Der Sonntag begann mit einem ökumenischen Gottesdiens, zu dem Kommandant Sebastian Schäfer einen vollen Platz begrüßen konnte und der mit Pfarrerin Luise Helm (ev.), Pfarrer Frank Prestel (kath.), Pastor Jens Deiß (FeG) und Priester Heiko Schick (NAK) von allen vier Gemeinden zelebriert wurde.
Schäfer hob alle vier Gründe für die Feierlichkeiten hervor, den 160. Geburtstag der FW Langenbrücken, 30 Jahre Altersmannschaft, 25 Jahre Jugendfeuerwehr, 5 Jahre Kinderfeuerwehr und natürlich die Ankunft der neuen Drehleiter, die im Juli in Empfang genommen wurde. Der Spielmannszug der FW Mingolsheim hatte den Gottesdienst eröffnet und danach übernahm die Band Kornelia Kalthoff (Violine), Brigitte Kowarschick (Flöte) und Susanne Christ (Klavier) unter dem Kreuz, das von Feuerwehrleitern gebildet wurde.
In einem Anspiel zeigten Wolfgang Gütle und Pastor Deiß, wie die Feuerwehr im Temawork arbeitet und die Kinder schleppten alles heran, was ein Feuerwehrmann so allen anziehen muss und schließlich 30 Kilogramm wiegt. Kernpunkt des stimmungsvollen Gottesdienstes war natürlich die Weihe der neuen Drehleiter und der Segen sowohl für das neue Gerät als auch für die Feuerwehrleute. In einem offiziellen Teil übergab Bürgermeister und Chef der Feuerwehr Klaus Detlev Huge symbolisch den Schlüssel. Kommandant Thorsten Albrecht, der auch Kreisbrandmeister Jürgen Bordt, Kreisverbandsvorsitzende Eckard Helms, Unterkreisführer Nils Neckermann und viele Kommandanten der Umgebung begrüßen durfte, bedankte sich bei allen Beteiligten, vor allem beim Beschaffungsteam und auch beim Gemeinderat, der während der Beschaffung großes Interesse zeigte. Er führte nun viele sicherheitsrelevante Details der Drehleiter auf, aber auch, dass der Korb am 17 m Ausleger nun 500 kg schafft, statt 200 wie zuvor, und die leistungsfähigste auf dem Markt sei. Nach der Ausbildung aller Drehleitermaschinisten wird sie Ende Oktober zum Einsatz kommen.
927.000 Euro für das Fahrzeug, das den Vorgänger nach 25 Jahren ersetzt, sei ein großer Geldbetrag, den der Gemeinderat einstimmig für die Sicherheit investiert habe, und die, wie er betonte, ehrenamtliche Feuerwehr. „Unsere Wehr ist bestens strukturiert und von vorbildhafter Einsatzbereitschaft geprägt. Unsere Sicherheit ist bei ihnen in besten Händen.“ Jürgen Bordt, der auch die Grüße des Landrates Dr. Christoph Schnaudigel überbrachte, betonte auch, dass das Geld für die Drehleiter, die auch im ganzen Landkreis zum Einsatz komme, gut angelegt sei und hob hervor, welche enormen Anforderungen und Erfahrung erforderlich sei, die beim Einsatz der Drehleiter nötig sind und über das normale Maß hinausgingen. Sein Dank galt allen Feuerwehrangehörigen, die sich dieser Herausforderung stellen, denn die vielen Ruhestunden, die der Bürgermeister gewünscht hatte, würden nicht eintreten, sondern viele schwierige Einsätze zu bewältigen sein.
Nach dieser Feierstunde begann der gemütliche Teil, denn neben einem großen Kuchenbuffet hatte die Feuerwehr mit Geschnetzeltem mit Spätzle bis zur vegetarischen Ofenkartoffel ein umfangreiches Essensangebot vorbereitet. Nicht weniger umfangreich war die Blaulichtmeile bestückt, die in der Huttenstraße und im Schulhof aufgebaut war. Alleine die Drehleiterausstellung mit historischen Geräten war sehenswert. Zu sehen war ein Löschroboter aus Bruchsal, ein Rüstwagen aus Östringen, die Drohneneinheit aus Kronau, ein Hygienemodul aus Kraichtal und Universallöschfahrzeug der Werksfeuerwehr Röhm und ein Großlüfter der Werksfeuerwehr Heidelberger Druck. Das Bevölkerungsschutzmobil war genauso vorgefahren wie ein Ladekran des THW und das Elektrofahrzeug der Polizei. Beeindruckend die Hubrettungsbühne des Drehleiterherstellers Rosenbauer. Der Ortsverband der DLRG war mit Rettungsboot, Suchhunden und Tauchern, also dem ganzen Programm, aufgefahren. Für Kinder gab es angefangen von der Hüpfburg über Spiele bis zum Erste Hilfe Mobil ein großes Programm. In der Bücherei wurde vorgelesen, auch von einer echten Feuerwehrfrau Marina Heißler und mit Nicole Häfner und Natalie Wittman trotz momentaner Unterbesetzung gebastelt. Natürlich sorgte das DRK über das Festwochenende für die Sicherheit. Ein Highlight war die Verlosung eines Modells der Drehleiter, eines Feuerlöschers und einer Drohne im Wert von 1500 Euro, über die sich eine Besucherin aus Kirrlach freuen konnte. Der Regen setzte nur zwischendurch und dann glücklicherweise erst am späten Nachmittag ein. Wer wollte, konnte das Fest auch mit dem Tag des offenen Denkmals im Museum der HOG Parabutsch verbinden. (cm)