Ehrennadel des Landes für Rudolf Frank: Sehr große Verdienste um das Gemeinwohl der Gemeinde Assamstadt erworben

Bürgerschaftlichem Engagement ein Gesicht gegeben Von Werner Palmert, Fränkische Nachrichten Für den pensionierten Assamstadter Grund- und Hauptschullehrer...
Rudolf Frank (Vierter von rechts) wurde für seine großen Verdienste im Ehrenamt um die Gemeinde Assamstadt mit der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Die Verleihung nahm Landtagsvizepräsident Professor Dr. Wolfgang Reinhart (links daneben) vor. Mit auf dem Bild (von links) Arnold Nied, Carsten Diehm, Reinhold Leuser, Leni Frank, Bürgermeister Joachim Döffinger und Pfarrer Bernhard Metz.
Rudolf Frank (Vierter von rechts) wurde für seine großen Verdienste im Ehrenamt um die Gemeinde Assamstadt mit der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Die Verleihung nahm Landtagsvizepräsident Professor Dr. Wolfgang Reinhart (links daneben) vor. Mit auf dem Bild (von links) Arnold Nied, Carsten Diehm, Reinhold Leuser, Leni Frank, Bürgermeister Joachim Döffinger und Pfarrer Bernhard Metz.Foto: Gemeindeverwaltung

Bürgerschaftlichem Engagement ein Gesicht gegeben

Von Werner Palmert, Fränkische Nachrichten

Für den pensionierten Assamstadter Grund- und Hauptschullehrer Rudolf Frank war bürgerschaftliches Engagement nicht selbstverständlich, sondern Ehrensache, wie Bürgermeister Joachim Döffinger in seiner Festansprache unterstrich. Am Dienstagabend wurde die Lebensleistung des 78-Jährigen in einer beeindruckenden Feierstunde in der ehemaligen Pfarrkirche St. Kilian in den verschiedenen Reden gewürdigt. Die damit verbundene Verleihung der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg für Verdienste im Ehrenamt nahm der Tauberbischofsheimer Abgeordnete und Landtagsvizepräsident, Professor Dr. Wolfgang Reinhart, vor. In allen Ansprachen, die das beispielhafte Engagement Franks für seine Heimatgemeinde Assamstadt widerspiegelten, wurde das zielstrebige und beharrliche Handeln des Geehrten mit großer Anerkennung gewürdigt, denn es hatte nachhaltigen Einfluss auf die Gesamtentwicklung der Gemeinde. „Damit haben Sie dem bürgerschaftlichen Engagement ein Gesicht gegeben“, wie Bürgermeister Joachim Döffinger in seiner Laudatio betonte.

Das ganz große Vorhaben Rudolf Franks für die Assamstadter Allgemeinheit fiel zweifelsohne in die Jahre 1985 bis 1995, in denen er als Vorsitzender des Assamstadter Pfarrgemeinderates den Erhalt und die darauffolgende Renovierung und Umnutzung der alten Pfarrkirche St. Kilian zum Gemeindezentrum in die Wege leitete. Das unter Denkmalschutz stehende, Ortsbild prägende Gebäude sollte eigentlich der Abrissbirne zum Opfer fallen, wie der Vorsitzende des Cäcilienvereins und ehemalige Vorsitzende des Fördervereins, Reinhold Leuser, Bürgermeister Joachim Döffinger und auch Landtagsvizepräsident Reinhart in ihren Reden in Erinnerung riefen. In zeitraubenden Verhandlungen und mit viel Durchhaltevermögen gelang es dem Vorsitzenden Rudolf Frank mit seinem Pfarrgemeinderat letztlich, das leer stehende Gotteshaus doch noch zu erhalten. Heute finden dort gemeinsame Veranstaltungen für die ganze Bevölkerung statt und vor dem in der Region und darüber hinaus viel beachteten traditionellen Rosenmontagsumzug der Assamstadter „Schlackohren“, tanzt auch schon mal die Prinzengarde der Fastnachtsgesellschaft, der Rudolf Frank natürlich auch über ein halbes Jahrhundert als Vorstandsmitglied, aktiver Büttenredner und mit diversen Gesangseinlagen bei den traditionellen Prunksitzungen zur Verfügung stand. Daneben war der Vater von vier erwachsenen Söhnen maßgeblich an der Gründung des Heimat- und Kulturvereins beteiligt, in dem er zehn Jahre das Projekt „Brauchtumspflege“ betreute und die Einwohner für das Wirtshaussingen begeisterte. Unter seiner Ägide setzt sich der Heimat- und Kulturverein auch für die Bewahrung des ortstypischen Dialekts ein, veranstaltet den traditionellen Hammeltanz und organisiert die Heimatabende.

