Einige, die zufällig jemanden kennen, dessen Mutter, Cousin, Arbeitskollege mal versucht hat, einen Platz in einer Psychotherapie-Praxis zu ergattern, haben vielleicht mitbekommen, wie schwierig das ist. Von monatelangen Wartezeiten auf ein Erstgespräch bis Aufnahmestopp scheint alles das neue Normal zu sein. Jedenfalls hatte die GL diesen Eindruck, als in der Fraktionssitzung das Gespräch auf das Thema kam. Sucht die Grüne Liste einen Therapieplatz? Jedenfalls nicht geschlossen, doch Anlass war ein Bericht in der Sitzungsvorlage, der ankündigte, dass zentral in Karlsdorf eine bereits bestehende Wohnung in eine Praxis für Psychotherapie umgenutzt werden sollte. Angesichts der beschriebenen Erfahrungen, die uns zur Kenntnis gelangt waren, war die Aussicht auf eine Praxis mehr am Ort für uns sofort Grund zu Freude, Zustimmung und positiver Erwartung für den Bürger. Erfreulich war weiterhin, dass dazu in der besagten Wohnung nicht einmal bauliche Veränderungen vorgenommen werden sollten. Darüber hinaus wurden in der Anlage 11 Parkplätze nachgewiesen. Da eine Praxis für Psychotherapie keinen spontanen Kundenverkehr hat, sondern im Gegenteil vergleichsweise lange, im Voraus festgelegte Termine mit Einzelpersonen abhält, besteht erwartungsgemäß kein Besucherandrang, der z.B. mit einer Arztpraxis zu vergleichen wäre, so die Informationen der Sitzungsvorlage. Angesichts dieser Parameter war die GL bereits in ihrer Fraktionssitzung restlos von dem Projekt überzeugt. Umso betroffener waren wir, als in der Sitzung geschlossen nur die GL, SPD und der Bürgermeister für die Umnutzung stimmten und insgesamt zu wenig Stimmen ‚pro‘ Anfrage zusammenkamen. Die GL kommentierte den Sachstand intern mit ,Schade!'