Ein Jahr Familiencafé Neckargemünd: Netzwerk und Austausch

Im Mai 2024 luden Andrea Wandernoth und Anne Groh erstmals Familien zum offenen Treff ein. Was ihnen damals fehlte, war ein Ort in Neckargemünd, an dem sich vor allem junge Familien zwanglos begegnen, austauschen und miteinander vernetzen können – jenseits von Spielplatzgesprächen oder kurzen Begegnungen am Kindergartenzaun. Ihr Familiencafé traf auf offene Ohren und Herzen – und entwickelte sich schnell weiter: von der Villa Menzer hinaus in den Park, von einzelnen Terminen zu einer kleinen Bewegung, die sich flexibel an den Bedürfnissen der Besucher orientiert.

Flohmarkt mit Kuchen statt Standgebühr

Zum Jubiläum zeigte das Familiencafé einmal mehr, was es ausmacht: Gemeinschaft, Kreativität und unkomplizierte Beteiligung. Statt Standgebühr gab es beim Flohmarkt im Menzerpark einen Aufruf zur Kuchenspende – und der ging mehr als auf. Rund 23 Standnummern wurden vergeben, genauso viele Kuchen kamen im Gegenzug zusammen. „Wir waren wirklich überrascht“, freute sich Wandernoth über die rege Beteiligung.

Spielzeug wechselt den Besitzer

Bei bestem Frühlingswetter wurde die große Wiese vor der Villa zur bunten Flohmarktlandschaft. Tische und Decken wurden aufgebaut, Kinderkleidung, Spielsachen und allerlei Nützliches rund ums Kind wechselten den Besitzer. Und während die Erwachsenen plauderten, stöberten die Kinder begeistert durch das Angebot – stolz präsentierten sie ihre neu erstandenen Schätze: ein großes Feuerwehrauto, ein Batman-Fahrzeug oder ein neues Lieblingsspiel.

Krabbelcafé im Alten Rathaus

Ein großes Plakat mit dem Titel „365 Tage voller Herzens-Momente“ erinnerte an die bisherigen Stationen des Familiencafés. Tatsächlich ist viel passiert: Aus dem losen Zusammenschluss ist ein fester Arbeitskreis innerhalb des Vereins Villa Menzer geworden. Aus dem Café ist ein Netzwerk geworden, das weiterwächst. Neu hinzugekommen ist zum Beispiel ein regelmäßiges Krabbelcafé im Alten Rathaus – für Eltern mit Kindern von null bis drei Jahren.

Ortsteile sollen miteinbezogen werden

Doch das Familiencafé will nicht nur in der Innenstadt bleiben: Auch die Stadtteile sollen künftig stärker einbezogen werden. Denn es geht um mehr als nur gemütliche Treffen – es geht darum, Familien in Neckargemünd eine Stimme zu geben und ihnen Raum zu schaffen, sich aktiv einzubringen.

Mitmachen erwünscht

„Wir brauchen jede helfende Hand“, sagt Andrea Wandernoth – und meint damit ganz konkret die Unterstützung bei der Organisation und Durchführung der Veranstaltungen. Denn bisher trägt ein kleiner, engagierter Kern das wachsende Angebot. Deshalb war sie beim Jubiläum auch mit einem Stapel Vereinsmitgliedsanträgen unterwegs – auf der Suche nach neuen Mitstreitern. Das Familiencafé sei offen für alle – und freut sich über jede Familie, die dazukommt.