easyCredit BBL, 28. Spieltag

Ein starkes Statement im Playoff-Rennen

Die MLP Academics Heidelberg setzen beim 87:78 (46:38) über die MBC-Pokalhelden entscheidende Nadelstiche und agieren abgezockt in der Crunchtime.
Osun MBC
Wer hat die Lufthoheit? Osun Osunniyi im Duell mit Eddy Edigin. Die MLP Academics gewinnen in einem Fight mit 87:78 gegen den SYNTAINICS MBC. Dabei ist Osunniyi der gefeierte Held in den Schlussminuten, glänzend von DJ Horne in Szene gesetzt.Foto: Foto: Lukas Adler

Von Joachim Klaehn

Kurz zusammengefasst:

Diese Konsequenz ist beeindruckend: Die MLP Academics Heidelberg holen sich zum Auftakt des 28. Spieltags den fünfzehnten Saisonsieg und rangieren dadurch hinter den beiden Topteams FC Bayern Basketball und ratiopharm ulm auf Platz drei in der easyCredit Basketball Bundesliga. Das Heimspiel vor 4.336 Zuschauern im fast ausverkauften SNP dome gegen Pokalsieger SYNTAINICS MBC hält, was es verspricht. Die Jungs vom Neckar verbessern mit dem verdienten 87:78 (46:38) weiter ihre Ausgangsposition im Kampf um die sechs direkten Playoff-Plätze und freuen sich auf den nächsten Kracher am Mittwochabend (20 Uhr/live ab 19.45 Uhr bei Dyn) gegen die NINERS Chemnitz. Am Sonntag empfangen die Sachsen die Bamberg Baskets und können im Erfolgsfall mit den MLP Academics gleichziehen.

Heidelberg dominiert das kämpferische Freitagabend-Match über weite Strecken, verschafft sich immer wieder Vorteile, weil das Team von Trainer Danny Jansson sehr aggressiv verteidigt und die routinierten Gäste nicht ihren Rhythmus finden lässt. Außerdem sind die Wurfquoten hervorragend und die begeisterten Fans bekommen viele spektakuläre Aktionen geboten. Ob Dunkings, Alley-oops oder Zuckerpässe – die Gastgeber zeigen ihr ganzes Repertoire an hoher Spielkunst. In der Crunchtime sind diese Szenen doppelt wertvoll. Zwei formidable Assists von DJ Horne und ein gestochen scharfer Pass von Ryan Mikesell, allesamt an Big Man Osun Osunniyi adressiert, bringen die Entscheidung. Der zweite BBL-Triumph in dieser Spielzeit über die MBC-„Wölfe“ geht total in Ordnung, zumal die Weißenfelser nur ein einziges Mal (66:68/32. Minute) im Dome führen. Kurzum: Heidelberg setzt ein starkes Statement und Ausrufezeichen in Sachen Play-offs!

Zahlenspiegel:

Die Viertel: 26:20, 20:18, 20:28 und 21:12. Die MLP Academics haben wie so oft in der regulären Saison den längeren Atem. Statistisch gesehen verschafft sich Heidelberg den entscheidenden Vorteil im Zweierbereich. Die Quote von 67 Prozent (26/39) ist herausragend, hier kann der MBC (45 Prozent, 14/31) nicht mithalten. Dadurch wird das Minus in der Dreierbilanz – 7/22 gegenüber 11/28 – kompensiert. An der Freiwurflinie ist der MBC (17/19) eiskalt, die Academics liegen hier bei einem Wert von 14/18. Rebounds 32/29, Assists 18/18, Steals 8/5, Turnover 8/11 – die Rivalen schenken sich diesbezüglich nicht viel. Aber: Heidelberg ist eben insgesamt einen Tick besser, wie es der Spielberichtsbogen belegt.

