Bildung

Einer der besten Jahrgänge verlässt die Realschule Korntal-Münchingen

Am vergangenen Freitag verabschiedete die Realschule Korntal-Münchingen feierlich ihre diesjährigen Absolventinnen und Absolventen der 10. Klassen. Insgesamt...
Gruppenfoto ca. 100 Schülerinnen und Schüler auf der Bühne bei der Abschlussfeier der RKM
Jahrgang 2025Foto: photografia Philipp Hüttenhein

Am vergangenen Freitag verabschiedete die Realschule Korntal-Münchingen feierlich ihre diesjährigen Absolventinnen und Absolventen der 10. Klassen. Insgesamt 92 Schülerinnen und Schüler erhielten ihr Abschlusszeugnis – ein Jahrgang, der nicht nur mit beeindruckenden schulischen Leistungen glänzte, sondern auch als einer der stärksten in den letzten Jahren in der Geschichte der Schule gilt.

Besonders stolz zeigte sich die Schulleitung über die28 Preise und 31 Belobigungen, mit denen mehr als die Hälfte aller Schülerinnen und Schüler für ihre hervorragenden Leistungen ausgezeichnet wurden. Zwei Absolventinnen erreichten sogar die Traumnote 1,0: Tamina Fuhr und Victoria Wild wurden dafür mit besonderem Applaus und Anerkennung bedacht.

In ihrer Rede betonte die Schulleiterin Astrid Galimpas, dass die Schule nicht nur Wissen vermittelt habe, sondern auch Werte – und diese seien heute wichtiger denn je. „Ihr geht in eine Welt, die sich schneller wandelt als je zuvor. Technologischer Fortschritt, gesellschaftliche Transformation, politische Unsicherheit – all das wird euch begegnen. Was euch Orientierung geben kann, sind Menschlichkeit, Mut und Haltung“, hieß es in der Rede.

Ein besonderer Appell galt dem Einsatz für Frieden, Demokratie und Verantwortung: „Frieden und Freiheit sind keine Selbstverständlichkeit. Eure Stimme, eure Haltung, euer Engagement zählen. Die Zukunft gehört denen, die nicht wegschauen, sondern mitgestalten.“

Die Rolle der Künstlichen Intelligenz bezeichnete die Rektorin als ein Werkzeug mit großem Potenzial – aber ohne eigene Werte. Umso wichtiger sei es, dass junge Menschen lernen, Technologie mit Menschlichkeit zu verbinden und kritisch wie verantwortungsvoll zu handeln.

In einem bunten Programm mit den Lieblingsmusikstücken der Bläserklasse 10a, einem adaptiertem „Wer wird Millionär“ der 10b, Videos der 9G, 10c und 10d.

Alessia Holmes hielt eine Abschlussrede, die die letzten Jahre zusammenfasste. Der Dank galt den Lehrern, den Eltern, aber vor allem richtete sie ihre Worte an die Zehnerklassen. Beherzt führten die Moderatoren Amelie Zerweck und Alessandro Urzi durchs Programm und erhielten für ihre berührenden Abschlussworte stehenden Applaus.

Die Schulleitung und das Kollegium gratulieren allen Absolventinnen und Absolventen herzlich zu ihrem erfolgreichen Abschluss und wünschen ihnen alles Gute für ihren weiteren Lebensweg – ob im Beruf, auf weiterführenden Schulen oder im persönlichen Engagement für eine gerechtere und friedlichere Welt.

Astrid Galimpas
RKM

Abschlussworte der Moderatoren

Damals konnten wir uns kaum vorstellen, heute einmal hier zu stehen –
unsere Zeugnisse in der Hand und Momente davon entfernt, dieses Kapitel unseres Lebens zu beenden.

Wir wussten, dass dieser Tag kommt – und doch blieb er lange nur ein ferner Gedanke.

Ein Tag, auf den wir alle gemeinsam seit Jahren lernen, leisten und leben.

Heute spüren wir: Begeisterung, Nervosität, Vorfreude
Und mit ihm kommt auch die Frage:
Wohin gehen wir – und wer wollen wir eigentlich sein?
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„Was möchtest du einmal werden?“

Eine Frage, die uns als Kinder ständig gestellt wurde – von Lehrern, von Eltern.
Unsere Antworten darauf waren oft faszinierend und ehrgeizig. Astronaut oder auch Prinzessin.
Sie waren groß und stark.
So wie wir sein wollten.

Doch wenn man uns heute fragt, würde sich bei den meisten die Antwort auf die Frage verändert haben.
Denn je älter wir werden, desto mehr erkennen wir:
Die Welt ist größer, komplizierter und manchmal auch ernüchternder als in unseren Vorstellungen.
Wir haben mittlerweile eine klarere Vorstellung davon, was wir träumen –
und ob oder wie wir es erreichen können.
Ob:
Mechaniker, Maler, Ärztin oder auch Lehrer.

Doch beantwortet das wirklich die eigentliche Frage?

Wer man sein will – und was man tun möchte – sind zwei verschiedene Fragen, auf die oft nur eine Antwort fällt.

Etwas zu tun, erfordert Handlung.

Doch Sein verlangt Bewusstsein.
Achtsamkeit.
Intention.

Wir beantworten diese Frage tagtäglich durch das, was wir sagen, wie wir handeln – wie wir sind.
Auch wenn wir noch weit davon entfernt sind, eine endgültige Antwort zu kennen.
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Denn in den letzten Jahren wussten wir, was zu tun war.

Doch nun müssen wir selbst herausfinden, was wir wollen und wie wir sein möchten.
Weil wir ab jetzt selbst die Verantwortung dafür tragen.

Dafür, welchen Weg wir gehen.
Dafür, was uns wichtig ist.
Und dafür, wer wir – ganz unabhängig von Beruf oder Erfolg – als Mensch sein wollen.
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Wir schlagen nun alle verschiedene Wege ein – so verschieden wie wir selbst sind.
Mit unterschiedlichen Perspektiven, Fähigkeiten und Wünschen.

Doch genau diese Unterschiede machen es wert, die Vielschichtigkeit dieser Welt zu erkunden.
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Und vielleicht ist genau das der Anfang von dem, was wir wirklich werden wollen –
getragen von allem, was wir waren.
Und allem, was uns weiter begleitet
Lasst uns diesen Moment feiern – nicht als Ende, sondern als den Anfang von allem, was wir sein können.

Wir müssen nicht alles wissen.
Nicht alles planen.
Nicht alles erklären.
Denn manchmal bleibt etwas –
ein Blick, ein Moment, ein Lied – so wie dieses
Und vielleicht sagen sie mehr
als Worte es je könnten.
Vielleicht tragen wir so etwas mit uns –
ganz leise.
Ganz für uns.
Oder für jemanden, der es in uns sieht.

Erscheinung
Amtsblatt Stadt Korntal-Münchingen
Ausgabe 30/2025
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