Zu Beginn der Sitzung am Mittwoch, 24.07.2024 blickte Bürgermeister Lehrer auf die letzten fünf Jahre zurück. In insgesamt 54 ordentlichen Sitzungen, dazu kommen noch Sondersitzungen wie Klausurtagungen oder Waldbegang, wurde ein Haushaltsvolumen von 106 Mio. € auf den Weg gebracht. Insgesamt wurden im Finanzplan Projekte im Wert von rd. 21,6 Mio. im ordentlichen Haushalt und 6,7 Mio. im Bereich Wasser- und Abwasser umgesetzt. Für eine Gemeinde mit 4.200 Einwohnern eine stolze Leistung.
In seinem Rückblick erinnerte der Bürgermeister an die wichtigsten Projekte. Es wurden die Baugebiete Günthershöhe III in Aichhalden und Sonnäcker 2. BA und 3. BA in Rötenberg erschlossen. Über 60 Bauplätze sind so entstanden und wurden größtenteils vermarktet. In Aichhalden wurde zudem das Gewerbegebiet Koppengässle erschlossen.
An Straßeninfrastruktur wurden einige Kilometer Feldwege saniert und vor allem im Außenbereich Buz die Straße und die Wasserleitungen saniert und an die Kläranlage angeschlossen.
Im Bereich Abwasser und Wasser wurden Kanalsanierungen durchgeführt, Wasserleitungen erneuert. In Rötenberg wurde der alte Hochbehälter durch ein Röhrensystem ersetzt.
Im Bereich des Hochbaus wurden große Projekte umgesetzt. Die 3-Feld-Sporthalle wurde 2018 begonnen und konnte in der vergangenen Legislaturperiode eingeweiht werden. In Rötenberg wurde der Kindergarten erweitert. In Aichhalden konnte das Glasdach im Kinderhaus endlich geschlossen werden. Die Schulen wurden digital mit entsprechenden Tafeln und Bildschirmen ausgestattet, aber auch in die gesamte Technik wurde investiert. Letztlich wurde auch der Verkehrsübungsplatz auf dem Rötenberg neu markiert und erfreut sich der großen Beliebtheit auch auswärtiger Schulen.
Ebenfalls wurden einige Gebäude erworben, darunter auch das Gasthaus Pflug in Rötenberg. All diese Maßnahmen konnten ohne eine weitere Kreditaufnahme im ordentlichen Haushalt umgesetzt werden.
Im Bereich der Feuerwehr wurden zwei Fahrzeuge bestellt, die leider nicht mehr in dieser Legislaturperiode eingeweiht werden können. Die Lieferung der Fahrzeuge erfolgt aber in den kommenden Wochen.
Ebenfalls derzeit in der Umsetzung ist die Sanierung des Haldenwegs und der Straße durch das Eselbachtal und die Erweiterung des Gewerbegebietes Herdweg/Strut. Und auf den Weg gebracht wurde von diesem Gremium der Neubau einer Fahrzeughalle für den Bauhof und die Erweiterung des Kindergartens Aichhalden. Für beide Projekte ist der Baustart im Herbst geplant.
Das Ganze ist nicht abschließend und es fehlt manch kleineres Projekt, zeigt aber doch wie vielfältig die Themen gefächert waren. Und es zeigt, wie produktiv und effizient der Gemeinderat gearbeitet hat.
Dies ist umso höher zu bewerten, als dass man sich eigentlich seit 2020 im Dauerkrisenmodus befindet. Corona, der Krieg in der Ukraine und die Energiekrise hielten alle in Atem.
Fast schon vergessen sind die Sitzungen im Mehrzweckraum, die Verteilaktion von Masken, bei der das Gremium tatkräftig unterstützte, die Beschlüsse zum Kauf von Gebäuden zu Unterbringung von Flüchtlingen oder die Reduzierung der Raumtemperaturen und damit einhergehend die Sitzungen in Jacke.
Das alles wurde bewältigt und angesichts des investierten Kapitals war von Krisenmodus eigentlich nichts zu spüren.
