Dies und das

Ensemble SPARK spielte für Schulklassen

Musikvermittlung bei den Festspielen als Auftrag und Herzenssache Am Montagmorgen begann bei den SWR-Festspielen die von der Leiterin Cornelia Bend neu...
SPARK spielt alles von Barock bis zur Gegenwart
SPARK spielt alles von Barock bis zur GegenwartFoto: aw

Musikvermittlung bei den Festspielen als Auftrag und Herzenssache

Am Montagmorgen begann bei den SWR-Festspielen die von der Leiterin Cornelia Bend neu ins Leben gerufene Reihe zur Musikvermittlung für unterschiedliche Altersgruppen. Im Jagdsaal versammelten sich dazu Kinder der 3. und 4. Klassenstufe der Grundschule Neurott aus Ketsch und zwei 7. Klassen des Privatgymnasiums Schwetzingen. Und die bekamen Musik von Barock bis zur Gegenwart auf die Ohren, von Bach, Berio und den Beatles.

Auf der Bühne: Das Ensemble SPARK, das bereits beim Spargelsamstag das Publikum begeistert hatte und zu den Residenzkünstlern der diesjährigen Ausgabe der Festspiele gehört.

Tolles Team

Nach dem Eingangsstück - vom Pianisten selbst komponiert - stellten sich die Mitglieder der Formation erst einmal vor: Andrea Ritter studierte Blockflöte in Karlsruhe, wo sie Daniel Koschnitzki als Mitstudent kennenlernte, der ebenfalls hauptsächlich Blockflöte studierte, aber beide können auch noch andere Instrumente spielen. Nach dem Studienende vor 18 Jahren war schnell klar, dass die beiden ein eigenes Ensemble gründen wollen und so suchten sie Mitspieler: Stefan Balazsovics aus Slowenien ist mit der Geige seit ca. fünf Jahren dabei, Isabel Garcia Castro aus Spanien mit dem Cello seit ein paar Monaten und Christian Fritz am Klavier schon lange, kommt aus NRW und hat in Köln, Essen und Frankfurt studiert, er komponiert auch selbst Stücke für das Ensemble.

Triple B

Nach dieser persönlichen Ansprache hatten die Musiker den Schülern die Ohren geöffnet für „Triple B“: Das ist kein Burger, sondern steht für die drei großen Namen der Klassik: Bach, Beethoven und Brahms. Die Musik von Bach klingt wie zu Carl Theodors Zeiten hier im Schloss, und da es damals noch kein Radio oder Spotify gab, mussten sich die Musiker erst einmal versammeln und zum Tanz aufspielen. Musik wie heute, die immer irgendwie nebenher läuft, zu Hause, im Kaufhaus oder abends vor dem Einschlafen, gab es damals noch nicht. Das leuchtete den Zuhörern ein.

Der ewige Zweite

Und wenn es damals schon eine Hitparade gegeben hätte, so würde Christoph Graupner, der zur Zeit von Johann Sebastian Bach gelebt hat, in den Top 10 vertreten sein, er war sogar gefragter wie Bach selbst. Der Lauf der Geschichte entschied anders, deshalb heißt das Stück das SPARK nun spielte „Der ewige Zweite“. Und dabei kam ein Instrument zum Einsatz, das viele Kinder gar nicht kannten: die Melodica. Wie ein kleines Akkordeon zum Hineinblasen.

Namenskunde

Warum heißt die Blockflöte so? Die Frage löste Pauline: Weil das Instrument mit einem etwa korkengroßen Block beginnt, in den man durch einen Schlitz hineinbläst. Daniel Koschitzki, der die Moderation lebendig und in jugendlicher Sprache übernahm, erklärte den Bau und den Unterschied der verschiedenen Blockflöten, ungefähr 20 waren dabei. Und deren Einsatz wurde gleich beim Concerto von Antonio Vivaldi vorgeführt. Andrea Ritter, die Koschitzkis Begeisterung für die Blockflöte teilt, spielte dabei die Sopranino, die kleinste Flöte.

Fab Four intoniert

Begeistert war Daniel darüber, dass einige der Siebtklässler durchaus Songs der Beatles kannten und auch im Schulchor „Yesterday“ sangen. "Norwegian Wood“ erklang an dem Tag wie ein Barockstück - ein klassisches Crossover! Das von Sopranino und Cello gespielte Intro erinnerte an Jethro Tull.

Rock'n'Roll im Jagdsaal

Was eine Bratsche oder Viola so drauf hat, zeigte Stefan mit der Sequenza VIII von Luciano Berio. Und da gab es schon andere Töne zu hören: Spezialeffekte wie pizzicato (gezupft) oder sul ponticello (nahe am Steg spielen) erklärte Daniel im Vorfeld und nun hieß es die Ohren spitzen! Am Ende der Vorstellung konnten die Schüler noch tüchtig abrocken! Wie bei einem richtigen Rock- oder Popkonzert, was natürlich riesigen Spaß machte, sichtbar auch den Musikern. Das machte Laune!

Mit Fragen gelöchert

Doch die Jugendlichen hatten noch nicht genug, ihr Interesse war geweckt und sie stellten noch viele Fragen an die Musiker: „Ist das Dein Traumberuf?“, „Wie kommt das Klavier auf die Bühne?“ „Seid Ihr verheiratet?“ „Wo tretet Ihr au?“ „Was verdient Ihr?“ Was kostet eine Flöte?“ „Kann man auch ohne Abitur Musik studieren?“ Die schier unendliche Fragenreihe beenden die Musiker mit einem musikalischen Abschluss. „Falls es Euch gefallen hat könnt Ihr unsere Musik bei Spotify oder Apple Music nachhören oder ihr kommt am 30. Mai mit Euren Eltern zu uns ins Rokokotheater, da spielen wir nochmal!"; gab Daniel den Schülern noch mit auf den Weg. Mal sehen, wer kommt … (aw)

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exklusiv online
von Redaktion NUSSBAUMRedaktion NUSSBAUM
12.05.2025
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