Auffälligste Akteure:

DJ Horne ist erneut der klare Leader im blauen Trikot. Er führt klug Regie, versenkt seine Würfe, wenn es darauf ankommt. Seine Anspiele, gerade auf Osun Osunniyi, sind eine Augenweide. Der 2,08 Meter große Center der Heidelberger ist der gefeierte Held in der Schlussphase, weil er mit seiner physischen Präsenz den Unterschied ausmacht. Kein MBC‘ler kann ihn am Brett stoppen. Bei den Gästen zeigt Linkshänder Spencer Reaves eine starke Vorstellung. 75 Prozent seiner Dreier (3/4) und alle seine Freiwürfe (5/5) flutschen durch die Reuse. Ty Brewer und Neuzugang Eddy Edigin haben starke Phasen, tauchen dann aber wieder ab oder werden von den Academics beherzt gestoppt.

Statistiken:

MLP Academics: Horne 20 (3 Dreier), Mikesell 17 (1), Osunniyi 14 (7 Rebounds), Weathers 13, Dibba 10, Keßen 8 (2), Ersek 5 (1), Seric, O‘Brien, Würzner, Zipser (DNP), Vengert (DNP).

SYNTAINICS MBC: Reaves 20 (3), Reaves 12 (3), Johnson 12 (1), Edigin 11, Devoe 11 (2), Bryant 5 (1), Callison 4, Tkachenko 3 (1), Kovacevic, Vargas.

Statements:

„Es war ein Dogfight. Vor allem mit zwei Teams, die schon zweimal gegeneinander angetreten sind. Einmal haben wir früh den Ton angegeben, beim zweiten Mal hatten wir keine Chance gegen sie. Damit waren die Weichen für das dritte Aufeinandertreffen gestellt, das definitiv nicht das schönste Spiel der Basketballgeschichte war, aber eines der härtesten Kämpfe. Am Anfang haben wir einen guten Job erledigt, wir haben ihnen das Leben zur Hölle gemacht. Dann hat sich im dritten Viertel ihre Qualität gezeigt und jedes Mal, wenn wir gepennt haben, haben sie uns bestraft. Am Ende war es dann ein Kampf auf Biegen und Brechen und irgendwie hatten wir zu Hause ein bisschen mehr Energie als sie, um das Spiel zu gewinnen.“ – Danny Jansson, Headcoach der MLP Academics

„Sie haben es verdient – Heidelberg spielte den konstanteren Basketball. Wir haben den Start verschlafen und haben in der ersten Halbzeit zu wenig Energie gezeigt. In der zweiten Halbzeit hat es sich angefühlt, als ob wir den Jackpot gewinnen – doch es ist nicht passiert. Du musst ehrlich mit diesem Spiel umgehen, du solltest 40 Minuten lang spielen. Du musst das Spiel kontrollieren – mit einer klaren Struktur und einem disziplinierten Spielaufbau.“ – Janis Gailitis, Headcoach des SYNTAINICS MBC

„Es war ein gutes Spiel – der MBC ist natürlich ein starkes Team. Wir sind mit viel Energie und Fokus reingekommen. Dann haben sie sich zurückgekämpft, ein paar wichtige Würfe getroffen und wieder ins Spiel gefunden. Aber wir konnten am Ende die entscheidenden Aktionen machen und uns den Sieg holen.“ – Ryan Mikesell, Kapitän der MLP Academics

„Kompliment an die Heidelberger Fans. Sie haben heute einen Hexenkessel aus der Halle gemacht. Für mich ist es immer schön, hierher zurückzukommen. Es ist einfach etwas sehr, sehr Besonderes. Der Sieg für die MLP Academics ist absolut in Ordnung, weil wir unseren Gameplan über 38 Minuten nicht durchsetzen konnten. Bei uns hat heute Leadership und auch das Scoring in der ersten Halbzeit gefehlt. Die Academics waren auf vielen Positionen besser – das müssen wir anerkennen.“ – Akeem Vargas, Small Forward des SYNTAINICS MBC

Nächstes Spiel:

16. Spieltag (Nachholpartie), 16. April (Mittwoch, 20 Uhr): MLP Academics Heidelberg – NINERS Chemnitz.

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