Ein emotionaler Triumph bei der Karate-Europameisterschaft am 10. Mai 2025: Muhammed Özdemir sichert sich nach einer Verletzungspause die Bronzemedaille und sorgt für ein sportliches Highlight aus deutscher Sicht.
Das Comeback von Muhammed Özdemir war ein mutiger Schritt, der angesichts seiner jüngsten Verletzung umso höher zu bewerten ist. Im spannungsgeladenen Kampf um Platz drei bezwang er den französischen Kontrahenten Younesse Salmi denkbar knapp mit 8:7.
Der Weg ins kleine Finale war für Özdemir dabei alles andere als ein Spaziergang. Nach einem souveränen 4:0-Auftaktsieg gegen den Georgier Anzor Donadze zeigte der deutsche Meister in der dritten Runde und im Viertelfinale Nervenstärke und setzte sich letztlich verdient durch.
Das Halbfinale gegen den neutralen Athleten Iurik Oganissian, der mit einer beeindruckenden 18:0-Punktausbeute in die Vorschlussrunde eingezogen war, entwickelte sich zu einem wahren Krimi. Lange Zeit stand es 0:0, doch die letzten zehn Sekunden des Kampfes boten Dramatik pur. Nachdem beide Athleten gleichzeitig einen Punkt zugesprochen bekamen, gelang Oganissian drei Sekunden vor Schluss die entscheidende Aktion, die Özdemir den Einzug ins Finale kostete.
Doch der Kampfgeist des deutschen Athleten war ungebrochen. Im Duell um Bronze gegen den Franzosen Youssene Salmi lieferten sich beide Kämpfer einen offenen Schlagabtausch. Die drei intensiven Minuten waren von ständigen Angriffen und Konteraktionen geprägt. Trotz eines zwischenzeitlichen 3:6-Rückstandes zeigte der Bronzemedaillengewinner der U21-EM seine Kämpferqualitäten und glich 50 Sekunden vor Schluss zum 6:6 aus.
Özdemir fand jedoch prompt die passende Antwort und ging mit 8:6 in Führung. In den verbleibenden 20 Sekunden, beim Stand von 8:7 und dem Verlust des Senshu (erster verwerteter Punkt), versuchte Salmi noch einmal alles, um das Blatt zu wenden – doch die Zeit reichte dem Franzosen nicht mehr.
Die Freude im deutschen Lager über den hart erkämpften Erfolg war riesig. Der Gewinn der Bronzemedaille war für ihn von immenser Bedeutung und unterstreicht seinen unbedingten Willen, auf höchstem Niveau zu bestehen. Die besorgten Worte seines Heimtrainers Volker Harren, 'Wie hoch der Preis dafür tatsächlich war, wird sich zeigen', deuten an, welch immense Anstrengungen und möglicherweise damit verbundene Risiken Özdemir für diesen Erfolg in Kauf genommen hat.
Nach seinem siebten Platz im vergangenen Jahr bedeutete dieser dritte Rang für Muhammed Özdemir den ersehnten Sprung auf das EM-Podium. Dieser Erfolg wird zweifellos als ein Highlight der Europameisterschaft 2025 in Erinnerung bleiben und ist für den Sportsoldaten ein wichtiges Signal im Hinblick auf zukünftige internationale Herausforderungen.