Ehrenplaketten und Bürgermedaillen an viele verliehen

Ein Abend vielseitiger Ehrungen im Rathaus

Ehre, wem Ehre gebührt. Jenes Zitat, das dem Apostel Paulus zugeschrieben wird, stand im Mittelpunkt einer Traditionsveranstaltung der Stadt. Es war ein Abend des Dankes, es wurde gratuliert, Ehrenplaketten und Bürgermedaillen überreicht. Der traditionelle Ehrungsabend der Stadt stand auf dem Programm, und viele Gäste waren in den Ratssaal des Rathauses gekommen. Oberbürgermeister Dirk Elkemann betonte in seiner Begrüßungsansprache, heute würden Personen ausgezeichnet, die sich mit Herzblut und Engagement eingesetzt hätten, auf unterschiedlichen Ebenen aktiv gewesen seien, um so das Bild der Stadt nachhaltig zu prägen. Unter den Gästen auch Christiane Staab, die CDU-Landtagsabgeordnete und Professor Lars Castellucci, der für die SPD im Bundestag sitzt.
Zunächst stand die Verleihung der Ehrenplaketten an. Eine Jury hatte die eingereichten Vorschläge bewertet und grünes Licht für die Ehrungen gegeben. Als Erste war Petra Jurkewitz an der Reihe, die sich vor allem im Stadtseniorenrat einbringt und dort seit mehr als einem Jahrzehnt als 2. Vorsitzende tätig ist. Elkemann zählte die Höhepunkte ihres Engagements auf, so unter anderem ihr Organisationstalent bei zahlreichen Veranstaltungen in Kooperationen mit dem Stadtseniorenrat und der Volkshochschule „ab 60“. Zudem ist Jurkewitz im Akkordeon-Club „Kurpfalz“ Wiesloch und dies bereits seit 1970, zudem in anderen Vereinen. Beim „Kurpfälzer Abend“ und „Singen im Park“ sei sie eine stets gefragte Mitspielerin. Auch bei der Organisation von Tagesfahrten für Senioren und Vorträgen der Deutschen Herzstiftung sei sie stets vorne mit dabei.
Ebenfalls eine Ehrenplakette erhielt Erika Schultze, die sich seit vielen Jahren besonders um ältere Menschen kümmert. Aus ihrer beeindruckenden Vita nannte Elkemann in seiner Laudatio unter anderem die Initiative „Demenzfreundliches Wiesloch“. Auch sei Schultze seit 2008 Mitglied des Deutschen Roten Kreuzes und als Vorsitzende des Stadtseniorenrats (seit 2017) stets um die Sorgen und Nöte älterer Menschen in der Stadt erfolgreich bemüht und auch bei der Bürgerstiftung aktiv. „Und nicht nur das. Sie arbeitet bei der Petrusgemeinde mit und ist dort seit vielen Jahren im kirchlichen Besuchsdienst eine unentbehrliche Person“, lobte Elkemann. Die beiden Damen erhielten somit die Ehrenplakette „mehr als verdient“, eine Urkunde und einen Blumenstrauß.
Rudolf Leib war der nächste, der die Auszeichnung in Empfang nehmen konnte. Leib ist Gründungsmitglied vom „Netzwerk Asyl“ und setze sich, so der OB; seit zwei Jahren beim „Café Dienstag“, einer Gemeinschaftsaktion zwischen dem Netzwerk und der evangelischen Petrusgemeinde für Flüchtlinge aus der Ukraine ein. Gerade in der Petrusgemeinde, so Elkemann, sei der Einsatz von Leib hervorzuheben. Dort arbeitet er beim monatlichen Friedensgebet mit, ebenso im Diakonieausschuss. „Rudolf Leib hat immer ein offenes Ohr für all diejenigen, die aufgrund ihrer wirtschaftlichen und sozialen Lage nicht zu den Begünstigten unserer Gemeinschaft gehören“, hob Elkemann hervor.
Dr. Felix Schmitt war der nächste, dem die Ehrenplakette überreicht wurde. Er trat mit zehn Jahren dem Jugendrotkreuz Wiesloch bei, um in Verlauf der Jahre unzählige Ausbildungsstationen beim DRK erfolgreich zu durchlaufen. Der heutige Privatdozent ist seit 2010 im Ortsvereinsvorstand des DRK und stellvertretender Bereitschaftsleiter und somit bei zahlreichen Veranstaltungen vor Ort. „Beachtlich ist sein Einsatz auf allen Ebenen und er partizipiert dabei von seiner Stellung als Leitender Oberarzt an der Klinik für Anästhesiologie des Universitätsklinikums Heidelberg“, hob Elkemann hervor. Für all seinen Einsatz wurde Schmitt bereits mehrfach ausgezeichnet, so beispielsweise mit dem Leistungsabzeichen in Gold des DRK-Landesverbandes Baden-Württemberg.
Die Ehrenplakette erhielt ebenfalls der Koordinationskreis des Wieslocher Ehrenamtsbüros (Ines Adam, Ayse Bilgin, Anton Dillinger, Ulrike Menges, Peter Schmid und Klaus Schmitt). Das Ehrenamtsbüro selbst wurde 2007 offiziell eröffnet. Ziel war und ist es, Bürgerinnen und Bürger, die sich ehrenamtlich betätigen wollen, mit den Organisationen, die Unterstützung suchen, eine solche Vermittlung zu tätigen. „Als ein Prestigeobjekt kann man die Wieslocher Weihnachtswunsch-Aktion nennen, die es sich zur Aufgabe gestellt hat, sozial benachteiligten Kindern Geschenke zu ermöglichen, die von der Wieslocher Bürgerschaft gekauft werden“, sagte der OB. Alle Mitglieder des Koordinationskreises haben auf vielen Gebieten beraten, Zeit geopfert und erfolgreich die anstehenden Aufgaben erledigt.
Zum Finale gab es für gleich drei langjährige Kommunalpolitiker die Bürgermedaille der Stadt, und zwar für Michael Schindler, Richard Ziehensack und Dr. Fritz Zeier (letzterer konnte die Ehrung urlaubsbedingt nicht persönlich entgegennehmen). Das Trio ist seit 20 Jahren (Schindler und Ziehensack) im Gemeinderat präsent, Zeier bis zu seinem Ausscheiden nach der diesjährigen Kommunalwahl sogar 30 Jahre. Schindler war zudem einige Jahre im Baiertaler Ortschaftsrat dabei. Elkemann blickte in seiner Lobesrede auf die vielfältigen Betätigungsfelder der Drei zurück und nannte Zeiers Einsatz für den Kinderschutzbund als Beispiel. Er erhielt in diesem Jahr die goldene Ehrennadel des Städtetages Baden-Württemberg, Schindler und Ziehensack wurden mit Silber ausgezeichnet. „Alle drei Geehrten haben sich über einen langen Zeitraum hinweg in den Dienst der Sache gestellt“, hob der OB hervor.
Musikalisch umrahmt wurde der Abend vom Waldhorn- und Euphonium-Trio der Musikschule Südliche Bergstraße unter Leitung von Akari Hasegawa. Später bestand noch Gelegenheit, mit den Geehrten bei Getränken und einem Imbiss zu plaudern. (sd)