Am 30. Oktober besuchten Susanne Langer und Barbara Rode vom Freundeskreis Bareka die Botschaft von Burkina Faso in Berlin-Charlottenburg. Die Botschaft hatte zum „Tag der Freunde“ Gruppierungen eingeladen, die sich in Burkina Faso engagieren.
Auch waren viele Burkinabé, die in Deutschland leben, in der Botschaft. Viele Migranten aus Burkina Faso haben Vereine gegründet und unterstützen Projekte in ihrem Heimatland, landwirtschaftliche Projekte, kulturelle Projekte und Bildungsprojekte. Auch sind die von Migranten in die Heimat überwiesenen Gelder immer ein sehr wichtiger Wirtschaftsfaktor in den Ländern des globalen Südens. Ein wichtiges Thema war natürlich die Sicherheitslage. Der Botschafter sowie auch andere Redner bedauerten sehr, dass aus Burkina Faso und auch aus anderen afrikanischen Ländern meist nur negativ berichtet wird. Dabei können viele Projekte in Burkina Faso weiterhin durchgeführt werden:
Kulturelle Projekte: Bei der Veranstaltung wurde klar, dass auch kulturelle Zusammenarbeit zwischen den Ländern sehr wichtig ist. Vertreterinnen des Operndorfs Afrika (Projekt von Christoph Schlingensief) berichteten, dass weiterhin jährlich afrikanische und nicht afrikanische KünsterInnen zusammen drei Monate das Operndorf als Lebens- und Arbeitsraum nutzen.
Landwirtschaft, Bildung: Andere Teilnehmer berichteten von Landwirtschaftsprojekten und Ausbildungsinitiativen. Gerade die berufliche Ausbildung von jungen Menschen ist immens wichtig, um Ihnen eine Zukunft zu ermöglichen, Perspektiven aufzuzeigen. Auch wenn aktuell Reisen in das Landesinnere nicht möglich sind, ist gute Zusammenarbeit aufgrund langjähriger gemeinsamer Projekte möglich.
Gesundheit: Hier gibt es Partnerschaften zwischen Krankenhäusern und aktuell auch eine Initiative, in Ouagadougou ein Zentrum für die Beschaffung von medizinischen Geräten zu errichten.
Die Burkinabé sehen trotz der schwierigen Lage hoffnungsvoll in die Zukunft. Sie sind stolz auf den Zusammenhalt der verschiedenen Volksgruppen im Land und sind überzeugt, dass der Wandel zu einer friedlichen Gesellschaft möglich ist. Der Botschafter und auch andere Redner nahmen Bezug auf Thomas Sankara, der das Land von 1983 bis zu seinem gewaltsamen Tod 1987 regierte: „Wir haben es einmal geschafft, wir werden es wieder schaffen!“.
Solidarität und Hinschauen sind nicht nur in Burkina Faso gefragt, sondern auch hier, in Deutschland. Daher freuen wir uns, dass wir den Dokumentarfilm „Hausnummer Null“ im Arthaus Kino am 17.11. um 17.20 Uhr zeigen können.
„Hausnummer Null“ ist ein Film über den obdachlosen Chris in Berlin, den die Regisseurin Lilith Kugler während ihres Filmstudiums in Berlin, in der Coronazeit, kennenlernte. Sie begleitet Chris und sagt darüber, es sei ihr „ein Paralleluniversum, das viele Menschen nicht sehen, obwohl es direkt vor ihnen liegt“, eröffnet worden.
Lilith Kugler ist vor Ort und steht für Fragen und Diskussion zur Verfügung. Wir haben Lilith Kugler kennengelernt, als wir ihren ersten Dokumentarfilm „Die Krankheit der Dämonen“ zum Thema psychische Krankheiten in Burkina Faso zeigten.
Alle interessierten Menschen sind herzlich eingeladen, den Film gemeinsam mit Bareka im Arthaus Kino anzuschauen.