Die Arbeit im Gremium war geprägt von einer hohen Sachlichkeit immer mit dem Ziel, Aichhalden und Rötenberg weiterzuentwickeln. Die Zusammenarbeit mit der Verwaltung war hervorragend und von einem hohen gegenseitigen Vertrauen gekennzeichnet.
Der Vorsitzende bedankte sich bei allen Räten für die gute Zusammenarbeit und äußerte den Wunsch, dass sich dies in der neuen Zusammensetzung des Gremiums nahtlos fortsetzt.
Am Ende des Rückblicks erfolgte die Ehrung der Gemeinderäte für 20 und 30 Jahre Gemeinderatsarbeit. Zunächst ehrte Bürgermeister Lehrer die Gemeinderäte, die auch weiterhin dem Gremium angehören. Es waren dies:
Alexander Kunzfür 30 Jahre
Alexander Maierfür 20 Jahre
Uwe Scheererfür 20 Jahre
Er überreichte die Nadel des Gemeindetags und verlas die Urkunde und dankte den dreien für ihre langjährige Arbeit im Gremium.
Danach folgte die Verabschiedung der fünf ausscheidenden Ratsmitglieder.
Im Rahmen der Verabschiedung wollte der Vorsitzende die Gelegenheit nutzen, den Einsatz und das Engagement dieser Persönlichkeiten zu würdigen.
Ein Mandat im Gemeinderat bedeute, sich mit Herz und Verstand für die Belange der Bürgerinnen und Bürger einzusetzen. Es bedeute, Zeit und Energie zu investieren, oft auch gegen Widerstände und manchmal auch auf Kosten der eigenen Freizeit und Familie. Die ausscheidenden Gemeinderäte haben dies über viele Jahre hinweg in bemerkenswerter Weise getan.
Thomas Engelhardt hat seine Tätigkeit am 01.09.1994 im Gemeinderat Aichhalden begonnen. Er war lange Jahre im Kindergartenausschuss in Aichhalden engagiert und hat hier den Bau des Kinderhauses begleitet. Herr Engelhardt hatte stets ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Bürgerinnen und Bürger. Dies hat sich dann in den Sitzungen unter dem Tagesordnungspunkt Anfragen und Anregungen wiedergespiegelt. Er hat so dafür gesorgt, dass die Verwaltung immer mal wieder einen Schubs in die richtige Richtung bekommen hat. Darüber hinaus hat er sich in sozialen Themen engagiert. Außerdem ist der Vorsitzende überzeugt, dass die Küche in der Josef-Merz-Halle ohne ihn anders aussehen würde.
Bürgermeister Lehrer ehrte Thomas Engelhardt außerdem für 30 Jahre.
Im Jahr 2009 wurde Jochen Schmid in den Gemeinderat Aichhalden gewählt. Von 2009 bis 2014 war er stellvertretendes Mitglied im Kindergartenausschuss, ab 2014 ordentliches Mitglied des Kindergartenausschusses in Rötenberg. Eine effiziente Sitzung war ihm sehr wichtig, daher waren seine Wortmeldungen wohl dosiert, hatten es aber in sich. Sehr oft hat er neue Aspekte und Positionen so in die Diskussion gebracht. Auch bei Hochbauprojekten hat er sich eingebracht. Der Vorsitzende erinnerte hier an die Planung der neuen Ortsverwaltung in Rötenberg. Hier hat der Architekt eine furchtbare Planung vorgeschlagen, die keinen Anklang im Gemeinderat fand. Jochen Schmid hat der Verwaltung am anderen Morgen eine eigene Lösung geschickt, mit der Bitte dies mit dem Architekten zu besprechen. Wer heute in die Ortsverwaltung geht, sieht genau diese eingereichte Planung verwirklicht.
