Ehrlich gesagt war ich als neu gewählte Gemeinderätin vor meiner ersten Gemeinderatssitzung schon etwas aufgeregt. Schließlich stand ein Thema auf der Tagesordnung, das mir persönlich sehr am Herzen liegt und das ich für unsere wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in einer immer älter werdenden Gesellschaft für zentral halte. Ich war daher sehr gespannt, wie sich die anderen Gruppierungen zum Thema Erhöhung der Kita-Beiträge positionieren würden. Überrascht hat mich dann aber vor allem die Rechtsaußenfraktion rund um einen Landtagsabgeordneten, der zwar auf kommunaler Ebene die Abschaffung der Kita-Beiträge fordert und die Bedeutung der Kitas als Vorstufe zur Schule hervorhebt, der aber gleichzeitig auf Landesebene der einzigen Fraktion angehört, die weder Kontakt zur Landeselternvertretung Kita pflegt noch überhaupt den Versuch unternommen hat, sich an einer fraktionsübergreifenden Bildungsallianz zu beteiligen. Wer sich aber ein bisschen mit dem Bereich der frühkindlichen Bildung beschäftigt, der weiß, die Belastungen, die sich aus einer bedarfsgerechten Bereitstellung von Kita-Plätzen für die Kommunen und damit auch für unsere Stadt Horb ergeben, sind immens. Ich persönlich glaube daher, wir können die Probleme der Kita-Finanzierung nicht allein auf kommunaler Ebene lösen und trotzdem müssen wir aufhören, die Preisspirale bei den Kita-Beiträgen immer weiter nach oben zu drehen. Aus diesem Grund engagiere ich mich seit über einem Jahr auch auf Landesebene für eine generelle Änderung der Kita-Finanzierung und damit auch dafür, dass die Verfügbarkeit und Qualität frühkindlicher Bildung nicht länger von der Finanzkraft unserer Kommune abhängen. Und glauben Sie mir, der Teufel steckt hier wirklich im Detail! Ich lade Sie daher ein, seien Sie gemeinsam mit mir kritisch gegenüber Personen, Gruppierungen oder (alternativen) Medien, die Ihnen suggerieren, sie hätte einfache Antworten auf komplexe Fragen.