Am letzten Wochenende schaffte es Kronau nicht nur der Bundeshauptstadt Berlin einen Weltrekord abzujagen, sondern auch das innovative GeoNetz für Wärme und Kälte wurde offiziell gestartet.
Bereits um 11 Uhr fanden sich viele Kronauer Bürger und Bürgerinnen, Gemeinderäte und Gemeinderätinnen sowie Gäste aus den umliegenden Städten und Gemeinden am neuen Rathausvorplatz ein. Neben zahlreichen Gästen konnte Bürgermeister Frank Burkard auch unseren Landtagsabgeordneten Ulli Hockenberger begrüßen.
Hallo, Niko. Du bist seit fast 15 Jahren Gemeinderat und hast somit den gesamten Weg des GeoNetzes mitgemacht.
Niko Vurnik: Hallo zusammen. Ja, das ist richtig. Begonnen hat es 2013/14 mit der IST-Analyse der kommunalen Liegenschaften im Hinblick auf deren Energiebedarf. Weiter ging es mit dem Beschluss hier tätig zu werden, dem Erhalt des ersten Förderbescheids und finalisiert sich mit dem heutigen, offiziellen Startschuss des Kronauer GeoNetzes für Wärme und Kühlung.
Während der offiziellen Feierstunde am Samstagvormittag wurde dieses Projekt durch Landrat Dr. Christoph Schnaudigel genauso gelobt, wie durch Markus Grübel, MdB und Ministerialdirektor Dr. Christian Schneider des Ministeriums für Landesentwicklung und Wohnen.
Diesen Meinungen kann ich nur zustimmen. Unser GeoNetz ist ein Leuchtturmprojekt für Kronau und weit darüber hinaus. Es versorgt die Haushalte nicht nur mit Wärme, wie es ein klassisches Wärmenetz macht, sondern auch mit Kühlung. Dieses System ist einzigartig und wurde im Jahr 2019 mit einem Förderbetrag von 2,1 Millionen Euro unterstützt. Dieser Betrag wurde sogar noch auf 2,9 Millionen Euro erhöht, so dass wir einen Förderzuschuss von 80 % erhalten haben. Diese hohe Quote zeigt meiner Meinung nach eindeutig, wie innovativ unser System ist.
Ich glaube, diesen Stolz hört man heute bei allen Beteiligten. Ich möchte sogar sagen, dass dies ein absolutes Herzensprojekt – nicht nur von mir – ist. Wir verbinden moderne Technik mit Umweltschutz.
Ich möchte dazu die wichtigsten Fakten wiedergeben:
Die wichtigen kommunalen Liegenschaften mit einem hohen Wärmebedarf sind angeschlossen. Dies beginnt mit dem Rathaus und erstreckt sich über die Mehrzweckhalle bis zur Erich Kästner Schule. Weitere Vereins- und öffentliche Liegenschaften erweitern den Kreis der Nutzer. Dies sind die Ludwig-Guttmann-Schule (gemeinsam mit der Erich Kästner Schule ein weiteres Leuchtturmprojekt zum Thema Inklusion), die Feuerwehr, das DRK-Heim, die Sozialwohnungen in der Seestraße und der Handballstützpunkt Kronau. Mit Anwohner am Festplatz wurden bereits erste Verträge geschlossen, so dass zeitnah auch Wohnhäuser an dieses Netz angeschlossen werden. Auch das Neubauprojekt hinter der Sparkasse wird an dieses Netz angeschlossen. Perspektivisch stehen weitere Partner in den Startlöchern wie z.B. die Clubhäuser des VfR und der TSG.
Diese Öffnung zu privaten Haushalten und privaten Grundstückseigentümern ist mir persönlich sehr wichtig. Hier zeigt sich das gesamte Potenzial unseres GeoNetzes. In meinen Haushaltsreden, die ich für und mit meiner CDU-Fraktion erstellt habe, ist das Thema Energiewende ein fester Baustein.
Unsere Fraktion, unser Gemeindeverband und ich persönlich wollen Kronau langfristig klimaneutral machen. Hierzu gehört ein sukzessiver Ausbau des GeoNetzes. Die Grundlagen, nördlich zur jetzigen Heizzentrale, sind gelegt und werden weiter ausgearbeitet.
Bürgerinnen und Bürger, die sich um einen Anschluss an das GeoNetz bemühen, gewinnen mehrfach:
Irgendwann wird die Leistung nicht mehr ausreichen, weitere Partner zu generieren, oder?
Richtig. Irgendwann wird das bestehende GeoNetz im Hinblick auf die Wärmerzeugung und Wärmelieferung an seine Grenzen stoßen. Hier sind neue Ideen gefragt bzw. müssen überlegt werden. Möglichkeiten bieten z.B. die Nutzung des Wärmepotenzials des Kronauer Baggersees, die (Ab-)Wärme im Bereich der Kläranlage, das Wärmepotenzial des Kraichbachs und ein möglicher Anschluss an das entstehende Geothermienetz (Graben-Neudorf oder Waghäusel).
Natürlich lässt sich das GeoNetz auch kopieren, wenn man weiterhin auf Biomasse und Biogas setzt. Man sieht, wir können total flexibel agieren, ohne auf fossile Energieträger zurückgreifen zu müssen.
Ich möchte noch etwas hinzufügen:
Ich bin auch und besonders stolz auf unsere CDU-Fraktion. Seit Beginn war sie Treiber und Unterstützer dieses Projektes. Wir stehen hier für grüne und innovative Technik. Diesen Gedanken wünsche ich mir von der CDU generell und von Regierungsparteien im Besonderen, egal ob im Land oder im Bund.
Man darf nicht nur mit Verboten, Gesetzen und Verordnungen regieren. Innovationskraft und Erfindungsgeist schaffen Großartiges, z.B. unser GeoNetz.
Sehr gerne!
Dank möchte ich auch noch sagen, und zwar an Bürgermeister a.D. Jürgen Heß und Bürgermeister Frank Burkard und den Mitarbeitern der gesamten Verwaltung. Sie alle standen und stehen diesem Thema immer offen und engagiert gegenüber. Diese Offenheit, diese Unterstützung ist der Grundstein dieses tollen Projekts.