Unlängst stand die Universitätsstadt Tübingen im Städte-Besuchs-Programm der Ortsgruppe Eislingen des Schwäbischen Albvereins. 30 Personen nahmen an dieser Exkursion teil. Die Anfahrt erfolgte mit der Bahn.
Nach pünktlicher Ankunft dort überquerte die Gruppe den Bahnhofsvorplatz, um bald darauf die einmalig schöne Platanenallee zu erreichen. 200 Jahre alte Baumriesen stehen hier auf der Neckarinsel. An diesem Morgen bot sich den Besucher/-innen eine mystische Atmosphäre. Von den Platanen wehten im milden Herbstwind die braunen und gelben Blätter herab. In den Zweigen und Ästen waberten Nebelfetzen. Die anheimelnde Stimmung wurde verstärkt durch die von der Neckarseite aufsteigende Häuserfront Alt-Tübingens, die sich ebenso im leichten Nebelkleide darbot. Zu diesem Bild passten dann auch die Erzählungen der Führer zu Friedrich Hölderlin. Dieser bedauernswerte Dichter, Literat, Verseschmied verbrachte hier, in einem Haus auf der Neckarmauer, die letzten 30 Jahre seines von Depressionen überschatteten Lebens. Und trotzdem schenkte er uns die schönsten Gedichte und Gedanken, die je in deutscher Sprache geschrieben wurden.
Der örtliche Stadtführer zeigte der Gruppe dann für die Stadtgeschichte wichtige Gebäude wie die Burse, wo 1477 die Universität von Herzog Eberhard gegründet wurde. Auch das Stift stand auf dem Programm, das nach wie vor als Kaderschmiede für den evangelischen Pfarrersberuf gilt. Die Stiftskirche gehörte natürlich auch zu diesem Themenbereich.
Zum Abschluss des Tübingenbesuches stieg die Gruppe den steilen Anstieg hinauf nach Hohentübingen. Diese große Wehranlage bot einen herrlichen Rundumblick auf das Neckar- und Ammertal. Auch die Berge der Westalb wurden bei schönstem Sonnenschein erkannt. Im großen Gebäudekomplex der Wehranlage befinden sich heute mehrere Museen sowie Institute der Universität Tübingen.
Die Bahn brachte die Ausflügler wohlbehalten zurück, wobei die Gruppe sich einig war, einen wunderschönen Tag mit interessanten Geschichten über die Stadt und deren historische Figuren, mit spannenden Eindrücken und imposanten Sehenswürdigkeiten in Tübingen verbracht zu haben.