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Eine faszinierende Demonstration der Automobilgeschichte / 29. „ADAC Rallye Heidelberg Historic“ rollte zum dreizehnten Mal durch Mühlhausen / Bewirtung durch die Schlepperfreunde / Bayrischer Abend

Mühlhausen – rka – Gold hat die Menschen schon immer fasziniert. Und: Oldtimer werden ja gerne auch als „Garagengold“ bezeichnet. Ihren eigentlichen...
Gelber Oldtimer, Bürgermeister Spanberger

Mühlhausen – rka – Gold hat die Menschen schon immer fasziniert. Und: Oldtimer werden ja gerne auch als „Garagengold“ bezeichnet. Ihren eigentlichen Wert entfalten diese Glanzstücke aber erst dann, wenn sie aus der Garage heraus auf die Straße geholt werden. Deshalb ist sie für Zuschauer und Fahrer immer wieder ein besonderes Erlebnis: Die „ADAC Rallye Heidelberg Historic“, die in diesem Jahr zum 13. Mal in Mühlhausen mit einer Durchfahrtskontrolle und einer Gleichmäßigkeitsprüfung Station machte. Glänzende Karossen auf dem Asphalt, der Geruch von Benzin in der Luft, das typische Motorengeräusch von Oldtimern, beifallsfreudige Zuschauer am Straßenrand, freundlich lächelnde und winkende Fahrer: Das alles macht die Rallye Heidelberg Historic zu einem herausragenden Ereignis.

Zum neunten Mal war der ADAC Nordbaden Ausrichter dieser hochkarätigen Oldtimerveranstaltung. Viele Prominente lassen sich vom professionellen und gastfreundlichen Ambiente gerne anziehen. Dazu erkunden die edlen Automobile der Heidelberg Historic ein ganz besonders reizvolles Stückchen Erde auf den beiden Etappen zwischen Rhein, Neckar und Madonnenländle. „Was bei dieser Rallye fasziniert, ist vor allem der Spaß an der Strecke, die Freude an den kleinen Ortschaften und den idyllischen Landschaften und die guten Gefühle angesichts der begeisterten Zuschauer“, so fasste ein Teilnehmer seine Eindrücke an der Durchfahrtskontrolle in Mühlhausen zusammen.

Dort hatte der 1. Vorsitzende der Schlepperfreunde, Ralf Pfauser, die Gäste am Straßenrand und unter den Sonnenschirmen herzlich begrüßt. Das Wetter zeigte sich bei strahlendem Sonnenschein von seiner besten Seite. Man spürte es an der lockeren Atmosphäre. Oldtimer üben auf Menschen eine ungeheure Anziehungskraft aus. Aber nicht nur die Teilnehmer der 29. Rallye „Heidelberg Historic“, sondern auch die Zuschauer in der Ortsmitte Mühlhausens hatten an der Strecke ihre helle Freude an den ausgefallenen Modellen, die ja sonst aus dem Straßenbild verschwunden sind. In diesem Jahr war der Kontrollpunkt wieder am Kirchplatz, wo die Schlepperfreunde Mühlhausens die Gäste mit Essen und Getränken versorgten. „Ich freue mich, dass diese Rallye nun schon zum 13. Mal Mühlhausen als Treffpunkt gewählt hat“, freute sich Bürgermeister Jens Spanberger. Von Jahr zu Jahr seien es mehr Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste aus der Region, die dieses „Highlight“ mit ihrem Applaus begleiten. Er zeigte sich auch begeistert von den „fahrenden Schönheiten“ und der „faszinierenden Demonstration der Automobilgeschichte“. Sehr spannend und informativ stellte Moderator Leonhard Berstein dem Publikum die Fahrzeuge, ihre Geschichte sowie ihre Fahrerinnen und Fahrer vor.

