplant, gesteuert und umgesetzt. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit war die Sichtung, Bewertung und Umlagerung der Sammlungsbestände aus 33 Bunkern des ehemaligen Munitionsdepots in zwei neu errichtete Lagerhallen in Beuren. Dieses große Vorhaben wurde unter ihrer Leitung fristgerecht realisiert und wird zum Ende dieses Jahres abgeschlossen. „Die damit verbundene Konsolidierung der Sammlung und des Sammlungsmanagements stellt einen wichtigen Baustein der Zukunftssicherung des Freilichtmuseums dar“, sagt Dr. Naumann.
Bei der Vorstellungsrede zur Bewerbung präsentierte Dr. Naumann den Gremienmitgliedern des Kreistags ihr Ziel, das Freilichtmuseum bis 2030 zu einem zentralen Forum der Beschäftigung mit der historischen, gegenwärtigen und zukünftigen Alltagskultur auszubauen. Besonders am Herzen liege ihr dabei die Teilhabe. Als ein Beispiel dafür stellte sie die Reihe der „Scheunencafés“ im Freilichtmuseum vor. In diesen behandelte sie gemeinsam mit der Esslinger Kulturwissenschaftlerin Christel Köhler-Hezinger Themen zur Ernährungskultur. Die Titel lauteten beispielsweise „Von der Selbstversorgung zum Supermarkt“ oder „Von der Hausschlachtung zum Laborfleisch“. Bei Kaffee und Kuchen erzählen die Gäste in diesen Erzählcafés aus ihrem Leben. „Wir haben vom Zweiten Weltkrieg bis heute in der Alltagskultur einen so rapiden Wandel erlebt, dass es wichtig ist, diesen erzählend wieder ins Gedächtnis zu rufen, um ihn zu durchleuchten und zu erklären“, sagt Dr. Naumann.