Der Morgen nach meinem ersten Langdistanz-Triathlon: meine Beine schmerzen, mein Körper fühlt sich an wie durch ein Schleuderprogramm gejagt. Doch mein Herz? Es fliegt immer noch in Gedanken an meinen Tag bei der DATEV Challenge in Roth:
Der Sprung ins Wasser war noch von Nervosität geprägt. 3,8 Kilometer schwimmen? Ich hatte es tausendmal im Kopf durchgespielt, doch erst beim Schwimmstart begriff ich: Ich bin mittendrin.
Auf dem Rad kam der Moment, den ich nie vergessen werde: der Solarer Berg. Hier kam echtes Tour-de-France-Feeling auf. Hunderte, tausende Menschen bilden eine Wand aus Begeisterung, klatschen, schreien deinen Namen, rufen dich nach oben. Für einen kurzen Moment hatte ich das Gefühl: Ich fliege. Und so vergingen die 180 km auch wie im Flug.
Auch auf dem abschließenden Marathon flog ich weiter. Als die Beine versagten, trugen mich die Zuschauer. Als ich dachte, es geht nicht mehr, hörte ich meine Frau und meine Kinder. „Papa, du schaffst das!“ – Mehr brauchte es nicht. Ich lief weiter.
Die letzten Meter ins Stadion? Ich habe sie nicht gelaufen – ich bin getragen worden. Von Emotionen, von Euphorie, von einem Traum, der sich nach Jahren harter Arbeit erfüllt hat. Als ich nach 12:23:44 über die Ziellinie lief, wusste ich: Das war es wert!
Claudius Gläser