Nach dem sehr gut besuchten ökumenischen Gottesdienst, den die Mitglieder der evangelischen und katholischen Kirche, der Mühle Weingarten e.V., des Lebenswerks, CVJMs und der Liebenzeller Mission gemeinsam zum Thema „Zusammen feiern“ gestalteten und der Posaunenchor des CVJM Weingarten e.V. zeigte, was er kann, ging es um 11.30 Uhr los mit dem 10. Weingartner Entenrennen.
Eltern, Kinder und Erwachsene passierten gemeinsam den Startpunkt an der Unteren Mühle/Brücke Blumenstraße. Hier ließen die Veranstalter, die Mitglieder der Kolpingfamilie Weingarten e.v., mit Vorstand Harald Wagner, zusammen mit einem Mitarbeiter vom Bauhof vom Radlager die Enten ins Wasser. Letzterer nimmt sie jeweils mit der Schaufel und kippt sie ab. Dann schwimmen sie im Bach. Die Kolpingfamilie geht mit und sorgt mit der Schaufel dafür, dass die Entchen vorankommen. „Uns ist auch wichtig, dass kein Plastik im Bach zurückbleibt“, sagte Anne Wagner. Zusammen mit ihren Eltern Harald und Jutta Wagner sowie Birgit Dietz und Mareike Hess ist sie im Vorstand. Auch Sohn Jona und weitere Jugendliche halfen an diesem Tag mit, die Enten am Zielpunkt Hartmannsbrücke wieder aus dem Wasser zu holen. „Es gibt Leute, die immer wiederkommen. Es gibt solche, die erzählen, dass sie vor zwei Jahren nichts gewonnen haben oder ihre bemalte Ente wiedererkennen oder erzählen, dass sie den Enkeln Enten kaufen möchten“, sagten Harald Wagner und Birgit Dietz. Die Lose kosten drei Euro. Sie verkaufen sie auf der Hartmannsbrücke im Vorverkauf samstags, auf Schulfesten und auf dem Fest selbst. Auf die Frage, warum sie das Entenrennen überhaupt veranstalten, sagte Vorstand Harald Wagner: „Wir machen das aus Spaß und um soziale Projekte im Ort zu fördern. Der Erlös geht zu hundert Prozent an Projekte, die etwas mit Kindern oder Jugendlichen im Ort zu tun haben. Dieses Jahr geht es an die Turmbergschule. Vor zwei Jahren sind 4.800 Euro zusammengekommen. Das haben wir dann auf 5.000 Euro aufgestockt. So wird das dieses Jahr wieder insgesamt sein.“ Dieses Mal wurden rund 1.500 Lose für die Enten verkauft.
Einer, der sowohl Lose für die Enten kaufte, als auch zusammen mit seinen drei Kindern und Freunden die Wegstrecke entlang des Walzbaches passierte, war Daniel Wiesler. Er wohne ganz in der Nähe, wie er sagte. „Wegen der Kinder bin ich hier. Es ist immer wieder spannend, das Entchen zu beobachten. Ich empfinde das Entenrennen immer wieder als einzigartig, gerade weil jede Ente auch individuell und einzigartig ist. Das verkörpert Vielfalt.“ Gerade deswegen bedauere er es, dass das Entenrennen nur alle zwei Jahre und nicht jedes Jahr stattfindet. Auch Judith Terner, die ebenfalls in Weingarten wohnt, war mit ihrer Familie zum Entenrennen gekommen. „Die Kinder waren so begeistert vom Entenrennen und wollten sehen, ob ihre Ente gewinnt. Wir waren schon öfters hier.“
Auch die neue Weinkönigin Alexa Enderle war mit ihren Weinprinzessinnen Alexa Hess und Claudia Rieger an diesem Tag wieder vor Ort. „Wir gehören alle zusammen“, sind sie sich einig. Das Entenrennen gehört für sie genauso dazu wie die Wahl und Proklamation von Weinkönigin und Weinprinzessinnen. „Für die Kinder ist es das Highlight, wenn sie ihre Ente suchen. Manche Enten sind markiert, dass die Kinder sie wiedererkennen können. Ansonsten haben die Enten eine Nummer, über die man sie wiederfindet“, freute Enderle sich. Alle drei Weinhoheiten empfinden die Tradition als schön, weil sie zu Weingarten dazu gehört und weil man auch durch ganz Weingarten läuft. „Ganz Weingarten trifft sich am Walzbach. Jeder ist nochmal Kind, wenn er begeistert seiner Ente hinterherrennt“, sagte Claudia Rieger. (war)