Stadt Meßstetten
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72469 Meßstetten

Drohende Versorgungskrise in der Altenpflege: Bürgermeister fordern schnelle und pragmatische Entscheidungen zur Stabilisierung

Insgesamt 34 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus ganz Deutschland haben sich anlässlich der laufenden Koalitionsverhandlungen mit einem gemeinsamen...

Insgesamt 34 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus ganz Deutschland haben sich anlässlich der laufenden Koalitionsverhandlungen mit einem gemeinsamen Appell an die Mitglieder der Verhandlungsgruppe „Gesundheit und Pflege“ gewandt. Sie fordern schnelle und wirksame Maßnahmen zur Stabilisierung der Altenpflege, um eine drohende Versorgungskrise abzuwenden. Das gibt die BeneVit-Gruppe in einer Pressemitteilung bekannt. Zu den Unterzeichnenden gehört auch Meßstettens Bürgermeister Frank Schroft. Das auch vor dem Hintergrund, dass die BeneVit-Gruppe bekanntlich in Meßstetten ein Sozial- und Gesundheitszentrum etablieren möchte.

Weiter heißt es in der BeneVit-Presseverlautbarung wörtlich:

Deutschland im Jahr 2025: Die Versorgung zahlreicher pflegebedürftiger Menschen ist akut bedroht. Immer mehr Pflegeeinrichtungen stehen vor der Schließung, weil notwendige Investitionen ausbleiben und die wirtschaftliche Lage sich zuspitzt. Bereits die Hälfte aller Pflegeeinrichtungen in Deutschland kämpft mit finanziellen Schwierigkeiten. Gleichzeitig benötigt die erste Pflegekasse bereits einen Rettungsschirm und weitere geraten zunehmend in Schieflage – mit gravierenden Folgen für Pflegebedürftige, Angehörige und Kommunen.

Die zukünftige Bundesregierung müsse jetzt die Weichen für neue Versorgungsformen stellen, die durch einen intelligenten Einsatz von Personal und Sachmitteln eine bessere Qualität zu geringeren Kosten ermöglichen. Als erfolgreiches Beispiel wird das „Mitmach-Pflegeheim“ im badischen Wyhl am Kaiserstuhl angeführt. Die kommunalen Vertreter fordern die flächendeckende Einführung des zugrunde liegenden stambulanten Versorgungskonzepts. Dafür brauche es weder Subventionen noch ein Sondervermögen, sondern lediglich die Erlaubnis, das seit fast neun Jahren bewährte und mehrfach wissenschaftlich evaluierte stambulante Wohn- und Pflegemodell bundesweit als Regelleistung umzusetzen. Dafür setzen sich 34 Oberbürgermeister und Bürgermeister bereits seit fünf Jahren ein.

Trotz ihres Engagements bleibt die dringend notwendige politische Unterstützung vom Bund bisher aus. Die Kommunen kritisieren, dass sie seit Jahren für die Pflegeinfrastruktur vor Ort in die Verantwortung genommen werden, während ihre tragfähigen Lösungsvorschläge immer wieder aufgeschoben werden. Doch die Zeit drängt – es sei fünf vor zwölf.

Stambulant ist ein innovatives Versorgungsmodell, das Elemente von stationärer und ambulanter Altenpflege kombiniert. Die Bewohner leben in einer Hausgemeinschaft, die zwar nach stationären Vorgaben ausgestattet ist, aber nicht wie ein klassisches Pflegeheim funktioniert. Stambulant ist ein Mitmach-Pflegeheim: Nicht nur die Bewohner werden hier aktiv in die Alltagsgestaltung einbezogen, auch die Angehörigen können Aufgaben übernehmen wie z.B. die Zimmerreinigung. Sie können für ihre Angehörigen da sein, Zeit mit ihnen verbringen und gleichzeitig damit den Eigenbeitrag um bis zu 1.000 Euro im Monat senken. So schafft Stambulant auch Flexibilität beim Einsatz von personellen Ressourcen, denn Fachpersonal wird nur dort eingesetzt, wo die fachliche Pflege wirklich gebraucht wird. Das entlastet die Fachkräfte und ermöglicht die Kostensenkungen für Kassen, Kommunen und Bewohner.

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Aktuell – Amtsblatt der Stadt Meßstetten
NUSSBAUM+
Ausgabe 13/2025

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Meßstetten
von Stadt Meßstetten
28.03.2025
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