Was sind Energieeffizienzklassen?
Energieeffizienzklassen können als eine Art Schulnoten für Haushaltsgeräte verstanden werden. Sie zeigen an, wie sparsam ein Gerät mit Strom umgeht. Die Klassen werden mit Buchstaben angegeben und auf einem farbigen Etikett dargestellt, das auf jedem neuen Gerät zu finden ist.
Die Energieeffizienzklasse wird ermittelt, indem der Stromverbrauch eines Geräts während eines Testzyklus gemessen wird, welcher den normalen Betrieb abbilden soll. Für jede Gerätekategorie gibt es ein eigenes Testverfahren - eine Waschmaschine wird anders getestet als ein Gefrierschrank.
Energieeffizienzklassen bis 2020
Seit 1995 gibt es Energieeffizienzklassen für Haushaltsgeräte in der EU. Bis 2020 gab es die Klassen von A+++ (sehr sparsam) bis G (sehr verschwenderisch). Das Problem war: Mit der Zeit wurden die Geräte immer besser und fast alle neuen Geräte wurden in A+, A++ oder sogar A+++ eingestuft. Die schlechteren Klassen wurden kaum noch vergeben. Das war verwirrend, weil nicht mehr gut erkannt werden konnte, welche Geräte wirklich die sparsamsten waren.
Was hat sich 2021 geändert?
Seit März 2021 gibt es ein neues, einfacheres System. Die Pluszeichen sind verschwunden! Jetzt gibt es nur noch die Klassen A bis G von A (besonders sparsam) bis G (sehr verschwenderisch).
Das Besondere: Die neue Klasse A wurde absichtlich so streng gestaltet, dass anfangs fast kein Gerät diese Bestnote erhielt. Dadurch wird Platz für künftige, noch sparsamere Geräte geschaffen. Viele Geräte, die früher A+++ hatten, sind jetzt in Klasse C oder D eingestuft. Da sich die Testverfahren geändert haben, gibt es aber keine einfache Umrechnungsmethode zwischen dem alten und dem neuen Bewertungssystem.
Die Etiketten zeigen jetzt auch mehr Informationen, zum Beispiel den genauen Stromverbrauch pro Jahr oder bei Waschmaschinen pro 100 Waschgänge, sie geben die Geräuschemissionen der Geräte an und sind mit einem QR-Code für weitere Informationen versehen.
Wie groß ist der Unterschied zwischen den Klassen?
Zwischen zwei Energieeffizienzklassen liegt ungefähr ein Unterschied von 10-20 % im Stromverbrauch. Das bedeutet, ein Gerät der Klasse A verbraucht etwa 10-20 % weniger als eines der Klasse B.
Was bedeutet das für die Kosten? Als Beispiel kann ein Gefrierschrank mit 300 l Rauminhalt betrachtet werden:
Bei einem Strompreis von etwa 35 Cent pro kWh werden pro Jahr gespart: 88 kWh × 0,35 € = 30,8 €.
Das mag nicht viel erscheinen, aber ein Gefrierschrank wird oft 10-15 Jahre genutzt. In diesem Zeitraum würden also bei gleichbleibendem Strompreis 308-462 € allein durch den geringeren Stromverbrauch gespart. Bei größeren Geräten oder solchen mit hohem Stromverbrauch (wie Wäschetrockner) kann der Unterschied noch deutlicher sein.
Kurz gesagt: Je besser die Energieeffizienzklasse, desto weniger wird langfristig für Strom gezahlt und desto weniger CO2 wird durch den Betrieb erzeugt – auch wenn das sparsamere Gerät beim Kauf vielleicht etwas teurer ist.
Die Beispielrechnung wurde mit den Daten des folgenden Vergleichsrechners durchgeführt: www.smart-rechner.de/stromverbrauch/ratgeber/verbrauch_gefrierschraenke.php
Die genauen Verbrauchswerte aller Haushaltsgeräte können z. B. der „Europäischen Produktdatenbank für die Energieverbrauchskennzeichnung“ entnommen werden: eprel.ec.europa.eu/screen/home.
Kontakt: KEN-Gruppe Neuhausen – für Energiewende, Klimaschutz und Förderung der Biodiversität engagierte Bürger, E-Mail: ken-gruppe@gmx.de; nächstes KEN-Treffen Mittwoch, den 04.06.2025 ab 19 Uhr im Rathaus Neuhausen
Der Wettbewerb Standgefrierschränke läuft noch bis Ende Mai 2025, Details siehe Mitteilungsblatt vom 08.05.2025