Den Gemeindehaushalt zu erstellen, heißt für die Zukunft Weichen zu stellen. Dabei gehört die Bevölkerungsentwicklung – neben den Kommunalfinanzen – sicher zu jenen Rahmenbedingungen der kommenden Jahre, die besondere Beachtung finden müssen. Abhängig von der allgemeinen und der altersbezogenen Bevölkerungsentwicklung sind u.a. für das Thema Wohnen und Versorgung, Pflege und Betreuung unterschiedliche Vorbereitungen zu treffen. Die Maßnahmen für den Schulneubau bzw. Sanierung in der Gemeinde wurden bereits umfangreich besprochen. Diese Investitionen sind erforderlich, darin sind sich alle Mitglieder des Gemeinderats einig. Auch über die höheren Ausgleichszahlungen für die Tagesmütter fand man eine Verständigung im Rat, wobei die SPD ankündigte, sich für eine höhere Förderung für das Folgejahr einzusetzen. Die in den kommenden Jahren erforderlichen Planungen stellen die Gemeinde jedoch vor weitaus höhere Herausforderungen, wie bereits ein Blick auf die Bevölkerungsentwicklung zeigt. Es ist insbesondere die dynamische Veränderung in den Altersklassen der Bevölkerung, die wir dabei beachten sollten.
Ein Grundmerkmal der Entwicklung zwischen 2011 und 2022 ist die – vorrangig wanderungsbedingte – Zunahme der Altersgruppe bis 5 Jahren. Weiterhin fällt die Abnahme der Altersgruppe der 10- bis 18-Jährigen auf. Besonders markant ist jedoch die Zunahme der Älteren ab 80 Jahren. In rund 10 Jahren nahm diese Gruppe um über 70 % auf 515 Personen zu. Diese Entwicklung wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen und Anforderungen an unsere Gemeinde stellen, für den Wohnungsmarkt gleichermaßen wie für die Versorgung und Betreuung. Wir benötigen hierfür unterschiedliche Ideen und vor allem viel Engagement vonseiten der Bevölkerung. Man sollte hier an Mehrgenerationenwohnprojekte, selbstverwaltete Seniorenwohngemeinschaften, erweiterte Nachbarschaftshilfemodelle oder neue Formen der Verknüpfung von Wohnen und Betreuung bzw. Versorgung denken. Vereinbarungen zwischen (älteren) Hauseigentümern und Mietern, die gegen Hilfsdienste günstigen Wohnraum bekommen, werden im Rhein-Neckar-Kreis bereits umgesetzt. Wir sollten diese Erfahrungen nutzen.
Für die SPD: Dr. Michael Mangold (Gemeinderat)