Die dunkle Jahreszeit ist für uns Menschen oft eine Herausforderung und wir sind froh um jeden 'Lichtblick', doch auf diesem Gebiet hat sich besonders in den letzten 100 Jahren seit der flächendeckenden Elektrifizierung viel verändert und wir lesen heute auch Begriffe wie Licht'verschmutzung'. Das bedeutet, dass es über Äonen in unseren Breiten nachts definitionsgemäß dunkel war und Organismen (auch unser eigener) darauf angepasst waren. Hier ein paar Fakten dazu, Quellen: Wikipedia, birdcast, nationalgeographic, science, u. a.
80 % aller Zugvögel in Europa ziehen nachts und nutzen Sternenlicht und Erdmagnetfeld zur Orientierung. Künstliches Licht zieht sie an: Vögel fliegen in größere Lichtkegel (Städte, große beleuchtete Gebäude) hinein und finden nicht mehr hinaus. NABU-Schätzung: In BRD sterben so jährlich mehrere Millionen Vögel. Das Kollisionsrisiko mit beleuchteten und für Vögel nicht kenntlich gemachten Fenstern steigt um das 100- bis 1000-fache. LED-Lichterketten mit kaltweißem Licht (5000–6500 K) sind anziehender für Vögel als z. B. warmweiß (2700–3000 K). Besonders betroffen sind Seidenschwänze, Bergfinken, Erlenzeisige, Kreuzschnäbel, Gimpel, die jetzt gerade aus dem Norden herabziehen. Aber auch z. B. Amseln und Rotkehlchen werden durch nächtliches Licht wachgehalten – man hört sie oft fast mitten in der Nacht singen – und verbrauchen dabei Energie, statt ihre Kräfte zu schonen. Insekten werden ebenfalls angelockt und verenden, was den Nahrungsmangel für Wintervögel weiter verschärft. Puh. Schlimme Fakten.
Doch zurück zu den Lichtblicken: Wird Außenbeleuchtung per Timer ab 22/23 Uhr abgeschaltet, reduziert das die Schäden um bis zu 80 %. Mit Bewegungsmelder und Abschirmung des Lichtes nach oben erreicht man fast 100 % Vogelschutz bei vergleichbarem Komfort. Es gibt bereits Städte, die das Problem erkannt und deshalb „Dark-Sky“-Regeln haben (Fulda, Teile der Eifel). Sie verzeichnen deutlich mehr überlebende Zugvögel.