Pfarrer Bernhard Metz sah in Rudolf Frank einen Mitbürger, der das Ehrenamt vorgelebt, Perspektiven entwickelte, angepackt und daraus eine Haltung gemacht habe. Bernhard Leuser ging in seiner sehr persönlichen Rede auf das segensreiche Schaffen des Geehrten im Pfarrgemeinderat, Cäcilienverein und im Förderverein ein. Rudolf Frank sei der Motor gewesen, der die einzelnen Zahnräder miteinander verbunden habe. Die große Wertschätzung der FG „Schlackohren“ brachte Vorsitzender Carsten Diehm zum Ausdruck. Der Geehrte habe mit seiner Frau Leni das Ehrenamt nie als Verpflichtung, sondern als Ehrensache gesehen und danach gehandelt. Arnold Nied, Vorsitzender des Heimat- und Kulturvereins, erinnerte an die Gründung des Vereins im Jahre 2012. Zusammen mit elf anderen Gleichgesinnten habe sich Rudolf Frank mit großer Leidenschaft in das Projekt „Brauchtumspflege“ gestürzt und dieses als Zugpferd mit Leben erfüllt und sich dadurch in der Gemeinde bleibende Verdienste erworben.

Landtagsvizepräsident Wolfgang Reinhart sah in der Auszeichnung von Rudolf Frank auch eine Würdigung des vorbildlichen Gemeinschaftsgeistes, der in der Bevölkerung von Assamstadt herrsche. Mit Rudolf Frank werde ein Mann und Macher ausgezeichnet, der nicht abgewartet, sondern entschlossen angepackt habe. „Stein und Mörtel bauen ein Haus, aber Geist und Liebe füllen es aus“. Dieser Spruch bekomme gerade in der altehrwürdigen Pfarrkirche St. Kilian, „der Beletage“ von Assamstadt seinen Sinn, „denn hier wurde mit unermüdlichem Einsatz und viel Herzblut etwas Nachhaltiges geschaffen und die Zukunft gestaltet“. Als die alte Kirche vor Jahren nur noch vor sich hin vegetierte, habe Frank als Pfarrgemeinderatsvorsitzender nicht lamentiert, sondern das Heft des Handelns einfach selbst in die Hand genommen. „Sie haben Menschen motiviert und inspiriert. Sie haben sich engagiert und uns alle als großes Vorbild für bürgerschaftlichen Gemeinsinn dabei imponiert“, so der Abgeordnete. Durch den Einsatz von Rudolf Frank sei es den 670 Mitgliedern im Förderverein damals gelungen, 230.000 Mark zu erwirtschaften. Zusätzlich wurden durch ehrenamtliche Arbeitseinsätze sechsstellige Beträge durch Eigenleistungen eingespart und damit in den 90er-Jahren eine 4,5-Millionen-Mark-Zukunftsinvestition umgesetzt. Für Reinhart ein „Leuchtturmprojekt, das bis heute strahlt“. Der „rote Faden“ im ehrenamtlichen Wirken Franks sei, „dass es Ihnen stets gelungen ist, das zu bewahren, was unsere Heimat prägt, was identitätsstiftend und gemeinschaftsfördernd ist“. Das Leben des Geehrten, so Reinhart weiter, sei geprägt von Beharrlichkeit, von Idealismus und von einem tiefen Sinn für das, was eine Gesellschaft im Innersten zusammenhält: „Bereitschaft zum Engagement, Verantwortungsbewusstsein und Einsatz für das Gemeinwesen“. Mit der Überreichung der Ehrenurkunde sprach der Landtagsvizepräsident die Wertschätzung und Dankbarkeit an Frank aus „für das, was Sie für Assamstadt die Gesellschaft und damit auch für unser demokratisches Gemeinwesen geleistet haben. Sie sind ein strahlendes Beispiel für ehrenamtliches Engagement und Gemeinschaftsdienst und Vorbild und Ansporn für viele“.

Die Dankesrede hielt Timo Frank für seinen Vater. Den musikalischen Rahmen der Verleihungsfeier gestaltete der Cäcilienchor unter der Leitung von Niklas Käfer und Sebastian Frank (Posaune).

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Ausgabe 22/2025
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