In jedem Jahr am 23. Mai feiern wir den Verfassungstag und erinnern so an den Tag im Jahr 1949, an dem das Grundgesetz verkündet und damit nach gescheiterter Weimarer Republik und zwölf Jahren Naziherrschaft die Bundesrepublik Deutschland gegründet wurde. Mit dem Beitritt der Länder auf dem Gebiet der ehemaligen DDR 1990 wurde das Grundgesetz zur Verfassung des gesamten Volkes. Seit mehr als sieben Jahrzehnten ist das Grundgesetz nunmehr die Grundlage unserer freiheitlichen Demokratie, für deren Stärkung sich auch das „Leimener Bündnis für Demokratie, Menschenrechte und Vielfalt“ einsetzt. Denn es ist auch ein Tag der Mahnung.
Am 23. Mai dieses Jahres findet der nächste Leseabend im Rahmen unserer Reihe „Literatur und Demokratie“ statt. Die Leimener Bürgermeisterin Claudia Felden wird aus „Der Archipel Gulag“ von Alexander Solschenizyn lesen. Solschenizyn (1918 – 2008) war ein russischer Schriftsteller, der 1970 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde. „Der Archipel Gulag“ gilt als sein literarisches Hauptwerk. Darin beschreibt er detailliert die Verbrechen des stalinistischen Regimes der Sowjetunion bei der Verbannung und systematischen Ermordung von Millionen Menschen im Gulag.
Im Anschluss an die Lesung laden wir wieder zum Gespräch und zur Diskussion ein. Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr und findet in der Stadtbücherei Leimen statt. Der Eintritt ist frei. Wir laden Sie alle herzlich dazu ein!
Seit April letzten Jahres bietet das „Leimener Bündnis für Demokratie, Menschenrechte und Vielfalt“ (www.leimener-buendnis.de/) an jedem dritten Freitag im Monat einen Leseabend zum Thema „Literatur und Demokratie“ an. Es wurden schon Texte von Benjamin Ferencz, Fritz Bauer, Daniel Defoe, Kübra Gümuşay, Volker Kutscher, Stéphane Hessel, K. Kressman Taylor und Passagen aus Briefen der Familie Bonhoeffer gelesen. Zuletzt las Renate Ernst aus „Identifiziert Euch! Warum wir ein neues Heimatgefühl brauchen“ von Ulrich Wickert. Der renommierte Journalist liefert darin eine Neubewertung unserer Identität und zeigt, was Bürger unterschiedlichster Herkunft als Deutsche eint. Im Juni fällt die Lesung aus. Am 18. Juli erwarten wir unseren Oberbürgermeister John Ehret, der aus „Tee mit dem Teufel. Als deutscher Militärarzt in Afghanistan“ von Reinhard Erös lesen wird. Merken Sie sich diesen Termin gerne schon vor.