Zum 80. Jahrestag der Zerstörung Löwensteins am 14. April 1945
Am Montag, 14. April 2025 läuteten um 13.00 Uhr die Glocken der Stadtkirche zur Erinnerung an den Beginn der Luftangriffe auf Löwenstein vor genau 80 Jahren.
Am Abend trafen sich die Löwensteinerinnen und Löwensteiner in der Stadtkirche, um der Gedenkveranstaltung beizuwohnen. Sie stand diesmal unter dem Motto „Erinnern – Gedenken – Frieden leben“. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom ev. Posaunenchor.
Bürgermeister Eberhard Birk erläuterte in seinem ersten Redebeitrag die politischen und militärischen Hintergründe sowie den Ablauf der Ereignisse, die zur Zerstörung Löwensteins führten. Durch drei Fliegerangriffe mit Spreng- und Brandbomben wurden 75 % der Häuser zerstört, 170 Familien wurden obdachlos und 9 Personen kamen infolge des Angriffs ums Leben.
Die Wahrnehmung aus Sicht eines Kindes wurde von der zehnjährigen Lena Wagner vorgetragen, die einen Text sprach, der von Ursula Trumpf (damals Zeitzeugin in vergleichbarem Alter) verfasst worden war.
Nachdem die Stadt nun durch die Zeitzeugen-Interviews, die für die Multivisions-Schau vom 23. März erstellt wurden, sowie einige weitere, bereits seit längerer Zeit schriftlich vorliegende Berichte eine kleine Sammlung besitzt, wurde von Bürgermeister Birk angeregt, daraus eine kleine Publikation zu verfertigen, um die Ereignisse vom April 1945 auch für die nachfolgende Generation festzuhalten.
Zudem soll eine angefertigte Gedenktafel zur Erinnerung an die Zerstörung Löwensteins beim Freihaus aufgestellt werden.
So schrecklich die Zerstörung Löwensteins war – das Leben ging weiter. In seiner zweiten Ansprache hat Bürgermeister Birk die Leistungen beim Wiederaufbau gewürdigt: Bürgerwille und Bürgerstolz, Traditionsbewusstsein und Gemeinschaftssinn, aufopferungsbereite Leistungsbereitschaft und unerschütterlicher Zukunftsoptimismus ließen Löwenstein sprichwörtlich aus den Ruinen auferstehen. Hinzu kam, dass die Löwensteiner auch politisch gelernt haben und es mit der Demokratie ernst nahmen.
Pfarrer Thomas Burk nahm sich in seinem Beitrag insbesondere des dritten Teils des Mottos an: „Frieden leben“. Dabei ging er auf die vielfältigen Ursachen und Formen von Konflikten ein, die vom persönlichen bis hin zum politischen Raum reichen – mit ihrer oftmals gewaltsamen Austragung.
Zur Vorbeugung – und hier kommt es auf jeden selbst an – gibt es nur einen Lösungsweg: „Frieden leben“, denn Frieden kommt nicht von allein.
Alles in allem war es eine würdige Veranstaltung, nach der fast alle Anwesenden noch zusammenstanden und sich über die Bedeutung des Tages für Löwenstein – aber auch die Lehren – unterhielten.