Zu einem informativen Waldspaziergang mit unserem Revierförster Olaf Späth trafen sich letzten Sonntag 13 Teilnehmer. Im Fokus standen nachhaltige Forstwirtschaft, Naturschutzmaßnahmen und Wirtschaftlichkeit. Das Alt- und Totholzkonzept wurde vorgestellt: Ziel ist die sukzessive Schaffung von Habitatbaumgruppen (10 - 15 strukturreiche alte Bäume), die als Habitat für Spechte, Fledermäuse und andere Lebewesen dienen und aus der Nutzung genommen werden. Ebenfalls sich selbst überlassen existieren momentan zwei Waldrefugien mit 1 - 3 ha, mit denen auch wertvolle Ökopunkte gesammelt werden. In Rinnen der Rückegassen entstehen Pfützen, die Molchen und Gelbbauchunken Lebensraum bieten. In alten Buchen leben Dohlen, Horstbäume werden von Greifvögeln markiert, Ameisenhaufen geschützt. Also alles gut in unserem Wald?
Leider nein. Auf durchlässigem Muschelkalk, wie er hier vorherrscht, tun sich nicht nur die Fichten schwer mit der zunehmenden Trockenheit. Sie sind geschwächt und können sich z.T. nicht mehr gegen den Borkenkäfer wehren. Das warme Klima fördert Schädlinge. Es gibt Buchen mit dürren Kronen und minderwertigem Holz, Eichen mit Käferbefall sowie Eschen, die von Pilzbefall betroffen sind. Neupflanzungen von alternativen Baumarten (z.B. Lärche, Linde, Walnuss) stärken die Zukunftsfähigkeit, markierte Zukunfts-Bäume zeigen die geplante Entwicklung.
Der ca. 3-stündige Spaziergang verdeutlichte die vielfältigen Maßnahmen für einen gesunden, resilienten Wald. Ob sie helfen, werden die nächsten Jahrzehnte zeigen. Herzlichen Dank an Herrn Späth für die wieder sehr gelungene Runde und an die interessierten Gäste.