Liebe Leserinnen und Leser, wer kennt ihn nicht, diesen Schlager, den Werner Richard Heymann 1930 für die Filmoperette „Die Drei von der Tankstelle“ geschrieben hat: „Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Beste, was es gibt auf der Welt.“Drei Jahrhunderte früher schrieb schon der englische Philosoph, Jurist und Staatsmann Francis Bacon (1561-1626): „Freunde verdoppeln die Freude und halbieren das Leid“. Wie recht er damit hatte, belegen aktuelle wissenschaftliche Studien. Eine davon begleitete Menschen, die mehr als siebzig Jahre alt waren, über zehn Jahre.
Die Forscher fanden heraus: Wer stabile Freundschaften pflegt, hat eine Lebenserwartung, die fast um ein Viertel höher ist als diejenige von Menschen ohne Freunde. Den Grund dafür liefert eine weitere Untersuchung: Studenten wurden einem Stresstest unterzogen. Diejenigen, die einen Freund an ihrer Seite hatten, reagierten wesentlich unempfindlicher auf Stress als die, die sich ihm allein stellen mussten.
Hormone sind für diesen Vorteil verantwortlich; sie wirken beruhigend und beglückend, sie hemmen Entzündungen, sie stärken das Immunsystem und beugen sogar Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor. Diese Hormone schüttet der Körper beim Kontakt mit Freunden aus. Dabei ist es unerheblich, wie viele Freunde es gibt; auch die Anwesenheit des Freundes ist nicht von Belang.
Wer um einen Freund – sei er auch weit weg – in seinem Leben weiß, lebt stressärmer, gesünder und länger. Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse spornen mich zu Beginn des neuen Jahres an, meine Freundschaften 2025 stärker zu pflegen; denn das tut mir gut – und meinen Freundinnen und Freunden ebenso. Es stimmt schon, was im eingangs zitierten Schlager gesungen wird: „Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Beste, was es gibt auf der Welt. Ein Freund, ein wirklicher Freund,das ist der größte Schatz, den’s gibt.“ Ihr Pfarrer Ronny Baier