In den Tausendfüßlerkitas durfte in diesem Sommer etwas ganz Besonderes geschehen: Wir haben mit den Kindern Schmetterlinge großgezogen. Was zunächst als kleines Beobachtungsprojekt begann, entwickelte sich zu einer spannenden und lehrreichen Reise für Groß und Klein.
Alles begann mit einer Handvoll winziger Raupen, die in unsere Gruppen einzogen. Tag für Tag konnten die Kinder sehen, wie diese wuchsen, Blätter knabberten und schließlich ihre Kokons bauten. Geduldig wurde beobachtet, wie sich im Verborgenen etwas verwandelte. Die Spannung stieg, bis eines Morgens die ersten bunten Flügel zu sehen waren.
Die Kinder staunten über die zarten, noch feuchten Flügel und erlebten hautnah, wie aus einer Raupe ein wunderschöner Schmetterling wurde. Es war nicht nur ein biologisches Erlebnis – es war auch eine Gelegenheit, über Geduld, Achtsamkeit und die Wunder der Natur zu sprechen.
Der Höhepunkt war der Tag der „großen Freiheit“: Wir versammelten uns im Garten, die kleinen Hände hielten die Behälter vorsichtig, und dann öffneten wir gemeinsam die Deckel. Langsam flatterten die Schmetterlinge hinaus in den Himmel – einige gleich hoch und weit, andere blieben noch einen Moment sitzen oder nahmen auf den Händen der Erzieherin Platz, als wollten sie sich verabschieden.
Für die Kinder (und einige aus dem Team) war es eine Mischung aus Freude und ein bisschen Wehmut – und gleichzeitig eine wichtige Erfahrung: dass Loslassen auch etwas Schönes sein kann.
Wir sind dankbar für diese gemeinsame Zeit, die nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Herzen berührt hat. Solche Projekte zeigen uns immer wieder, wie sehr Lernen und Leben zusammengehören – und wie wichtig es ist, unsere Natur zu schützen, damit solche kleinen Wunder auch in Zukunft passieren können.
Tina Stockhausen für die Tausendfüßlerkitas Schriesheim