Musik

Ein Instrument für die Berge – nicht nur!

Ein Sommerrätsel: Es ist lang - sehr lang, knapp 4 Meter. Es ist oben schmal und wird nach unten hin trichterförmig breiter. Sein Material ist überwiegend...
Alphornmusik
Foto: Foto: Brigitte Bahr

Ein Sommerrätsel: Es ist lang - sehr lang, knapp 4 Meter. Es ist oben schmal und wird nach unten hin trichterförmig breiter. Sein Material ist überwiegend gebogenes Holz, das über ca. 800 m. ü. M. in den Bergen wachsen sollte, und es gehört doch zu den Blechblasinstrumenten! Mit dem Anpressdruck der Lippen und viel Atemluft wird es zum Tönen gebracht.
Am Donnerstag, den 24. Juli 2025 verzauberte uns das Ehepaar Mutter im Haus Friederike Ditzingen im Singangebot mit diesem Instrument, dem Alphorn! Auf einer Palette von insgesamt 16 Naturtönen gestalteten sie uns ein besonderes musikalisches Erlebnis. Die anwesende Zuhörerschaft durfte zunächst klassische Alphornmusik hören mit dem „Edelweißgruß“, dem „festlichen Alphornruf“ und einem „Schwarzwaldruf“ (der Heimat der Musiker). Viel Rhythmus in der „Allgäuer Alphornpolka“ brachte bereits manche zum Staunen, wie modulierend-virtuos das Ehepaar aufspielte.
Da dieses Musizieren für die melodieführende Spielerin atemtechnisch eine hohe Anforderung stellt, bot Herr Mutter seiner Frau wichtige Atempausen und führte uns locker ein in das Grundwissen über dieses Instrument. Bereits zu Zeiten des Urvaters Abraham wurde das älteste Blasinstrument Shofar gespielt. Das war ca. 4000 v. Chr. Hirten fertigten aus Hörnern ihrer Herdentiere diese Musikinstrumente. Sie dienten zum Warnen und zum Musizieren. Und heute? Es ist ein besonderes Musikinstrument, nicht nur der Berge. In zeitaufwändiger Herstellung kann der Kaufpreis eines Alphorns in der Größenordnung mehrerer Tausend Euro liegen.
„Be-swingt“ ging es musikalisch weiter mit dem „Hirten Swing“ – wer hätte diese Lässigkeit diesem Instrument zugetraut? Oder anders formuliert, das Spielkönnen des Ehepaars wurde hörbar. Und dass es auch Einzug fand in Konzertsäle, dafür sorgte Leopold Mozart! Er komponierte die „Sinfonia Pastorella“ für Streicher und Alphorn. Dass die Schweiz eine wunderbare Bergwelt bereithält, ist bekannt. So wundert es nicht, dass der Schweizer Komponist H.-J. Sommer die "Missa montana" für Alphorn und Orgel schuf. Aus ihr durften wir eindrucksvoll das „Gloria“ hören.

Mit einer Zugabe verabschiedeten sich die beiden Musizierenden von der Zuhörerschaft des Pflegeheims und luden ein, das Instrument selbst einmal zu spielen. Es wurde rege davon Gebrauch gemacht!
Ein herzliches Dankeschön an das Ehepaar Mutter für diesen besonderen Nachmittag!

Brigitte Bahr

Erscheinung
Ditzinger Anzeiger – Amtsblatt
Ausgabe 33/2025
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