In den vergangenen Wochen haben viele Aktive von Central Kino Ketsch e. V. gezeigt, dass sie nicht nur eine besondere Leidenschaft für Filme und ihr Dorfkino haben, sondern auch eine ganze Reihe praktischer Talente. Sie haben – allen voran unser 1. Vorsitzender Eberhard Oehler – in vielen Stunden Arbeit unter anderem das Foyer aufgehübscht.
Andere schreiten jetzt zur Grundreinigung des Saals. Technik und Programmmacher arbeiten derweil weiter daran, dass ab 7. August wieder alles reibungslos läuft.
Als am letzten Abend vor unserer „Umbaupause“ Emil und Niggel Steinberger zu Gast im Central waren und das Publikum begeisterten, war immer wieder von „Die Schweizermacher“ die Rede. Dieser Film aus dem Jahr 1978 ist eine unterhaltsame und schlaue Satire auf die komplizierte Schweizer Einbürgerungspraxis. Emil spielt darin Moritz Fischer, den Assistenten des engstirnigen und spießigen Einbürgerungsbeamten Max Bodmer, brillant verkörpert von Walo Lüönd. Um das Schweizer Bürgerrecht zu bekommen, versuchen ein deutscher Psychiater, ein italienischer Fließbandarbeiter und eine Tänzerin aus Jugoslawien (das existierte damals noch) so ziemlich alles. Die Anpassung nimmt dabei geradezu groteske Formen an. Der Film war ein großer Erfolg, nicht nur in der Schweiz, und ist bis heute absolut sehenswert. Bei der Einbürgerungspraxis hat sich in den vergangenen fast 50 Jahren wohl kaum etwas geändert. Wir freuen uns sehr, diesen Film am Montag, 11.8., um 19.30 Uhr zeigen zu können. Die Doku „Typisch Emil – Vom Loslassen und Neuanfangen“ ist am 10. und 15. August nochmals im Programm.
Auf dem Spielplan steht auch der vielbeachtete Film „Zikaden“ von Ina Weisse mit Nina Hoss und Saskia Rosendahl in den Hauptrollen. Das Filmdrama, das seine Premiere im Frühjahr bei der Berlinale hatte, erzählt die Geschichte von Isabell, die in einer schwierigen Lebensphase steckt. Da ist die Sorge um ihre pflegebedürftigen Eltern, und ihre Ehe mit Philipp klappt auch nicht mehr so richtig. Dann lernt Isabell die alleinerziehende Anja und ihre Tochter kennen, und ihr Leben nimmt eine andere Wendung. Die Rollen von Isabells Vater und Mutter besetzte Regisseurin Ina Weisse übrigens mit ihren eigenen Eltern.