Genau 193 Fahrzeuge, die am Morgen beim Technik-Museum in Sinsheim gestartet und über Bad Wimpfen, Heilbronn, Maulbronn, Bruchsal, Bad Schönborn, Rauenberg, Mühlhausen, Wiesloch, Heidelberg, zurück nach Sinsheim unterwegs waren, passierten zwischen 13.20 und 17 Uhr den Kontrollpunkt unter dem Wahrzeichen von Mühlhausen, dem historischen Kirchturm. Ältestes Fahrzeug war ein gelber „Ford Model T Speedster“ aus dem Jahre 1912, gesteuert von Christian Mehl, eines der ältesten Automobile der Welt. Die Zeitkontrolle dient dazu, Streckenabschnitte zu beginnen bzw. abzuschließen. Dabei müssen die Teilnehmer die vorgeschriebenen Zeiten auf die Minute genau einhalten. Sonst gibt es Strafpunkte.

Bei der Durchfahrt gab so mancher Fahrer seiner Freude über den überaus herzlichen Empfang zum Ausdruck: „Wir alle sind begeistert vom wunderschönen Ambiente der Strecke, wo sich der Blick auf wunderschöne Landschaften, Städte und Dörfer entlang der Strecke öffnet“. Ein weiterer Teilnehmer äußerte sich so: „Danke, hier wurden wir in Mühlhausen so gastfreundlich empfangen. Hoffentlich hält meine Kiste durch. Auf jeden Fall ist es ein unvergessliches Erlebnis.“ Für alle Teilnehmer war diese Rallye nicht nur Vergnügen, sondern sie verlangte Konzentration und harte Arbeit. Denn die Teams hatten nach ihrem Start am Auto- und Technikmuseum Sinsheim in zwei Tagen mehr als 500 Kilometer zu bewältigen. Dabei mussten sie 22 Kontrollstellen passieren und 18 Gleichmäßigkeitsprüfungen absolvieren.

Neben dem Spaß am Rallye-Sport ist für die Fahrerteams eine solche zweitägige Prüfung kein Honigschlecken. Der Weg und die Zeit sind im Motorsport zwei Faktoren, die nicht voneinander zu trennen sind. Die meisten denken dabei an den Rennsport, bei dem der Schnellste gewinnt. Doch bei der „Heidelberg Historic“ ist das jedoch ganz anders. Hier lautet das Motto: „Mit Stoppuhr und Gefühl“. Dabei entscheiden oft hundertstel Sekunden über Sieg oder Niederlage. Der Beifahrer ist der Kopf, der Fahrer muss seine Anweisungen mit viel Gefühl umsetzen, so erklärt es einer der Teilnehmer. „Ein Sieg bei der Heidelberg Historic ist nur durch perfektes Teamwork zwischen Fahrer und Beifahrer möglich“.

Von Zeit zu Zeit sind immer wieder Gleichmäßigkeitsprüfungen zu absolvieren, so auch auf dem Mühlhausener Heiligenstein, bevor man in Richtung Dielheim weiterfährt. „Hier wird die Rallye entschieden“, so einer der Verantwortlichen. Es gilt nun höchste Konzentration. Ein Zeitnehmer startet die Teams im Minutenabstand auf die Prüfung, bei der eine vorgegebene Strecke in der vorgegebenen Zeit exakt zu durchfahren ist. Diese Zeiten werden durch Messpunkte mit Lichtschranken erfasst. Dabei ist perfekte Teamleistung gefragt: Der Beifahrer informiert den Fahrer durch Zählen über die verbleibende Zeit, bei „Null“ muss der Fahrer den Lichtstrahl der Lichtschranke durchbrechen. „Das Ganze sieht sich einfach an, ist aber tatsächlich ein Zusammenspiel von Gefühl und Konzentration“, so ein Zeitmesser. Denn die Abweichungen summieren sich und Sieger der „Heidelberg Historic“ sind am Ende diejenigen, die im Ziel die wenigsten Strafpunkte auf ihrem Zeitkonto gesammelt haben.

Am Abend hatten die Schlepperfreunde zum traditionellen Bayrischen Abend eingeladen. Mit feinster böhmischer Blasmusik und Gesangseinlagen von Schlagzeuger Rüdiger Knopf brachte die Trachtenkapelle Malschenberg die Gäste schnell in Stimmung, nach gut zwei Stunden verabschiedete sich die Kapelle nach mehreren Zugaben nach einem lauen Sommerabend.

Erscheinung
Gemeinderundschau Mühlhausen
NUSSBAUM+
Ausgabe 28/2025
von Gemeinde Mühlhausen
09.07.2025
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