Am 29. März 2021 erfolgte der Spatenstich für die Errichtung der neuen S-Bahnstation im Hirschacker, am 11. Dezember 2022 konnte diese feierlich eingeweiht werden. Endgültig beendet war das Bauprojekt hiermit freilich noch nicht, denn auf der Wunschliste von Bewohnerinnen und Bewohnern war noch etwas offengeblieben.
Bürgermeister Matthias Steffan hielt bei einem Vor-Ort-Termin fest, es sei ein „Herzenswunsch aller, die heute da sind“. Zwölf Jahre lang, ergänzte er noch, sei daran gearbeitet worden, „um den Haltepunkt hinzubekommen“. Doch einen Übergang von diesem Haltepunkt aus zum Wald habe man zwar geplant, den „Durchbruch aber nicht geschafft“.
Jetzt ist es aber geschafft, in Form einer massiven Metalltreppe, die vom Bahnsteig für die Züge in Richtung Mannheim direkt in den Forst führt. Als auch in Form einer nur einige Meter entfernten Rampe für Fahrräder, die allerdings, wie nun der kommunale Behindertenbeauftragte Martin Köhl bei einem Test selbst erfahren musste, für Rollstühle zu steil sein dürfte.
Für mehr Barrierefreiheit sorgt überdies der Fahrstuhl, der nach Matthias Steffan eine „kommunale Angelegenheit“ war. Realisiert worden sei dieser in einem „Gentlemen-Agreement“, sprich: Die Zuständigkeit für den Lift liege bei der Bahn, die Verantwortung für dessen Sauberkeit hingegen bei der Stadt. Nicht unerwähnt lassen wollte er, dass der Bau des Aufzugs zwar ein Jahr in Anspruch genommen habe. Doch dafür verfüge dieser nun für den Fall, dass jemand in ihm steckenbleibe, gleich über zwei Hilfsanrufmöglichkeiten.
Dies alles verband der Bürgermeister zum einen mit einem herzlichen Dank an Staatssekretär Dr. Andre Baumann, der sich dafür eingesetzt habe, dass „wir das gemeinsam hinkriegen“. Zum anderen dankte er Stadtrat Markus Bürger für die Zeichnung und Planung der Treppenkonstruktion, womit diese „im besten Sinne einer Bürgertreppe“ sei. Mit in den bürgermeisterlichen Dankesreigen einbezogen wurden auch noch das Stahlbauunternehmen Giese aus Brühl und Martin Köhl.
Danach ergriff Andrea Kadenbach von der DB Infra GO AG das Wort.
Unter anderem kam sie zu dem Befund, dass bei der Errichtung der S-Bahn-Station Hirschacker technische Details aufgekommen seien, an die nicht gedacht worden sei. Doch eben diese Probleme hätten gemeinsam mit der Kommune gelöst werden können. Nun habe man es mit einem „vernünftigen und brauchbaren Ganzen“ zu tun, der, so ihre Hoffnung, eine rege Nutzung erfahren solle.
Dr. Andre Baumann zog die Bilanz, dass das Projekt für die Bewohnerinnen und Bewohner des Hirschackers deswegen einfach wichtig gewesen sei, damit diese nicht nur nach Mannheim und Karlsruhe kämen, „sondern auch in ihren Wald“. So wie früher über die Gleise zu laufen, sei nun nicht mehr vonnöten. Alles in allem käme die Bevölkerung jetzt „einfach, legal und gut in den Wald“.
Martin Köhl sprach schlussendlich davon, dass der beste Bahnhof nichts nutze, wenn man nicht hineinkomme. Also wenn das Motto „Hinkommen, reinkommen, klarkommen“ nicht zum Tragen komme. Lift, Treppe und Rampe seien das letzte Stück, das noch dringend gefehlt habe, nun bete er darum, dass die „erste Störung des Fahrstuhls lange auf sich warten lässt und die Ersatzteile bereitliegen“. (ter)