Auch Marcus Storz wurde im Jahr 2009 in den Gemeinderat gewählt. Von 2014 bis 2019 war er stellvertretendes Mitglied im Kindergartenausschuss, ab 2019 dann ordentliches Mitglied des Kindergartenausschusses Aichhalden. Marcus Storz war unter anderem auch die Stimme der Unternehmer und des Handwerks im Gemeinderat. Bei vielen energetischen Themen war er im Saal ein wichtiger Ratgeber. Ein großes Anliegen war ihm die Sicherstellung einer guten Kinderbetreuung. Auch die Entwicklung der Schulen lag ihm am Herzen. Der Vorsitzende erinnerte hier an das Projekt: „Schaffa, schaffe Häusle baua“ mit dem das SMV-Gebäude entstand. An diesem Projekt war sicher auch der Unternehmer Storz beteiligt, aber auch der Gemeinderat.
Stefan Wiedmann wurde 1994 in den Gemeinderat gewählt. Damals gab es noch einen Ortschaftsrat, er gehörte auch diesem von 1994 bis zu dessen Abschaffung 2004 an. Von 1999 bis 2004 war Stefan Wiedmann Ortsvorsteher von Rötenberg. Seit dem Jahr 2014 bekleidete er das Amt des stellvertretenden Bürgermeisters der Gemeinde. Von 2004 bis 2019 war er Mitglied im Kindergartenausschuss Rötenberg. Dieses Amt gab er 2019 in jüngere Hände, blieb aber stellvertretendes Mitglied.
In seiner Amtszeit hat er eine Vielzahl von Projekten begleitet. Ihm lagen ebenfalls die Entwicklung der Kinderbetreuung und insbesondere die Arbeit an den Schulen am Herzen. Hier war er ein guter Ratgeber für die Verwaltung. Vor allem in Aichhalden beim Thema Hauptschule in Werkrealschule und dann wieder zurück zu Grundschule hat er die Verwaltung unterstützt. Auch die ökologischen Themen waren ihm ein Anliegen. Hier sei das Wärmekonzept für die Güntershöhe genannt, aber auch die Themen Windkraft, PV-Anlagen und CO₂-neutrale Gemeinde.
Unvergessen werden seine Reden zum Jahresabschluss bleiben, in denen er es verstanden hat, ein Resümee der Arbeit zu ziehen, aber auch einen kritischen Blick in die Zukunft zu werfen. Ebenfalls zu seiner Arbeitsweise gehörte es Dinge kritisch zu hinterfragen, das tat er aber sehr oft im direkten Kontakt mit der Verwaltung ohne Beteiligung der Öffentlichkeit. Wer bei den Jahreszahlen aufgepasst hat, dem ist klar, dass auch Stefan Wiedmann für 30 Jahre Gemeinderatstätigkeit geehrt wird.
Hans Wössner wurde 1999 in den Gemeinderat gewählt. Er war von 1994 bis 2004 Ortschaftsrat. Von 2004 bis 2009 war er Mitglied im Kindergartenausschuss. Für Hans Wössner gelte das gleiche wie für Thomas Engelhardt, er hatte das Ohr am Bürger. Allerdings mit einer Werkstatt in der Gemeinde und einer entsprechenden Kundschaft war es deutlich einfacher, in Kontakt mit ihm zu kommen. Und er hat diese Anliegen auch konsequent in den Sitzungen vorgetragen. Das Thema Mobilität war ein Schwerpunkt seiner Arbeit, egal ob die Größe von Parkplätzen, die Breite von Straßen oder auch Tempo 30. Bei Beschaffungen von Fahrzeugen und Geräten für die Gemeinde war er ein Ansprechpartner der Gemeinde. Er war beharrlich und hat sich für seine Überzeugungen eingesetzt. Eine drohende Niederlage bei Abstimmungen hat ihn nie abgeschreckt. Auch Hans Wössner wurde für 30 Jahre Gemeinderatsarbeit geehrt.
Im Namen des gesamten Gemeinderats und der Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde dankte Bürgermeister Lehrer allen von Herzen. Durch ihre Arbeit haben sie die Gemeinschaft bereichert und geprägt. Der Vorsitzende wünschte ihnen für die kommenden Jahre alles Gute, viel Gesundheit und Freude bei allem, was sie tun.