Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
mir war und ist stets wichtig, dass ergänzend zu den Haushaltsplandaten auch zum besseren Verständnis einige Erläuterungen hierzu folgen, so auch in diesem Jahr
Das Landratsamt Esslingen hat mit Erlass vom 07. April 2025 den diesjährigen Haushaltsplan genehmigt, dies in einer Zeit, in welcher die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht gerade einfach sind. Verstärkt wird dies durch die globale Unsicherheit, die Transformation in der Wirtschaft, die sich sehr stark in der Automobilbranche und ihrer Zulieferer niederschlägt sowie nach wie vor hohen Energie- und Personalkosten, welche auch unsere Kommune vor großen Herausforderungen stellen. Der Haushalt für 2025 setzt daher klare Prioritäten, mit dem Ziel, unsere Gemeinde zukunftsfähig zu halten.
Der Gesamtbetrag der ordentlichen Erträge im Ergebnishaushalt beläuft sich auf 5.171.242 €. Der Gesamtbetrag der ordentlichen Aufwendungen im Ergebnishaushalt beläuft sich auf 5.826.102 €; insoweit ist im Haushaltsjahr 2025 ein negatives Gesamtergebnis von 654.860 € zu verzeichnen. Dennoch kann dem Gemeinderat kein fehlender Wille, ernsthafte Einsparungen vorzunehmen, vorgeworfen werden, da bereits schon seit Jahrzehnten stets eine sehr sparsame und solide Haushaltspolitik in der Gemeinde verfolgt wird. Durch das exorbitante Ansteigen der Transferaufwendungen auf 2.481.700 € (43 % des Haushaltvolumens) ist aber ein Ausgleich selbst bei größter Sparsamkeit in diesem Haushaltsjahr nicht machbar. Selbstverständlich tragen zu diesem Ergebnis auch gestiegene Personal- und Sachausgaben bei, und insoweit war die Genehmigungsfähigkeit des Planwerkes für alle in der Gemeinde Verantwortung tragenden Personen eine echte Herausforderung.
Aufgrund der stetigen Berichterstattung aus dem Gemeinderat ist es nicht erstaunlich, dass man sich in den nächsten Jahren im Bereich der mittelfristigen Finanzplanung (Vermögensteil) auf die Erweiterung des Schulgebäudes verbunden mit dem Neubau einer Einfeldsporthalle konzentriert. Dieses mit rund 10 Millionen € verbundenen Investitionsvorhaben ist für die Gemeinde Altdorf ein gewaltiger Kraftakt, welcher auch nur aufgrund der erhaltenen Zuschüsse und der in den letzten Jahren angesparten finanziellen Mittel realisiert werden kann. Der Ausbau der Grundschule Altdorf zu einer Ganztagsschule ist ein wichtiger Schritt für eine noch bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Zumindest planerisch wird in diesem Jahr auch noch die Fortführung des Landessanierungsprogrammes, schwerpunktmäßig im Bereich der bisherigen Gemeindehalle (Kirchstraße/Heges) weiter vorangetrieben.
Aufgrund der in den letzten Jahren ständig angestiegenen kommunalen Aufgaben und der damit verbundenen umfänglichen Leistungserbringung in vielfacher Hinsicht wird es auch zukünftig unerlässlich sein, dass sowohl die kostenrechnenden Einrichtungen (beispielsweise die Wasser- und Abwasserversorgung) stets kostendeckend betrieben werden, wenngleich dies zu steigenden Wasser- und Abwasserpreisen führen wird, und darüber hinaus auch die gemeindlichen Angebote im Bereich der kommunalen frühkindlichen und schulischen Betreuung mit Entgelten versehen werden müssen, da eine allzu hohe Quersubvention aus dem immer leerer werdenden allgemeinen Steuertopf auf Dauer nicht machbar ist; „wo nichts ist, kann auch nichts geholt werden“. Gerade hieraus wird deutlich, dass die Kommunen als letztes und schwächstes Glied der staatlichen Kette besonders betroffen sind. Zum einen werden von allen Ebenen immer neue, zusätzliche Aufgaben ohne einem vollständigen Kostenausgleich den Gemeinden zugewiesen, und zum andern steigen die zu entrichtenden Umlagen erheblich an; beispielsweise sei an dieser Stelle die von der Gemeinde Altdorf zu entrichtende Kreisumlage genannt, die mittlerweile mit 1.111.000 € die Millionengrenze deutlich überschritten hat.
Und trotz allem hat das Gremium durch die festgesetzten Hebesätze für die Grundsteuer A und B das in Gesamtsumme betrachtete Steueraufkommen nicht erhöht, wenngleich wie bereits vielfach berichtet, in nicht wenigen Fällen es zu signifikanten Verschiebungen (Mehr- oder Minderzahlungen) gekommen ist; ob diese Hebesätze aber auf Dauer auf diesem Niveau gehalten werden können, ist ungewiss.
Trotz aller Schwierigkeiten und Unsicherheiten dieser Tage dürfen wir uns nicht entmutigen lassen. Wir haben in der Vergangenheit bewiesen, dass wir als Gemeinschaft stark sind. Gemeinderat und Gemeindeverwaltung haben in den letzten Jahren keine leeren Versprechungen gemacht, sondern mit Mut und Verstand unsere Gemeinde Schritt für Schritt in vielen Belangen weiterentwickelt. Mit diesem Team, bestehend aus kommunalen Mandatsträger/-innen, den gemeindlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den örtlichen Vereinigungen und Vereinen, den Rettungsdiensten und den kirchlichen Organisationen sowie den nicht wegzudenken engagierten ehrenamtlichen Arbeitskreisen werden wir auch weiterhin unser Altdorf lebens- und liebenswert erhalten und die hiermit verbundenen Herausforderungen meistern.
Ihr
Joachim Kälberer
Bürgermeister