Eröffnung von Tine's Café

Ein Ort für das Besondere Tine Wallat sieht glücklich aus. Vielleicht auch ein wenig überwältigt. Vergangene Woche hat sie ihr Café in Hemsbach eröffnet....
Tine Wallat fühlt sich bereits wohl in Hemsbach – auch wenn sie noch ankommen muss.
Tine Wallat fühlt sich bereits wohl in Hemsbach – auch wenn sie noch ankommen muss.Foto: cs

Ein Ort für das Besondere

Tine Wallat sieht glücklich aus. Vielleicht auch ein wenig überwältigt. Vergangene Woche hat sie ihr Café in Hemsbach eröffnet. Jetzt sitzt sie am Tisch im Eingangsbereich und erzählt. Die Tage wären „super“ gewesen, das Feedback äußerst positiv. „Es sind viele, die schauen, eine Visitenkarte mitnehmen“, lässt Wallat die ersten Tage Revue passieren. Wer schaut, der sieht nicht nur ein Café, wie es sie von der Stange gibt. Tine’s Café trägt die Handschrift des Besonderen.

Das beginnt schon in der Einrichtung, in dem sich Moderne und Geschichte mischen, in der Gastronomiedesign auf Chippendale trifft. Es ist ein Sammelsurium aus der eigenen Scheune und dem Möbelhaus, der aber an keiner Stelle zusammengewürfelt wirkt. Genauso verhält es sich mit den Stoffen, bei dem grauer Velours auf Flechtwerk trifft, sich Farbe von Naturtönen bis hin zu Grauschattierungen strecken, in die sich dezente Farbtupfer klecksen. Insgesamt wirkt das Café hell, mit Chic und Eleganz. Alles hat Wallat neu gestaltet – von den Wänden bis hin zum Lichtkonzept. Und auch die Theke wirkt neu. Eine Umbauung dessen, was schon vorhanden war, denn „das musste bleiben“, erzählt Wallat.

Dekoration zum Kaufen

Das Besondere findet sich aber auch im Angebot. Das beschränkt sich nicht auf die Kulinarik allein. In Schränken und Regalen, selbst auf den Fensterbänken fällt der Blick auf kleine Kostbarkeiten – und die sind teils auch eine Reminiszenz an die Stadt. Hier stehen Pralinen mit Hemsbacher Wappen neben den Tonbechern mit der Aufschrift „Hems•Becher“, an anderer Stelle warten Schilder mit Hemsbach-Sprüchen, extra gefertigt in einer Manufaktur im Rheinland. „Warum sollte man nicht auch die Dekoration verkaufen?“, zuckt Wallat die Schultern. Ein Gebiet, auf dem sie sich auskennt. „Ich bin ein Dekofreak“, gesteht sie. Und so tobt sie sich auch gerne etwas aus. „Man verbringt hier Zeit, man will es schön haben“, begründet sie es. Und meint damit ihre Gäste genauso wie sich selbst samt dreiköpfigem Team, das sie in Hemsbach hat.

Terrasse wird im Sommer bespielt

Hemsbach ist ihr zweites Café. Bereits seit 2012 betreibt sie „Tine’s Café“ in Großsachsen. Ursprünglich, sagt sie, hat sie im Hotelfach gelernt. Dem schließt sie ein Studium der Romanistik und Volkswirtschaftslehre an, hört aber auch bald wieder auf, um in die Gastronomie zurückzukehren. Das geschieht per Arbeitnehmerüberlassung, sie vermittelt das Personal – einschließlich sich selbst. Bald ist sie in der Eventgastronomie tätig, macht das über Jahre. Doch es zieht sie zurück zu den Wurzeln, zum kleinen Café. Nun hat sie zwei davon. In der Größe sind sie vergleichbar. In Hemsbach hat sie 30 Plätze, den Garten nicht mit eingerechnet. Der soll aber im Sommer dazukommen. „Das ist neu“, freut sich Wallat auf diese Erfahrung. Aber ein Café? In diesen Zeiten? „Ich war noch nie Mainstream“, lacht Wallat. Und Mut, ja, der gehöre zu ihrem Charakter, sagt sie.

Frühstück, Snacks und Kuchen

Wie sieht das Angebot aus? Das startet am Morgen um 10 Uhr mit dem Frühstück, wahlweise in klein oder groß und nur auf Bestellung. Wallat geht es um Nachhaltigkeit. „Ich will einfach keine Lebensmittel verschwenden“, sagt sie. Bestellung heißt aber nicht lange Vorlaufzeit; von einem Tag auf den anderen steht das Frühstück – auf Wunsch auch in der vegetarischen Variante – bereit. Zudem gibt es morgens und mittags kleine Snacks, wie etwa den belegten Bagel. „Das darf alles wachsen“, sagt Wallat. Heißt: Es geht um die Nachfrage. Sie will zudem nicht in einen Wettbewerb mit bereits bestehenden Gastronomieangeboten treten. „Wir wollen eine Ergänzung sein“, sagt sie. Es geht um den Mehrwert für Hemsbach, und der soll sich finden dürfen. Und natürlich gibt es Kuchen. Der kommt von Charlotte Bauder aus Lützelsachsen. Auch hier darf es neben den Klassikern das Besondere sein, wie das Sachertörtchen oder – saisonbedingt – das Orange-Lebkuchen-Törtchen. Die Hemsbach-Pralinen bezieht Wallat übrigens von Peter Gärtner, der in Weinheim das „Cacao“ betreibt, die Keramikbecher fertigt eine Freundin an. „Alles selbstgemacht“, ist auch da Wallats Devise.

„Erst mal ankommen“

Öffnen wird „Tine’s Café“ Dienstag bis Freitag jeweils von 10 bis 17 Uhr. Geschlossene Gesellschaften sind ab einer Zahl von 25 Personen auch möglich. Und vielleicht auch andere Veranstaltungen? „Erst mal ankommen. Wir müssen uns auch im Team noch finden und Abläufe optimieren“, sagt Wallat, die ab dieser Woche nun als Springer zwischen Großsachsen und Hemsbach im Einsatz ist. Aber vorstellbar, das schwingt in ihrer Stimme mit, ist für sie sicher einiges für ihren kleinen, besonderen Ort in Hemsbach. (cs)

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von Redaktion NUSSBAUMRedaktion NUSSBAUM
06.12.2024
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