„Welkom in Nederland!“ hieß es in diesem Jahr nun schon zum zehnten Mal für die Schüler des Max-Born-Gymnasiums, als sie Mitte November von ihren holländischen Austauschpartnerinnen und -partnern nach digitalen Kontakten live mit bunten Schildern zur Begrüßung an der Schule empfangen wurden.
Der Austausch mit dem bilingualen Farel College in Amersfoort in den Niederlanden kann inzwischen zu Recht als schulische Tradition bezeichnet werden, die sich großer Beliebtheit erfreut. Während aller Unternehmungen stand als Kommunikationssprache Englisch im Mittelpunkt, auch bei den abendlichen Stunden innerhalb der niederländischen Familien.
Tagsüber erhielten die Neckargemünder Jugendlichen einen Einblick in den niederländischen Schulalltag im Farel College, indem sie gemeinsam mit ihren jeweiligen Austauschpartnern einen Workshop zu Anne Frank mitbekamen. Die Schüler erfuhren einiges über das Leben von Frank und recherchierten zu Personen, die mit ihrem Schicksal verbunden waren.
Im Anschluss nahmen die Jugendlichen gemeinsam an einem Sportworkshop teil, in dem sie verschiedene Stationen absolvierten, kooperativ zusammenarbeiteten und der Spaß am Miteinander im Vordergrund stand. Am Folgetag stand ein gemeinsamer Besuch in Amsterdam und dem Schifffahrtsmuseum auf dem Programm, der unterhaltsam und lehrreich Hollands Geschichte als Kolonialmacht erfahrbar machte. Die Schüler durften sich beispielsweise in die Rolle eines Seefahrers versetzen, der zur damaligen Zeit in ihrem Alter sein Zuhause gegen das harte Leben an Bord eintauschte, oder sich auch nur annähernd vorstellen, wie es war, als Sklave in einem engen, dunklen Schiffsraum unter hygienisch unvorstellbaren Bedingungen übers Meer transportiert zu werden.
Das moderne Holland wurde den Austauschschülern nach einer Mittagspause in Amsterdam, die vielen zur Erkundung und zur Souvenirjagd diente, in der 5-D-Ausstellung „This is Holland“ nahegebracht, wo die Gruppe mittels virtueller Gadgets durch und über niederländische Landschaften fliegen durfte. Ein künstlerisches Highlight bot anderntags der Gang durch das Amersfoorter Mondriaan-Haus, wo sich die Jugendlichen im Anschluss auf die Pfade des im Ort geborenen Künstlers begeben und ihre eigenen Werke in dessen Stil anfertigen konnten, was für manche durch die ideale Größe als Postkarte für die Familie verwendet wurde.
Den krönenden Abschluss der Woche bildete die in der Schule stattfindende Disco mit allen Teilnehmern, die nochmal ein Übriges dazu beitrug, dass die Verabschiedung am nächsten Morgen bei einigen unter Tränen stattfand. Nur gut, dass es nur drei Monate dauern wird, bis die Niederländer in Neckargemünd begrüßt werden können. (kf/ah/red)