Die ehemaligen Südtiroler Bergsteiger Luis Trenker und Reinhold Messner haben die Eggensteiner Berge definitiv nicht bestiegen.
Was wir als Berge bezeichnen, würden Alpinisten keines Blickes würdigen. In der Rheinebene ist jeder Hügel ein Berg. Dabei handelt es sich um die Abbruchkante zwischen Hochgestade und Tiefgestade.
Im Eggensteiner Sprachgebrauch sind folgende Berge bekannt:
Ankerberg: Straße und Wohngebiet hinter dem Hotel "Goldener Anker". Früherer Hohlweg, der bis zum Hardtwald führte.
Kirchenberg: Kirchenstraße, Kirche und Ev. Pfarramt bis zum Ehrlichweg.
Ziegelberg: Wilhelmstraße, ehemalige Ziegelgasse, Verbindung bis zur alten Mühle und zu den Lehmgruben des Tiefgestades.
Hirtenberg: Straße zum Tiefgestade und den Feuchtwiesen. Auf diesen wurden die Tiere der Eggensteiner Bauern von den Hütebuben zum Fressen getrieben.
Schallsbergel: Fußweg zwischen Wohnhaus Karl Ratzel und Ausstellungshalle Autohaus Heyl zum Tiefgestade.
Kaddelsbergel: Fußweg bzw. Treppe vom Ankerberg zur Schlossergasse. Hier wohnte einmal eine "Kaddel" ( Katharina)
Eierberg: Panoramaweg/ Abhang hinter dem Friedhof zum Tiefgestade. Hier wurden die Ostereier den Abhang " hinuntergeschurgelt" (gerollt)
Waren die Eier kaputt, dann wurden sie gegessen, waren sie noch unbeschädigt, startete ein neuer Durchgang. Für die Kinder nach dem Krieg war das ein Spiel mit großer Belustigung. Diese Begebenheit hat uns Frau Irmgard Nagel berichtet. Siehe auch "Eggenstein - im Wandel der Zeiten" Seite 120.
Die vorstehenden sieben Berge sind es wert, einmal erwandert und bestiegen zu werden.
Reinhold Singer und Kurt Kiefer für die AG Ortsgeschichte Eggenstein-Leopoldshafen