Am Freitag, den 11. Oktober, um 17:00 Uhr war es so weit, ein Highlight des Jahres stand auf dem Plan der Jugendfeuerwehr Rheinhausen. Nach intensiver Vorbereitungszeit begann unsere 24-h-Übung.
15 Jugendliche/Kinder, darunter auch 3 Jugendfeuerwehranwärter, trafen sich im Feuerwehrhaus, um einen Tag ihren Feuerwehrdienst zu absolvieren. Die Vorfreude war groß, als alle Teilnehmer ihre Schlafplätze im Mannschaftsraum bezogen haben.
Gerade als die Einteilung der Trupps auf die Fahrzeuge beendet war, wurde die Gruppe unseres Löschfahrzeuges zu ihrem ersten Einsatz gerufen. Das Alarmstichwort: Brand Pkw nahe Tankstelle der Firma Dossinger. Besonderheit hierbei war, dass das Fahrzeug in der Nähe der Zapfsäulen brannte und somit eine zusätzliche Gefahr der Ausbreitung bestand. Die Fahrerin des Unfallfahrzeugs hatte sich beim Löschversuch schwere Verbrennungen zugezogen und musste durch einen Trupp erstversorgt werden. Danach wurde der Brand am Auto mit der Wärmebildkamera überprüft und die Zapfsäulen durch den dritten Trupp durch eine Riegelstellung gekühlt.
In der Zwischenzeit konnten die verbleibenden Kameraden im Feuerwehrhaus sich am Feuerlöschtrainer versuchen. Gegen 19 Uhr gab es dann für alle Pizza. Da war für jeden etwas dabei. Frisch gestärkt hatten zwei unserer Betreuer die nächsten 2 Stunden an einen theoretischen und praktischen Teil zur Stärkung des Teamgeistes vorbereitet. Beim „fliegenden Ei" wurden in 4 Gruppen jeweils aus Kartonagen, Papier, Klebeband und viel Kreativität 4 verschiedene Rettungssysteme gebaut, damit ein rohes Ei sicher den Sturz aus dem Mannschaftsraum auf den Vorplatz übersteht. Alle Eier blieben unversehrt. Gegen 21:45 Uhr dann der nächste Alarm. Eine vermisste Person im Bereich des Rheindammes, zuletzt von Oberhausen in Richtung Rheinhausen gesichtet.
Da unklar war, wie weit die Person gekommen ist, wurde der Damm von beiden Seiten begangen. Gruppe 1 begann die Suche von Kieswerk Krieger aus, Gruppe 2 startete von der Insel Korsika aus. Zufälligerweise trafen sich beide Gruppen an der Ecke Wilhelmstraße/ Kleinfeldstraße. Unser Dummy "Jeremy-Pascal", wie er von den Kindern genannt wird, hatte sich eine Pause auf der Bank gegönnt. Nach den ersten beiden Einsätzen war dann auch bald Nachtruhe. Auf einen nächtlichen wurde verzichtet, der Samstag wird noch anstrengend werden.
Und so kam die erste Alarmierung am Samstagmorgen, 8:30 Uhr, direkt nach dem Frühstück: Einsatzstichwort: Garagenbrand, Menschenleben konkret in Gefahr.
Aus einer bereits stark verrauchten Garage musste eine bewusstlose Person gerettet werden.
Die ersten Trupps gingen unter Atemschutz (kindgerechte Geräte zu Übungszwecken), zur Menschenrettung vor und konnten in kurzer Zeit den Dummy aus dem Gefahrenbereich retten. Nachdem der Brandherd gelöscht war, wurde der verrauchte Bereich mit dem Hochdrucklüfter entraucht und die Mannschaft rückte wieder ein.
Die Einsatzkleidung war noch nicht ordnungsgemäß im Spind der Umkleide verstaut, alarmierte uns die Leitstelle direkt zur nächsten Einsatzstelle. Am Mozartplatz ist ein Fahrzeug frontal gegen einen Baum gefahren. Hier wurden wieder alle Einsatzkräfte gebraucht.
Neben der Sicherstellung des Brandschutzes musste die Fahrerin des Fahrzeuges möglichst schonend aus dem Fahrzeug gerettet und anschließend betreut werden. Austretende Betriebsstoffe wurden aufgefangen und eine Ölspur am Unfallort musste beseitigt werden. Unter den neugierigen Blicken einiger Eltern und Kameraden der aktiven Mannschaft wurde auch dieser Einsatz vorbildlich abgearbeitet. Bevor wir zum Mittagessen übergehen durften, wurden wir zum nächsten Einsatz zur Wiese hinter dem Gelände des Windhund-Rennvereins Oberhausen. Hier wurde von einer Person ein kleiner Mülleimerbrand gemeldet. Umso überraschter waren wir, als wir auf der Anfahrt die Information erhielten, dass es sich um einen Kleinbrand an einem Wohnwagen handelte. In unserem Szenario drohte zusätzlich die Entstehung eines Flächenbrandes auf der Wiese, auf der der Wohnwagen abgestellt wurde. Durch die zügige Nachalarmierung und das schnelle Eintreffen weiterer Einsatzkräfte konnte der Brand schnell unter Kontrolle gebracht werden.
Als letztes Highlight unserer 24 h Übung wurden wir zu einem Bootseinsatz gerufen. Insgesamt wurden drei Personen vermisst. Gesucht wurde durch 2 Gruppen von der Landseite und einer Gruppe vom Wasser aus. Damit jede Gruppe die Möglichkeit hatte, mit dem Feuerwehrboot mitzufahren, wurde an zwei Punkten die Bootsbesatzung neu besetzt. Nach 23 Stunden anstrengenden und lehrreichen Stunden war es bereits Samstag 16:00 Uhr, als alle Fahrzeuge gereinigt und aufgerüstet wurden. Die letzten Schlafplätze zusammengepackt und nach einer letzten Einsatzbesprechung und Feedbackrunde wurden dann nach und nach alle Nachwuchs-Feuerwehrleute abgeholt.
Wir möchten uns für die Unterstützung bei der Durchführung dieser großartigen Übung bei allen aktiven Kameraden und allen Eltern der Jugendfeuerwehr herzlich bedanken.
Wir freuen uns jetzt schon auf die nächste Übung!
Das Betreuerteam der Jugendfeuerwehr Rheinhausen