Ein Haus für Mehlschwalben

Vergangene Woche wurde im Areal des Gemeindezentrums der ev. Kirche ein Mehlschwalbenhaus errichtet und eingeweiht.

Die Wohnungsnot der Mehlschwalben ist seit Jahren bekannt. Die Bestände der Schwalben gehen seit Jahren zurück. Deshalb hat der NABU Karlsruhe schon vor Jahren nach einer Möglichkeit gesucht, in den Bergdörfern ein Mehlschwalbenhaus zu errichten.

Die Erhebung der Mehlschwalbenbestände in den Bergdörfern ergab, dass in Wolfartsweier noch die meisten Mehlschwalben brüten (etwa 30 Brutpaare). Wir sind aber keine Insel der Seligen, auch in Wolfartsweier gehen die Brutbestände zurück. Deshalb war es für uns selbstverständlich, die Initiative des NABU von Anfang an tatkräftig zu unterstützen. Von der Suche eines geeigneten Standortes über Gespräche mit der Ortsverwaltung, der Spendenwerbung, der Information der Anwohner bis zur Einweihung haben wir engagiert das Vorhaben jederzeit unterstützt.

Wir waren froh, dass die Ev. Kirchengemeinde in Wolfartsweier bereit war, das Schwalbenhaus auf dem Areal des Gemeindezentrums errichten zu lassen.

Schwalben gelten schon seit jeher als Sommerboten und Glücksbringer. Sie sind Sympathieträger. Es ist immer wieder ein freudiges Ereignis, wenn die Langstreckenzieher im Frühjahr von ihrem Überwinterungsgebiet im mittleren / südlichen Afrika zurückkehren.

Mit dem Mehlschwalbenhaus können wir -hoffentlich- einen Beitrag leisten zur Linderung der Wohnungsnot der Schwalben. Eine andere Not der Schwalben können wir mit dieser Maßnahme nicht lindern, nämlich die Nahrungsnot. Schwalben leben zu 80 % von Fliegen. Das Insektensterben ist seit vielen Jahren bekannt und immer wieder durch aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen bestätigt worden. Grundlegende Maßnahmen, um das Sterben zu stoppen, sind bisher unterblieben. Hier muss an anderen Stellschrauben in der Politik gedreht werden.

Tatkräftig finanziell unterstützt wurde das Projekt „Mehlschwalbenhaus in Wolfartsweier“, insbesondere von der Artenschutzstiftung des Karlsruher Zoos, aber auch durch viele private Spenden, so auch von den lokalen Pfadfindern der ev. Kirche Wolfartsweier und von uns, dem AK Naturschutz Karlsruher Bergdörfer. Wir haben eine Restspende für unsere früheren Kindergruppen dazu gegeben, um das Projekt zu unterstützen.

Bleibt uns nur der Wunsch, dass das Schwalbenhaus von den Sommerboten und Weitstreckenzieher auch gut angenommen wird.