Duo Ass-Dur zu Gast in Eislingen

Magisch, faszinierend, urkomisch, virtuos an Klavier und Geige: Die Brüder Dominik und Florian Wagner alias Ass Dur haben in der vollbesetzten Eislinger Stadthalle ein Programm auf die Bühne gebracht, das seinesgleichen sucht. Kaum auf den Brettern, die die Welt bedeuten, geht es auch schon rund, das Geschwister-Duo agiert gekonnt mit seinen Gästen. Wer macht das Rennen bei der weitesten Anreise?

Die Stimmung war bombastisch

Die beiden Frauen aus Böblingen, gefolgt von Mühlhausen im Täle, Donzdorf und Wangen, das wissen jetzt alle und ganz gleich wie lang oder kurz die Anreise war, die Zuschauer waren begeistert, die Stimmung im Saal bombastisch und das von Anfang bis Ende. Karin aus der ersten Reihe wird kurzerhand zur Partybeauftragten auserwählt, dass sie mehrfach zum Einsatz kommen wird, ist ihr anfangs noch nicht klar.

Comedy, kombiniert mit Geige und Klavier versprechen die beiden Musiker, was sie liefern ist außergewöhnlich und mit so viel trockenem Humor garniert, dass kein Auge trocken bleibt. Klavier gibt es vierhändig, Geige auch, dazwischen jagt eine Pointe die andere, die Lachmuskeln arbeiten auf Hochtouren. Klassik und Schlager treffen auf Zwölftonmusik. Wie hätte Johann Sebastian Bach eigentlich „I'm a Barbie Girl“ komponiert? Ziemlich witzig auf jeden Fall. Wer kennt es nicht, „Atemlos“ von Helene Fischer, nach Mozart-Art klingt's ziemlich anders.

Was an Dummheit grenzt, wissen jetzt alle: Mexiko und Kanada, eine Anspielung auf Donald Trump. Auch platte Witze fehlten nicht. Ob Musik in Moll oder Dur, die hochmusikalischen Entertainer können beides und sie können auch Moll in Dur umschreiben und intonieren. Und zack, ein aus mehreren Moll-Stücken gebündeltes Dur-Werk tönt durch den Saal, bunt gemixt aus Beethoven, Vivaldi, Pop oder Filmmusik.

Hymnen und Fangesänge

Fußballfans kamen auf ihre Kosten, Hymnen und Fangesänge ganz kreativ, im Format der alten Meisterkomponisten. Einzigartiges, nur für Eislingen, das versprachen die beiden Musiker und aus einer Sammlung an spontan zugerufenen Begriffen sollte der Song ganz schnell komponiert werden, in der Pause, also im Handumdrehen. Die Zuhörer machten es den Wagners nicht leicht. Maultasche, Stelzenläufer, aber auch Bettsoicher Breschdlingsgsälz und Muggaseggale wurden den beiden Künstlern um die Ohren gehauen. Und sie mussten auch noch eine Liaison mit Angela Merkel, Donald Trump und Cindy aus Marzahn eingehen.

Hätten die Besucher gewusst, dass am Konzerttag der Welttag der Otter war, hätten sie auch noch die amphibisch lebende Unterart der Marder mit ins Spiel gebracht. Auch beliebte Songs mussten gesummt werden. Celebration, also Feier, erfordert auch passende, glamouröse Kleidung, die gleich auf der Bühne gewechselt wurde.

Fantastisch, wie die Brüder Klavier spielen und sich nebenher gegenseitig beim Umziehen helfen. Die Begeisterung des Publikums war nicht, um es mit Helene Fischer zu sagen, atemlos, aber grenzenlos und nicht nur zum Schluss, sondern den ganzen Abend über haben sich die Gäste in der proppenvollen Stadthalle mit rauschendem Applaus für einen fulminanten Abend bedankt.