Aus den Rathäusern

Drei Gemeinden, ein Ziel: nachhaltiger Heizen

Gemeinsam ziehen Albershausen, Schlierbach und Uhingen beim Erstellen einer Kommunalen Wärmeplanung an einem Strang. Nach der Erhebung der Daten und einem...
Ein Mann steht neben einer Präsentation, hinter sich an einer Wand, an einem Stehpult und spricht. Vor ihm sitzen Frauen und Männer um einen Tisch und schauen ihm zu.
Bei einem Workshop im Sommer ging es um den Wärmeverbrauch der GroßverbraucherFoto: Foto: Stadt Uhingen

Gemeinsam ziehen Albershausen, Schlierbach und Uhingen beim Erstellen einer Kommunalen Wärmeplanung an einem Strang. Nach der Erhebung der Daten und einem Workshop folgt nun eine Potenzialanalyse. Darin wird nach Möglichkeiten gesucht, den beim Heizen entstehenden CO2-Ausstoß zu senken.

Spätestens nach den frostigen Nächten der vergangenen Tage und den Temperaturen im unteren einstelligen Bereich während des Tages drehen viele Menschen am Rädchen: nämlich am Thermostat ihrer Heizung. Was für mollige Wärme im kalten Winter sorgt, ist der größte Verursacher von CO2-Emissionen in den Kommunen. Eine kommunale Wärmeplanung soll aufzeigen, wo der Energieverbrauch entsteht und wie er gesenkt werden kann.

„Ein kommunaler Wärmeplan bildet die strategische Grundlage, um eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu prüfen“, erklärt Uhingens Bürgermeister Matthias Wittlinger. Der Plan diene als Planungsinstrument, das Kommunen sowie lokale Akteure wie Gewerbetreibende und Privatpersonen bei Investitionsentscheidungen unterstützt – „ohne unmittelbare rechtliche Verpflichtungen zur Umsetzung einzelner Maßnahmen“, betont das Stadtoberhaupt.

Effizienter Daten abfragen

Albershausen, Uhingen und Schlierbach arbeiten in einem sogenannten „Konvoi“-Verfahren zusammen, um die Wärmeplanung effizient und zukunftsorientiert voranzubringen. Jede Gemeinde kümmerte sich um die Beschaffung der Daten, fragte beispielsweise bei Schornsteinfegern und Netzbetreibern an. „Bei manchen Anfragen hat es sich angeboten, dass wir sie gebündelt stellen konnten und somit Arbeitszeit eingespart haben“, erklärt Pia Drahn, Klimaschutzmanagerin der Stadt Uhingen. Diese Daten werden dann der Firma Terra Consulting GmbH aus Kirchheim/Teck zur Verfügung gestellt, die in Zusammenarbeit mit Smart Geomatics Informationssysteme GmbH die fachliche Planung übernimmt. Am Ende gibt es für jede der drei Gemeinden einen eigenen Wärmeplan.

„Um für drei Kommunen einen verlässlichen und inhaltsstarken Wärmeplan zu haben, ist es zunächst wichtig gewesen, den Ist-Zustand zu ermitteln“, erklärt Albershausens Bürgermeister Jochen Bidlingmaier. Deshalb wurden zu Beginn in den drei Gemeindeverwaltungen und seitens der Fachplaner Gebäudestrukturen von kommunalen, gewerblichen und privaten Gebäuden sowie deren Heizsysteme und Energieverbräuche detailliert untersucht – und ausgewertet. „Jeder kann sich vorstellen, wie groß allein das Zusammentragen dieser Daten ist“, fügt Schlierbachs Bürgermeister Sascha Krötz hinzu.

Unterschiede bei der entstehenden Wärme

Bei der Analyse der unter strenger Beachtung des Datenschutzes erhobenen Daten zeigte sich im Bereich der gewerblich genutzten Gebäude eines deutlich: „Es treten häufig hohe Wärmeverbräuche auf, die teilweise aus Produktionsprozessen durch den Betrieb von unterschiedlichen Maschinen stammen“, sagt Dominik Meyer, Geschäftsführer der Terra Consulting GmbH. Für die Wärmeplanung aber seien jedoch ausschließlich Bedarfe zur Beheizung relevant.

Um zu erfahren, wie es um den Wärmeverbrauch der Großverbraucher in Uhingen bestellt ist, wurden zunächst solche Großverbraucher – darunter Unternehmen und Gebäudeverwalter – angeschrieben und zu einem Workshop im Sommer ins Uditorium nach Uhingen eingeladen. In der verschickten Einladung befand sich außerdem ein Fragebogen, um detaillierte Informationen zu den Wärmeverbräuchen zu erhalten. Auch die jeweiligen Gemeinderäte und Ortsvorsteher wurden eingeladen, um sie aktiv in den Planungsprozess einzubeziehen.

Verhaltene Resonanz

„Leider haben wir nicht so viele ausgefüllte Fragebögen zurückbekommen“, konstatiert Pia Drahn, Klimaschutzmanagerin der Stadt Uhingen. Die aber eingegangenen Rückmeldungen seien systematisch ausgewertet worden, sodass die Erhebung der vorhandenen Daten abgeschlossen und der Ist-Zustand weiter aufbereitet werden konnte.

Die Bestandsanalyse für die Stadt Uhingen wurde im Oktober abgeschlossen. Auf dieser Grundlage wird nun der Bericht zum kommunalen Wärmeplan erstellt. Gemeinsam mit den Kommunalverwaltungen werden darauf aufbauend von den Experten des Büros Terra Consulting Maßnahmen entwickelt, die eine fundierte Basis für weitere Planungen bieten.

In der aktuellen Phase – der Potenzialanalyse – werden folgende Aspekte untersucht:

• Potenziale zur Erzeugung von Wärme aus erneuerbaren Energien

• Nutzungsmöglichkeiten von unvermeidbarer Abwärme

• Optionen zur zentralen Wärmespeicherung

• Einsparpotenziale durch Reduktion des Wärmebedarfs in Gebäuden

Nachdem das erfolgt ist, entsteht im engen Austausch aller Akteure eine Umsetzungsstrategie mit konkreten Maßnahmen, Prioritäten und Zeithorizonten. Nach Fertigstellung wird der Wärmeplan der jeweiligen Kommune dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt und anschließend veröffentlicht.

Info: Wer Fragen zur kommunalen Wärmeplanung in Albershausen, Schlierbach oder Uhingen hat, kann sich per E-Mail an die Firma Terra Consulting GmbH unter waermeplanung@terra-consulting.de wenden.

Mit der Novelle des Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetzes Baden-Württemberg im Jahr 2025 sind alle Kommunen verpflichtet, einen kommunalen Wärmeplan zu erstellen. Albershausen, Schlierbach und Uhingen teilen sich die Kosten (anteilig entsprechend der Größe der jeweiligen Kommune) für die Erstellung des Wärmeplans. Zudem wird das Projekt vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg in Höhe von maximal 92.150,25 € gefördert. Dies bedeutet für Uhingen bei Ausgaben von etwa 90.000 € für die kommunale Wärmeplanung eine Einnahme im Rahmen der Förderung von circa 60.000 €.

Erscheinung
exklusiv online
von Stadt Uhingen
04.12.2025
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