Als meine Kinder dabei waren, das häusliche „Nest“ zu verlassen, eröffnete sich für mich ein neues Zeitfenster. Ich verspürte den Wunsch, etwas Neues zu beginnen, etwas Sinnvolles. So entstand die Idee zur ehrenamtlichen Hospizausbildung.
Während der Ausbildung freute ich mich immer sehr auf die Kursabende und die Begegnungen mit den anderen Teilnehmern. Stets ging ich mit positiven Gedanken nach Hause, bereichert durch tiefgehende Gespräche sowie in dem Gefühl, geerdet und im inneren Frieden zu sein, mein eigenes Leben viel intensiver zu spüren. Immer wieder kam mir der Gedanke: „Ich bin genau da, wo ich sein soll.“
Meine Ausbildung liegt nun schon einige Zeit zurück, und vor Kurzem besuchte ich Herrn K., einen schwerkranken Mann im Endstadium seiner Krebserkrankung.
Als ich mich von ihm verabschiedete, dankte er mir für meinen Besuch mit einem so klaren, festen und kraftvollen Händedruck, dass mich dies zutiefst berührte. Ich war gekommen, um ihm meine Zeit zu schenken und auch ich fühlte mich von seiner Zeit beschenkt.
Und da war es wieder, das Gefühl: „Ich bin genau da, wo ich sein soll.“
Irina Hörner
Ehrenamtliche Hospizbegleiterin