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Einweihung der Stele Borne de Koufra in Steinbourg - Erinnerung und Mahnung für Europa

Die Route der 2. Panzerdivision Die Route der 2. Panzerdivision ist eine historische Gedenkstrecke, die den Weg der französischen 2. Panzerdivision während...
Foto: Gemeinde Loffenau

Die Route der 2. Panzerdivision

Die Route der 2. Panzerdivision ist eine historische Gedenkstrecke, die den Weg der französischen 2. Panzerdivision während der Befreiung Frankreichs 1944 nachzeichnet. Entlang dieser Route markieren spezielle Gedenkstelen die wichtigsten Stationen des Vormarsches der Division unter dem Kommando von General Philippe Leclerc.

Historischer Hintergrund

Die 2. Panzerdivision war eine der bekanntesten Einheiten der Freien Französischen Streitkräfte im Zweiten Weltkrieg. Ihr berühmter Koufra-Eid von 1941 – das Versprechen, die Waffen erst niederzulegen, wenn die französische Flagge wieder über dem Straßburger Münster weht – wurde durch die Befreiung Straßburgs am 23. November 1944 erfüllt.

Die Gedenkroute

Die Gedenkroute wurde 2004 ins Leben gerufen, um die Erinnerung an die Befreiung Frankreichs durch die Division zu bewahren. Sie wird von der Leclerc-Stiftung verwaltet, die Genehmigungen für die Installation der Gedenkpfosten erteilt. Bisher wurden rund 100 von geplanten 283 Pfosten entlang der Strecke aufgestellt.

Einweihung der Borne de Koufra in Steinbourg

Ein bedeutendes neues Denkmal entlang dieser Route wurde am 11. Mai 2025 in unserer Partnergemeinde Steinbourg eingeweiht – die Gedenkstele Borne de Koufra. Sie erinnert an die Befreiung von Steinbourg von der Nazi-Besatzung im November 1944. Bei der feierlichen Zeremonie war Bürgermeister Markus Burger als Ehrengast eingeladen und hielt neben Bürgermeisterin Viviane Kern eine bewegende Rede. Besonders emotional wurde die Veranstaltung durch die Anwesenheit von Augenzeugen: Die älteste Einwohnerin Steinbourgs, 99 Jahre alt, war bei der Befreiung damals gerade 18 Jahre alt.

In seiner Rede hob Bürgermeister Burger hervor: „Was vor vielen Jahren Feindschaft war, ist heute eine enge und vertrauensvolle Freundschaft zwischen unseren Ländern und unseren Gemeinden geworden. […] Unsere Generation hat das Privileg, in einem geeinten Europa zu leben, in dem unsere Städte und Gemeinden partnerschaftlich zusammenarbeiten. Diese Zusammenarbeit, dieser Geist der Freundschaft zeigt sich hier und heute in unserer Erinnerungskultur bei der gemeinsamen Einweihung der Borne de Koufra. Sie ist nicht nur ein Denkmal, sondern auch ein Auftrag an uns alle: ein Auftrag, die Erinnerung wachzuhalten, die Lehren der Geschichte nicht zu vergessen und weiterhin unermüdlich Brücken zwischen unseren Völkern zu bauen.“

Burger betonte weiter, dass die Borne de Koufra ein Symbol für die Werte sei, die Europa heute verbinden: Frieden, Demokratie und Menschenrechte. Mit Blick auf aktuelle geopolitische Herausforderungen warnte er: „Nie war dies wichtiger als jetzt. Wir leben in einer Zeit großer politischer Verschiebungen. Seit drei Jahren tobt ein Krieg in der Ukraine. Die USA verfolgen einen anderen Weg. Für uns gibt es nur einen Weg, wie wir die Herausforderungen der Zukunft meistern und den Frieden bewahren: Wir, Europa, müssen zusammenstehen!“

Bürgermeister Burger wurde bei der Zeremonie von seiner Frau Lena begleitet sowie von Rachel Thies, die seine Rede ins Französische übersetzte.

Die Route der 2. Panzerdivision und die neu eingeweihte Borne de Koufra sind nicht nur Erinnerungen an die Vergangenheit, sondern Mahnmale für die Zukunft. Sie zeigen, dass Geschichte nicht in Vergessenheit geraten darf und dass Frieden und Demokratie täglich aufs Neue verteidigt werden müssen.

Erscheinung
Loffenau – Mitteilungsblatt
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Ausgabe 20/2025

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