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Ein Jahr warten auf das neue Glück

So eine Zebraschwangerschaft kann ganz schön anstrengend sein. Die Tragezeit bei unseren Zebras dauert nämlich rund ein Jahr. Das Grant- oder Böhm-Zebra...
Foto: Fotos: Selina Keilhauer

So eine Zebraschwangerschaft kann ganz schön anstrengend sein. Die Tragezeit bei unseren Zebras dauert nämlich rund ein Jahr. Das Grant- oder Böhm-Zebra ist eine Unterart der Steppenzebras.

Im letzten Jahr haben wir unseren Hengst „Morty“ abgegeben, da das Zusammenleben mit den Litschi-Wasserböcken sich sehr schwierig gestaltet hatte. Hierfür kam „Kiano“, ein neuer Zebrahengst aus dem Zoo Cottbus, zu uns.

Unsere Stute „Fiona“ war allerdings bereits von „Morty“ trächtig. Da unsere Zebragruppe auf 3 Tiere erweitert werden sollten, hofften wir auf ein Stutenfohlen. Da dieses dann blutsfremd zu „Kiano“ ist, könnte dies nämlich bei uns bleiben.

Am Vatertag war es dann so weit und morgens schaute uns ein neugieriges, kleines Gesicht entgegen. Das Jungtier war gesund und munter. Welches Geschlecht das Kleine hatte, konnte anfangs nicht erkannt werden. Aber solange es noch klein war, musste es eingefangen werden, da Zebras in Deutschland einen Equidenpass (ein lebenslang gütiges Identifizierungsdokument in der EU) benötigen. Für diesen Pass benötigt das Jungtier einen Chip. Dieser wird mittels Spritze in das Schulterblatt injiziert. Hierfür kam dann die Tierärztin des Wildparks vorbei und das Fohlen wurde kurzzeitig von der Mutter getrennt. In diesem Zuge konnte man dann auch nach dem Geschlecht schauen und siehe da: Es ist ein Mädchen. Somit kann die Kleine bei uns groß werden und auch bei uns bleiben und gemeinsam mit Ihrer Mutter und unserem neuen Hengst die Zuchtgruppe bereichern. Das Jungtier wurde auf den Namen „Mali“ getauft und beschnuppert schon neugierig die Anlage. Besonders das Jungtier der Litschi-Wasserböcke ist an dem Kleinen interessiert, und man kann beobachten, dass es gerne mit seinem neuen Spielgefährten über die Anlage toben würde. Mutter „Fiona“ dagegen schiebt sich immer galant zwischen die zwei und schirmt die kleine „Mali“ so gut es geht ab. Die Bindung zwischen Mutter und Jungtier ist zu Beginn sehr stark, und die Mutter beschützt das Jungtier aktiv. Bereits nach kurzer Zeit kann das Jungtier seine Mutter schon an Geruch, der Stimme und den Streifen erkennen.

Die Streifen des Grant-Zebras dienen zur Tarnung. In der flimmernden Hitze der Savanne verschwimmen die Streifen, sodass das einzelne Zebra für seinen Feind schlecht zu erkennen ist. Diese Auflösung der Körperumrisse nennt man Somatolyse. Auch stechende Insekten sehen die Tiere durch Ihre Zeichnung schlechter. Ebenso dienen die Streifen zur Thermoregulation.

Zebras haben eine schwarze Haut. Somit sind diese schwarz mit weißen Streifen. Und nicht wie so oft angenommen weiß mit schwarzen Streifen. Die Streifenzeichnung ist individuell, so einzigartig wie ein menschlicher Fingerabdruck.

Auch „Mali“ hat eine ganz besondere Zeichnung. Denn Ihre Streifen im Gesicht sind gezackt und nicht nur leicht geschwungen.

Unser kleines Wunder zu Pfingsten macht uns sehr glücklich und wir freuen uns darauf, die kleine „Mali“ aufzuwachsen und sie irgendwann selbst als Mutter zu sehen.

Erscheinung
Kleiner Odenwald – aktuell
NUSSBAUM+
Ausgabe 24/2025
von Wildpark Schwarzach
13.06.2025
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