Die ehemalige Sana-Klinik in der König-Karl-Straße in Bad Wildbad wird bald wieder einer medizinischen und pflegerischen Nutzung zugeführt. Nachdem die Klinik im Jahr 2022 geschlossen wurde, gibt es nun neue Hoffnung für Bad Wildbad und die Region: Das Stuttgarter Unternehmen LC Verwaltungs GmbH hat das Gebäude übernommen und ein Nutzungskonzept entwickelt, das die Lücke in der Gesundheitsversorgung von Bad Wildbad und dem oberen Enztal schließen soll.
Bad Wildbads Bürgermeister, Marco Gauger, zeigte sich in einem Gespräch mit dem „Wildbader Anzeiger“ optimistisch, dass das neue Projekt der Stadt einen bedeutenden Schub geben wird. „Gemeinsam mit dem Investor aus Stuttgart haben wir bereits vorausgedacht und ein Konzept für die Belebung mit medizinischen, pflegerischen und therapeutischen Bausteinen entwickelt." Jetzt kann mit der Umsetzung begonnen werden und damit die potenziellen Partner „mit an Bord zu nehmen“, erklärte Gauger. Das Gebäude, das ursprünglich als Klinik diente, wird zukünftig für medizinische, pflegerische und therapeutische Zwecke genutzt.
Der Bedarf an Nachsorgeeinrichtungen nach Klinikaufenthalten sowie an Kurzzeitpflegeplätzen sei in der Region nach wie vor sehr hoch. Gauger betonte, dass gerade diese Bedürfnisse mit dem neuen Konzept gezielt angesprochen werden. „Für diese Angebote bietet das Gebäude beste Voraussetzungen“, so der Bürgermeister. Darüber hinaus sieht er auch Potenzial für das Gebäude als Schnittstelle zu den Kur- und Wellnessangeboten, die Bad Wildbad zu bieten hat. Dies könnte für die Stadt einen zusätzlichen Vorteil bringen, da es den Gesundheits- und Wellnessstandort stärken würde.
Trotz der positiven Aussichten kündigte Gauger an, dass es noch einiges an Arbeit erfordere, um das Konzept in die Tat umzusetzen. Doch er sei zuversichtlich, dass die neuen Möglichkeiten dem Gesundheitsstandort Bad Wildbad langfristig zugutekommen werden.
Im Rahmen der öffentlichen Sitzung des Calwer Kreistages gab Landrat Helmut Riegger bekannt, dass der Verkauf des ehemaligen Klinikgebäudes an die LC Verwaltungs GmbH nun offiziell vollzogen wurde. Riegger zeigte sich erleichtert, dass die Gespräche mit dem Investor zu einem positiven Abschluss geführt wurden. Besonders betonte er die enge Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis Calw, der Stadt Bad Wildbad und dem Land Baden-Württemberg, um ein tragfähiges Nachnutzungskonzept zu entwickeln.
Für den Landkreis, der das Gebäude ursprünglich im Jahr 2022 übernommen hatte, gab es klare Zielvorgaben. Das Gebäude sollte nicht einfach verkauft werden, sondern einer Nutzung zugeführt werden, die weiterhin dem Gesundheits- und Pflegebereich zugutekommt. „Der Landkreis hat das Gebäude für einen symbolischen Betrag von 1 Euro verkauft. Damit entsprach der Kaufpreis dem Betrag, den der Landkreis im Jahr 2022 für die Übernahme des Gebäudes bezahlt hat“, erklärte Riegger.
Mit der Übergabe an die LC Verwaltungs GmbH wurde auch die rechtliche Grundlage geschaffen, um eine medizinische und pflegerische Nachnutzung umzusetzen. Der Landkreis wurde zudem von möglichen Rückforderungen des Landes freigestellt, die im Zusammenhang mit der früheren Krankenhausförderung stehen könnten.
Riegger gab weiterhin bekannt, dass das Unternehmen sich vertraglich verpflichtet hat, für die nächsten zehn Jahre Gesundheitseinrichtungen im Gebäude zu schaffen. Darunter fallen unter anderem Arztpraxen, Facharztpraxen und Kurzzeitpflegeeinrichtungen. Ein Altersheim sei jedoch nicht Teil des geplanten Nutzungskonzepts. Auch die radiologische Praxis, die weiterhin im Gebäude verbleiben soll, hat ihren Vertrag langfristig verlängert.
Die LC Verwaltungs GmbH aus Stuttgart hat sich bisher nicht detailliert zu den konkreten Nutzungsmöglichkeiten des Gebäudes geäußert. In einer Stellungnahme bedankte sich das Unternehmen für das Interesse und erklärte, dass man derzeit noch keine weiteren Informationen preisgeben kann. Es sei jedoch geplant, zu gegebener Zeit gemeinsam mit dem Landkreis Calw eine ausführliche Stellungnahme abzugeben.
Die LC Verwaltungs GmbH ist in der Immobilienbranche tätig und hat sich auf die Entwicklung und Sanierung von Bestandsgebäuden spezialisiert. Auf der Firmenhomepage betont das Unternehmen, dass es aus dem „vorhandenen Potenzial“ von Bestandsimmobilien dauerhaft „attraktive Immobilien mit Charakter“ schaffen möchte. (mm)