Am 1. Oktober 1999, wurde bei einer Versammlung in der Gaststätte „Lamm“ in Völkersbach der Heimatverein aus der Taufe gehoben. Dem gingen ab Herbst 1998 mehrere Besprechungen des heutigen Arbeitskreises „Dorfgeschichte“ voraus. Das Ansinnen war, die Geschichte des Dorfes fortzuschreiben und für nachfolgende Generationen zu bewahren und sichtbar zu machen. Die Vorstandschaft nahm das 25-jährige Jubiläum nun zum Anlass, die Gründungsmitglieder zu einem Ehrungsabend am Freitag, 18. Oktober, im Klosterhof einzuladen. Die Anwesenden erlebten einen interessanten und abwechslungsreichen Abend. Es war ein ansprechendes Programm geboten. Musikalisch bereichert wurde der Abend durch festliche und zum Anlass passende Musikstücke, welche Thomas Schröckert und Franziska Dürr an der Violine darboten und die beim Publikum auf gute Resonanz stießen. Nach seiner Begrüßung ging der 1. Vorsitzende, Albert Ochs, rückblickend auf die Geschichte des Vereins ein. So wurde zunächst ab 2001 in der Bergfeldstraße ein Museum eingerichtet und mit alten Arbeitsgeräten, insbesondere zum Schneiderhandwerk, ausgestattet. 2012 zog das Museum dann in das Anwesen im Gässle 6 um. Hier war in ca. 13.500 Arbeitsstunden das Fachwerkgebäude von den Mitgliedern des Arbeitskreises „Erhaltung und Pflege von Kulturgütern“ unter der Leitung von Siegfried Wipfler kernsaniert und renoviert worden. Dafür wurde der Arbeitskreis 2014 von der Gemeinde mit dem Ehrenamtspreis ausgezeichnet. Gezeigt wird neben der Schneiderstube auch das Leben und Arbeiten um 1900. Der Arbeitskreis pflegt in monatlichen Treffen das Gebäude und hält es instand. Der AK „Dorfgeschichte“ hat sich in den vergangenen Jahren mit der Geschichte beschäftigt und mehrere Bücher dazu veröffentlicht, zuletzt das im April 2024 vorgestellte Buch „Völkersbach in schwieriger Zeit“. Reinhold Schlötterer hat nicht nur die Geschichte des Rimmelsbacher Hofs erforscht, sondern auch einige weitere geschichtliche Episoden Völkersbachs. Außerdem werden verschiedene Veranstaltungen im Jahreslauf angeboten, die immer sehr guten Zuspruch bei den Gästen aus nah und fern finden. So z. B. das Backofenfest im Sommer, das Herbstfest im September und die Herbergssuche im Dezember. Buchlesungen, Heimatabende, Ausstellungen und Dorf-/Museumsführungen runden die Jahresprogramme ab. Der Heimatverein wirkt u. a. bei gemeinsamen Festen der Völkersbacher Vereine mit, beim Ferienprogramm der Gemeinde, bei der Erfassung der Kleindenkmale auf der Gemarkung, unterstützt die Renovierung von Wegkreuzen und legt seit einigen Jahren einen Kalender mit Impressionen aus dem Dorf und der näheren Umgebung auf. Nach diesen Ausführungen konnten sich die Gäste in einem informativen Film von Volker Heid und Frank Kirscht über die umfangreiche und überaus gelungene Sanierung des Hauses (Museum) im Gässle ein Bild machen. Ortsvorsteherin Beate Hornung hob in ihren wertschätzenden Grußworten das Wirken des Vereins und dessen wichtige Bedeutung für das Dorf hervor. Sie dankte allen Aktiven für ihren unermüdlichen, ehrenamtlichen Einsatz. Ohne das große Engagement gäbe es dieses Gebäude nicht, in dem Einblick in die früheren Jahre ermöglicht wird, und darauf kann man mit Recht stolz sein. Sie lobte auch Markus Fritz, der u. a. in akribischer Kleinarbeit das alte Uhrwerk der Kirchturmuhr reparierte. Der 2. Vorsitzende, Peter Walter, erläuterte kurzweilig und unterhaltend die verschiedenen Aktivitäten der letzten Jahre, die mit an die Leinwand projizierten Fotos veranschaulicht wurden. Bevor man gemeinsam das Badner Lied mit den Völkersbacher Strophen sang, wurden den anwesenden Gründungsmitgliedern vom 1. Vorsitzenden, Albert Ochs, als Anerkennung eine Ehrenurkunde überreicht und sie konnten sich eines der Bücher des Vereins für ihre Vereinstreue aussuchen. Als nächster Programmpunkt folgte eine Lesung aus dem Buch: „Kindheit in Völkersbach – Ein Bub erzählt“ von Leopold Koch. Nicole Wiedemer unterhielt und erfreute das Publikum mit Geschichten aus den Kapiteln „Arbeiten in Haus und Hof“ und „Tagesarbeit – Tagesmüh“. Bei manchen Gästen wurden so längst vergessene Erinnerungen an die Kinder- und Jugendzeit im Dorf geweckt. Mit einem auserlesenen Musikstück ging der offizielle Teil des Abends zu Ende.