Das Mahnmal neben der ehemaligen Synagoge Leutershausen auf dem Meier-Heller-Platz ist ein Symbol der Erinnerung und des Lebens.
Es besteht aus einem messingfarbenen Baum und einer Metallplatte mit den Namen der Opfer der Shoah. Die Skulptur stammt von der Mannheimer KünstlerinMyriam Holme und wurde am 9. November 2014 anlässlich des Gedenkens an die Novemberpogrome 1938 feierlich eingeweiht. Angehörige der Familien Eppsteiner aus Leutershausen und Buchheimer aus Großsachsen reisten dafür aus den USA an.
Drei Stangen, die sich zu einem imaginären Stamm formen, ragen etwa vier Meter in den Himmel. Im oberen Drittel verzweigen sie sich zu 27 Ästen - aufgeteilt in drei Gruppen mit sechs, neun und zwölf Teilen. Jeder Ast steht symbolisch für eine oder einen der 27 jüdischen Bürgerinnen und Bürger aus Leutershausen und Großsachsen, die während der Zeit des Nationalsozialismus ermordet wurden: sechs aus Großsachsen, einundzwanzig aus Leutershausen. Auf der Metallplatte, die an der Synagogenwand angebracht ist, sind die Namen der Opfer den jeweiligen Ästen zugeordnet.
Der Baum steht nicht nur für Verlust und Mahnung, sondern auch für Wachstum, Leben und Hoffnung. Die Form erinnert bewusst an die Menora, den siebenarmigen Leuchter, eines der ältesten und bedeutendsten Symbole des Judentums. Die Menora steht für das Licht, das für alle Menschen leuchtet. Sie lässt sich zugleich mit dem „Baum des Lebens“ verbinden, der bei Salomon für Weisheit, Gerechtigkeit und erfüllbare Hoffnung steht.
So trägt Holmes Skulptur ganz bewusst den Charakter eines „Lebensbaums“. Die Skulptur klagt nicht nur an, sondern sie bewahrt die Erinnerung und mahnt zur Wachsamkeit.
Das Mahnmal ist ein öffentliches und sichtbares Zeichen mitten in unserem Alltag. Demokratie braucht Erinnerung.
Auf unserer Homepage können Sie unter „Geschichte/Mahnmal“ Rudij Bergmanns Deutung des Werks nachlesen.