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Ein Sonntagmittag mit Führung auf dem Füstenberg

Mit 31 interessierten Teilnehmern ging es am vergangenen Sonntagnachmittag auf den Fürstenberg. Wir wurden von unserer Naturparkführerin Veronika im...
Gestalt eines Schmieds in früherer Zeit
Der Schmied auf dem FürstenbergFoto: Kurt Hoffmann

Mit 31 interessierten Teilnehmern ging es am vergangenen Sonntagnachmittag auf den Fürstenberg. Wir wurden von unserer Naturparkführerin Veronika im historischen Gewand herzlich begrüßt und als Erstes auf die herrliche Lage und Aussichten vom Fürstenberg aufmerksam gemacht. Dass wir auf Gestein von Millionen von Jahren standen, machte sie uns mit verschiedenen mitgebrachten Gesteinsproben sehr deutlich. Nicht wie man vermutet, kommt der Name vom Fürstenhaus, sondern vom: „Fürdersten Berg der Schwäbischen Alb“. Die lange Geschichte der Besiedelung der Gegend von Steinzeit über Kelten (1200 – 800 v. Chr.), Römern (-260 n. Chr.), dann die Alemannen, bis im 9. Jahrhundert die erste Burg auf dem Berg von Karl dem Dicken gebaut wurde, erklärte sie uns ausführlich. Für alle, die hier siedelten, war es das größte Problem, dass es keine Quelle, also kein Wasser auf dem 918 m hohen Berg gab. Dieses musste immer mühsam nach oben gebracht werden und wurde überwiegend mit Eseln transportiert – so entstand der Spitzname für die Fürstenberger „Bergesel“, welcher später zur Gründung der Fasnachtszunft der „Bergesel“ führte. Die schreckliche Feuersbrunst am 18. Juli 1841 zerstörte das ganze Dorf und es wurde nie wieder aufgebaut. Danach fand die Neugründung des Dorfes Fürstenberg am Fuß des Berges statt.

Auf unserem Weg über die Hochfläche trafen wir plötzlich einen Schmied, der eine kleine Werkstatt mit alten Gerätschaften aufgebaut hatte und mit seinem Hammer auf den Amboss schlug.

Allerhand Fragen stellte er uns, ob wir noch wissen, was ein Radschuh, ein Blocker etc. ist? Genauso überrascht waren wir beim Weitergehen, als plötzlich ein Nachtwächter in seiner Kluft mit Horn und Hellebarde vor uns stand und uns in derber Sprache von seinem Beruf und seinen Aufgaben erzählte. Angekommen an der im Jahre 1964 errichteten neuen Kapelle (eingeweiht durch Kardinal Bea und Prinz zu Fürstenberg) stand die Hebamme Adelheid mit ihrem Kräuterkorb. Nicht nur Kindstaufen waren ihr Alltag, sondern auch die Gefahr, irgendwann als Hexe verurteilt zu werden. Die Hexenverbrennung war bis sogar nach dem Mittelalter ein übliches Strafmaß mit erschreckend hoher Anzahl.

So sind wir bei dem passenden heftigen Wind auf dem Berg durch die Geschichte gesaust und freuten uns auf die Stärkung in der aufgebauten „Schänke“ bei Vesperweckle und Getränk. Es hat uns allen viel Freude bereitet, wie die vier Akteure uns in die Vergangenheit mitgenommen haben und sagen nochmals ein herzliches Dankeschön - auch allen, die dabei waren.

Ulrike Saile

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Ausgabe 28/2025
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